Das Geheimnis der Highlands
war ein Desastervon epischen Ausmaßen gewesen. Es hatte ihn mehr verletzt, als es ihm geholfen hatte. Der Trunk hatte seine gewaltige Erektion aufrechterhalten und nicht zugelassen, irgend etwas zu vergießen.
Gab es so etwas wie ein Feuer, das gefror?
Er würde diesen Trank nie wieder zu sich nehmen. Nicht bei seiner Frau.
Als er schließlich den fauligen Geschmack aus seinem Mund bekommen hatte, zog er sich an und machte sich auf den Weg zum Versammlungssaal des Dorfes, um weitere Fälle zu hören. Noch mehr Schiedssprüche und mehr Menschen mit Bedürfnissen, um die er sich kümmern mußte. Und die ganze Zeit über würde er sich fragen, ob er, der über zahlreiche Herrenhäuser, Dörfer, Festungen und Männer herrschte, jemals in der Lage sein würde, seine eigene Frau dazu zu bringen, seinen Namen auszusprechen.
Sidheach.
Das war alles, was er wollte.
* * *
Adrienne lief ruhelos im Zimmer auf und ab. Was war an diesem Nachmittag nur geschehen? Sie fühlte sich schmutzig, als ob sie von einem Fremden zu intim berührt und nicht von ihrem Ehemann geliebt worden wäre. Nicht wie in der Nacht zuvor, als sie diesen Blick in seinen Augen gesehen hatte, diese Wärme und Zärtlichkeit, gepaart mit seinem epischen Verlangen. Er war irgendwie gleichgültig gewesen an diesem Nachmittag. Als er in ihr gemeinsames Zimmer zurückgekehrt war, um sich anzuziehen, bevor er sie wieder verließ, war er noch immer beängstigend distanziert gewesen. Hatte er etwas getan, irgendeine Droge eingenommen, um ihn …?
Jene Fläschchen, die sie gesehen hatte. In dem Lederbeutel, der letzte Nacht auf dem Nachttisch gelegen hatte.
Sie schob ihr Kinn vor, als sie zum Nachttisch stampfte. Nicht da.
Wo hatte er sie verstaut? Ihr Blick flog zu den Kleidungsstücken, die er über den Stuhl geworfen hatte, als er sich an diesem Nachmittag umgezogen hatte. Sie wühlte sich durch den Haufen, fand schließlich, wonach sie suchte, und ließ den kleinen Lederbeutel zu Boden plumpsen. Ein Fläschchen war leer, ein volles war übrig. Ha! Das und die Heilerde, die er benutzte, wenn er an seiner Hand den Verband wechselte.
Ein leeres Fläschchen. Hmpf! Nun, das Spiel konnten auch zwei spielen, und er sollte den Tag verwünschen, an dem er das Fläschchen hatte herumliegen lassen. Warte nur, er würde schon sehen, wie kalt sie sein konnte!
* * *
Als der Hawk in jener Nacht zum Herrenhaus zurückkehrte, war er felsenfest davon überzeugt, daß er sich im falschen Haus befand. Seine Frau erwartete ihn in dem verschlossenen Schlafzimmer, splitternackt, mit einem wilden Ausdruck in den Augen, der ihm deutlich sagte, daß er träumte oder sich verirrt hatte oder verrückt geworden war.
»Hawk«, schnurrte sie, als sie auf ihn zuglitt.
»Adrienne?« fragte er vorsichtig.
Seine Frau war so verdammt schön. Und für eine Sekunde war es ihm egal, warum sie sich so benahm. Er war des Wartens überdrüssig und der unerfüllten Sehnsucht müde. Also schwang er sie auf seine Arme und küßte sie, und sein heißer Mund bewegte sich gierig auf ihrem.
Dann sah er das Fläschchen, das auf dem Boden neben demBett lag, so als wäre es gleich nach der Einnahme fallen gelassen worden.
Hawk stieß einen frustrierten Atemzug aus und erlaubte sich noch einen einzigen verzehrenden, endlosen Blick auf die geröteten Wangen seiner Frau, ihre traumhaften Brüste und Kurven. Ein kurzer Blick in ihre unnatürlich geweiteten Augen und auf ihren sinnlichen Mund, der sich ihm feilbot und bettelte, geküßt zu werden.
»Mädchen, hast du den Trank genommen?« fragte er müde.
»Uuuh – hmm«, gab sie gedehnt von sich, als sie sich nach seinen Lippen streckte.
Er ließ sie mit einem Plumps aufs Bett fallen. Der Liebestrank. Er rechnete, daß es ungefähr zwölf Stunden dauern würde, bevor er sicher sein konnte, daß sie wieder zu ihrem normalen, kratzbürstigen Selbst zurückgefunden hatte.
Es würde ihr recht geschehen, wenn er sie jetzt gleich nahm, zum Teufel mit der Ehrenhaftigkeit, dachte er düster.
Unglücklicherweise gab es keine Umstände, unter denen Ehrenhaftigkeit zum Teufel geschickt werden konnte. Nicht einmal, wenn sein zuckender Schaft ihn sich fragen ließ, was zur Hölle Ehrenhaftigkeit damit zu tun hatte, die eigene Frau zu nehmen.
Oh, sie würde ihn mit Sicherheit umbringen wollen, wenn sie ihn das nächste Mal sah.
Er verriegelte die Tür und postierte vier Wachen davor, denen er drohte, jeden zu töten, der, aus welchen Gründen auch
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