Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Highlands

Das Geheimnis der Highlands

Titel: Das Geheimnis der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
Vom Netzwerk:
wozu hast du das getan, Tavis Mac Tarvitt?« brummelte er und machte keine Anstalten, sich zu verteidigen.
    »Ich gebe keinen Pfifferling auf das, was Ihr Euch selbstantut, Herr «, spottete Tavis, »nur macht, daß Ihr aus diesem Schloß fortkommt, und tut es nicht vor den Augen Eurer Mutter.«
    »Wer zum Teufel glaubst du, daß du bist?«
    »Ich weiß, wer ich bin! Ich bin der Mann, der dich von einem kleinen Kind zu einem starken Schloßherrn hat heranwachsen sehen. Ich bin der Mann, der vor Stolz geplatzt ist, während er beobachtete, wie du einige schwere Entscheidungen getroffen hast.« Tavis’ Stimme veränderte sich einschneidend. »Jawohl, ich bin der Mann, der dich geliebt hat, seit du deinen ersten hungrigen Atemzug in dieser Welt getan hast. Und jetzt bin ich der Mann, der dich bis ins letzte durchprügeln wird, wenn du dich nicht wieder in den Griff bekommst.«
    Hawk glotzte ihn an, dann schlug er irritiert nach Tavis. »Geh weg.« Er schloß müde die Augen.
    »Oh, ich bin noch nicht fertig, mein Junge«, sagte Tavis durch zusammengepreßte Zähne. »Du bist nicht einmal in der Lage, Herr über einen Misthaufen zu sein. Es ist offensichtlich, daß du nicht beabsichtigst, dich selbst in den Hintern zu treten, also, bis du soweit bist, mach, daß du fortkommst aus Lydias Schloß! Sofort! Ich werde Adrian benachrichtigen und ihn nach Hause holen. Er wird einen guten Schloßherrn abgeben –«
    Die Augen des Hawk weiteten sich. »Nur über meine Leiche«, brummte er.
    »Fein. So sei es«, spuckte Tavis zurück. »Du bist sowieso niemandem nütze, so wie du dich aufführst. Du könntest dich genausogut in dein eigenes Schwert stürzen, bei all den Wohltaten, die du deinem Volk bringst!«
    »Ich bin hier der Herr!« lallte Hawk, und seine Augen blitzten wütend. »Und du … du, alter Mann, zur Hölle, du bist gefeuert.« Obwohl er vorgehabt hatte – als seine Fraunoch bei ihm gewesen war –, seinen Platz für Adrian zu räumen, war es zur Zeit verdammt kalt da draußen, und gerade jetzt würde er nirgendwo hingehen. Vielleicht im Frühjahr, wenn er sich bis dahin nicht im Whisky ertränkt hatte.
    Tavis riß Hawk mit einer schnellen Bewegung auf die Füße, überraschend für den betrunkenen Schloßherrn. »Ganz schön stark für einen alten Mann«, murmelte Hawk. Tavis zerrte den taumelnden Hawk zu den Türen seines Arbeitszimmers.
    »Laß mich los!« brüllte der Hawk.
    »Ich hatte mehr von dir erwartet, Kumpel. Ich muß ein Narr sein, aber ich dachte, du wärst ein Mann, der kämpft um das, was er will. Aber nein, du bist angesichts eines kleinen Mißgeschicks einfach zusammengebrochen –«
    »Ach was, meine Frau, die mich wegen eines anderen Mannes verläßt, ist nur ein kleines Mißgeschick? So nennst du das?« lallte Hawk lauthals, und sein Dialekt wurde in seinem Zorn noch ausgeprägter.
    »Abgesehen von dem, was du findest, hast du hier immer noch eine Familie und einen Clan, der seinen Führer braucht. Wenn du die Aufgabe nicht bewältigen kannst, dann tritt zur Seite für jemanden, der es kann!«
    »Wer zum Teufel hat mich in deine Obhut gegeben?« dröhnte Hawk.
    Tavis’ eigener Dialekt verstärkte sich in dem Maße, in dem sein Zorn aufgeheizt wurde. »Deine Mutter, du lallender Idiot! Und selbst wenn sie mich nicht darum gebeten hätte, ich wäre von mir aus auf dich zugekommen! Du magst dich umbringen, Bursche, aber ich werde nicht zulassen, daß du Lydia quälst!«
    »Alles, was ich tue, alter Mann, ist, mich ein wenig zu betrinken«, protestierte Hawk.
    »Du hast dich jetzt seit über einem Monat ›ein wenigbetrunken‹. Ich für meinen Teil bin es müde zuzusehen, wie du dich zu Tode säufst. Wenn du die Finger nicht von der Flasche lassen kannst, dann mach, daß du verdammt noch mal fortkommst. Verpiß dich in eine Schneewehe, wo Menschen, die dich lieben, nicht gezwungen sind, zuzusehen.«
    Tavis trat die Türen auf und warf den taumelnden Hawk mit dem Gesicht voraus in den Schnee.
    »Und komm nicht zurück, bis du dich deiner Mutter gegenüber respektvoll verhältst! Wenn du wieder bereit bist, Schloßherr zu sein, und der Flasche abgeschworen hast, kannst du zurückkommen. Aber nicht vorher!« donnerte Tavis, als der Hawk versuchte, seinen Kopf aus einer Schneewehe zu ziehen.
    Als Hawk es schließlich geschafft hatte, sich aufzurichten, schnaubte er ungläubig bei dem Anblick des Mannes, den er als zart besaiteten Gerber kannte und der nun Hawks eigene Wachen herbefohlen hatte,

Weitere Kostenlose Bücher