Das Geheimnis der Highlands
meint.«
»Ich habe intensiv nachgedacht, Narr. Wir müssen dem ein Ende setzen. Königin Aoibheal hat Verdacht geschöpft. Selbst deine Anwesenheit an ihrer Seite hat ihr Mißtrauen nicht verscheucht. Ich für meinen Teil wünsche nicht, die Folgen ihres Zornes auszubaden. Die Frau muß zurück in ihre Zeit.«
König Finnbheara machte eine Handbewegung.
Und der Hawk brach auf dem Bett zusammen. Bestürzt blickte er sich in dem leeren Zimmer um.
Mit einem dumpfen Aufschlag plumpste Adrienne auf den Boden ihrer modernen Küche.
* * *
»Hast du gesehen, was ich gesehen habe?« schnaufte König Finnbheara.
Adam war verblüfft. »Sie war nackt. Er stöhnte. Sie war – o Scheiße!«
Der König nickte nachdrücklich, als sie beide wild gestikulierten. »Sie bleibt.«
Es war eine der goldenen Regeln. Einige Dinge durften nicht unterbrochen werden.
* * *
»Du kommst wirklich aus der Zukunft, nicht wahr?« flüsterte Hawk heiser, als Adrienne wenige Augenblicke später ein Stück weiter entfernt von ihm auf dem Bett wiederauftauchte. Während Adrienne sich in seinem Arbeitszimmer betrunken hatte, hatte Lydia ihm von ihrem Verschwinden im Garten erzählt. Der Hawk hatte versucht, sich einzureden, daß Lydia sich irrte, aber seine Wachen hatten bestätigt, daß sie beobachtet hatten, wie seine Frau mehrere Male kurz hintereinander verschwunden und wiederaufgetaucht war.
Also konnte sie immer noch in ihre eigene Zeit zurückkehren, auch ohne ihre Schachfigur. »Die schwarze Dame ist nicht das, was sie zu sein scheint.« Die Seherin hatte die Wahrheit gesprochen.
Adrienne nickte, noch benommen von ihrem abruptenTransfer durch die Zeit. »Und ich kann es nicht unter Kontrolle bringen. Ich weiß nicht, wann es erneut geschehen wird!« Ihre Finger krallten sich krampfhaft in die wollene Bettdecke, als ob ein entschlossenes Festhalten sie davor bewahren könnte, erneut entführt zu werden.
»Bei allen Heiligen«, hauchte er langsam. »Die Zukunft. Eine andere Zeit. Eine Zeit, die noch nicht geschehen ist.«
Sie starrten sich an, sprachlos, und der Moment zog sich in die Länge. Seine rabenschwarzen Augen waren von Schatten verhüllt, die bezaubernden goldenen Sprenkel völlig verschwunden.
Plötzlich erkannte Adrienne nur zu klar, daß sie nie wieder ins zwanzigste Jahrhundert zurück wollte. Sie wollte nicht für den Rest ihres Lebens ohne ihn sein. Verzweiflung ergriff ihr Herz mit kalter Hand.
Es war zu spät. Wie sehr sie ihn liebte! Die Plötzlichkeit, mit der sie daran erinnert worden war, daß sie keine Kontrolle darüber hatte, wie lange sie bleiben konnte; das Wissen, daß sie in ihre Zeit geschickt werden konnte, um nie wieder zurückzukehren; die Tatsache, daß sie keine Ahnung hatte, wie oder ob sie von sich aus zurückkehren konnte, versetzte sie in Schrecken.
Zurück in die kalte, leere Welt des zwanzigsten Jahrhunderts geschickt, nein, verdammt zu werden, mit dem Wissen, daß der Mann, den sie liebte, fast fünfhundert Jahre vor ihrer Geburt gestorben war, o lieber Gott, alles , nur das nicht.
Von Ehrfurcht ergriffen über ihre Erkenntnisse, blickte sie ihn an, die Lippen leicht geöffnet, verwundbar.
Hawk spürte den Wandel in ihr, eine Art wortlose Öffnung war gerade eben in jenem Teil von Adrienne vor sich gegangen, zu dem er schon so lange versucht hatte vorzudringen. Sie betrachtete ihn mit demselben losgelösten Gesichtsausdruck, den er in jener Nacht auf den Klippen von Dalkeithgesehen hatte, als sie sich beim Anblick einer Sternschnuppe etwas gewünscht hatte.
Das war alles, was Hawk zu sehen brauchte. Er war unverzüglich bei ihr. Das Bewußtsein, daß sie jeden Moment von ihm gerissen werden könnte, machte Zeit unendlich kostbar. Die Gegenwart war alles, was sie hatten, und es gab keine Garantien für ein Morgen.
Er forderte ihren Körper, ergoß sich über sie wie ein Sturm entfesselter Leidenschaft. Er küßte und kostete, verzweifelt befürchtend, daß ihre Lippen jeden Augenblick den seinen entrissen werden könnten. Adrienne erwiderte seine Küsse mit völliger Hingabe. Hitze loderte zwischen ihnen, wie sie hätte lodern sollen, wie sie von Anfang an hätte lodern müssen, hätte sie sich getraut zu glauben, daß eine solche Leidenschaft, eine solche Liebe möglich war.
Auf das Bett zurückfallend, schmolz sie unter ihm. Sie legte ihre Arme um seinen Hals und zog seinen Kopf näher heran.
»Liebe mich … oh, liebe mich«, flüsterte sie.
»Immer«, versprach er in ihre
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