Das Geheimnis der Highlands
immer, während der nächsten zwölf Stunden diesen Raum betrat.
Dann setzte sich der legendäre Hawk auf die Treppe, um abzuwarten.
* * *
Als er das nächste Mal zu ihr kam, war sie wirklich wütend.
»Was war in dem Fläschchen?« tobte sie.
Hawk konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen. Er versuchte sich abzuwenden, bevor sie es sehen konnte, aber es gelang ihm nicht.
»Oh! Du denkst, das ist komisch, wie? Ich lasse dich wissen, daß du mich eine ganze Nacht hier drin allein gelassen hast, mit dem Gedanken … o mein Gott! Du hast keine Ahnung, wie sehr ich mich verzehrte nach –«
»Nicht nach mir, Mädchen.« Seine Augen waren verdüstert. »Nicht ich war es, nach dem dich verlangte. Du hast einen Liebestrank eingenommen, den die Zigeuner gebraut haben. Ich hatte nicht vorgehabt, ihn dir zu verabreichen oder ihn selbst zu benutzen. Ich hatte sie nicht einmal um das Gebräu gebeten. Und du durchwühltest –«
»Du hast einen Trank eingenommen, um mir gegenüber kalt zu bleiben!« rief sie. »Du hast mich verletzt!«
Hawk starrte sie konsterniert an. »Dich verletzt? Niemals! Ich würde dich nie verletzen, Mädchen!«
»Das hast du aber!« Ihre Augen waren weit und glänzend, und ihre Lippe bebte.
Im selben Moment war er an ihrer Seite. »Wie habe ich dich verletzt? Sag es mir einfach, und ich werde es wiedergutmachen.«
»Du warst kalt. Du hast mich berührt, und es war, als wärst du ein Fremder.«
Hawks Herz jubilierte. Verlangen durchströmte ihn in heißen Wellen. Sie liebte seine Berührungen.
»Du liebst es, von mir berührt zu werden?« hauchte er, bevor er einen Kuß von ihren schmollenden Lippen stahl.
»Nicht, wenn du es so tust wie gestern!« Da war eine Furche der Bestürzung zwischen ihren bezaubernden Augenbrauen, und er küßte sie fort.
»Nebenbei bemerkt, wenn ich davon ausgehe, daß du mit mir schlafen willst, warum hast du nicht einfach die Gelegenheit ergriffen, als ich so willig war?« seufzte sie, als er zärtliche Küsse über ihre Augenlider verteilte und ihre Wimpern zuflatterten. Seine Lippen waren warm und unendlich zärtlich, als er ihre Nasenspitze küßte, dann nicht ganz so zärtlich, als er ihren Mund mit seinem forderte.
»Wenn ich dich liebe, dann nicht, weil irgendeine Droge dich berauscht, sondern, weil du von mir berauscht bist. So sicher, wie ich von dir verhext bin.«
»Oh«, hauchte sie, als er ihr Haar öffnete und es über ihre Schultern fallen ließ.
»Warum hast du es zusammengebunden?« Er kämmte mit seinen Fingern durch ihre dichte Mähne.
»Der Trank war furchtbar. Selbst mein eigenes Haar, das mir über die Haut strich, war unerträglich.«
»Sie ist auch für mich kaum zu ertragen, deine Mähne«, sagte Hawk und ließ ihr Haar sanft durch seine Finger gleiten. Seine Augen verschleierten sich, tief erfüllt von sinnlicher Verheißung. »Du hast keine Ahnung, wie oft ich mir vorgestellt habe, dieses silbriggoldene Feuer ausgebreitet auf meinem Schaft zu spüren, Mädchen.«
Verlangen überkam Adrienne, als sie das Bild vor Augen hatte, das seine Worte heraufbeschworen.
Er schob sie langsam zum Bett, ermutigt durch den Schleier der Begierde in ihren Augen.
»Der Gedanke beschäftigt dich, Mädchen?« raunte er selbstzufrieden.
Sie schluckte vernehmlich.
»Du brauchst es mir nur zu sagen, flüstere mir zu, was dich beglückt. Ich werde dir alles geben.«
Sie nahm all ihren Mut zusammen. »Dann küß mich, Gatte. Küß mich hier … und hier … ooh!« Er gehorchte soschnell. Seine Lippen waren heiß, weich und fordernd. »Und hier …« Ihr versagte die Stimme, als er ihr das Kleid vom Körper strich und sie unter sich auf das Bett taumeln ließ.
»Ich möchte dieses Bett mit Tüchern verhängen und dich ein Jahr lang hier festhalten«, murmelte er gegen die weiche Haut ihrer Brust.
»Ich bin einverstanden«, flüsterte sie.
»Solltest du nicht eigentlich gegen mich ankämpfen?« Hawk zog sich zurück und sah sie forschend an.
»Uuuhm …«
»Ja, mach weiter«, ermutigte er sie. Er wußte, daß seine Augen vor Freude tanzten, er wußte, daß er genau jetzt einen völlig trotteligen Gesichtsausdruck hatte. War es möglich? Die Zähmung hatte begonnen und wirkte?
»Berühre mich nur.« Sie runzelte die Stirn. »Frag nicht soviel!«
Er erbebte leise lachend mit dem Versprechen unendlicher Leidenschaft. »Oh, ich werde dich berühren, Mädchen.«
* * *
»Es geht zu weit. Du steckst zu tief drin.«
»Ich weiß nicht, was Ihr
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