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Das Geheimnis der Highlands

Das Geheimnis der Highlands

Titel: Das Geheimnis der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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ließ seine Hände sinken, um ihre Taille zu umfassen.
    Lydia legte den Kopf zur Seite und staunte über die stillschweigende Autorität in seinen Worten. Er hatte es geschafft, sie wieder einmal zu überraschen. Dieser sanfte Mann, der ihr schon so lange geduldig zur Seite stand.
    »Du wirst mit ihm reden?« wiederholte sie hoffnungsvoll, und ihre Augen glänzten von unvergossenen Tränen.
    »Jawohl«, versicherte er ihr.
    Stärke und Vermögen lagen in seiner Antwort. Wie war es möglich, daß sie so lange gebraucht hatte, um diesen Mann klar zu erkennen?
    Ihr Erstaunen mußte sich in ihrem Blick widergespiegelt haben, denn er schenkte ihr sein geduldiges Lächeln und sagte zärtlich: »Ich wußte, daß du eines Tages schließlich die Augen öffnen würdest, Lydia. Ich wußte ebenfalls, daß es jede Minute des Wartens wert sein würde«, fügte er ruhig hinzu.
    Lydia schluckte vernehmlich, als eine Kernspaltung von Hitze und Hoffnung und berauschender, stürmischer Liebe sie ineiner Welle durchströmte. Liebe. Wie lange schon liebte sie diesen Mann? fragte sie sich stumm.
    Tavis fuhr mit seinen Lippen über ihre, eine leichte Reibung, die soviel mehr versprach. »Mach dir keine Sorgen. Ich liebe ihn, als wäre er mein eigen, Lydia. Und, als wäre er mein eigen Fleisch und Blut, ist es an der Zeit, daß wir ein gründliches, Vater-Sohn-ähnliches Gespräch führen.«
    »Doch was, wenn er sich weigert zuzuhören?« sorgte sie sich.
    Tavis lächelte. »Er wird zuhören. Du hast Tavis Mac Tarvitts Wort darauf, will ich mal sagen.«
    * * *
    Der Hawk brütete vor dem Feuer und beobachtete Geister, die weiß zwischen den Flammen tanzten. Sie waren geboren aus der Erinnerung und bestimmt für die Hölle, genau wie er. Doch das Fegefeuer – wenn nicht das Paradies – war für ihn erreichbar, säuberlich eingefangen in einer Flasche, und daher röstete er die Geister, indem er sie in die Vergessenheit verbannte.
    Er nahm eine weitere Flasche Whisky und drehte sie in der Hand, wobei er die satte bernsteinerne Farbe mit trunkener Wertschätzung studierte. Er hob die Flasche an seine Lippen, seine Hand schloß sich um ihren Hals, und er entkorkte sie mit den Zähnen. Kurz erinnerte er sich daran, wie er den Stopfen des Zigeunertrankes mit den Zähnen entfernt hatte. Erinnerte sich daran, den Körper seiner Frau mit seinem eigenen bedeckt zu haben, und gekostet, berührt, geküßt … Er war närrisch genug gewesen, an die Liebe zu glauben.
    Bah! Adam! Es war immer er gewesen. Vom ersten Tag an, als er sie gesehen hatte. Sie hatte sich an einen Baum gepreßt und den aufgeblasenen Schmied mit gierigem Blick verschlungen. Er nahm einen Schluck Whisky und überlegte sich, zurück an den Hof zu gehen. Zurück zu König James.
    Ein schiefes, verbittertes Lächeln verzog seine Lippen. Selbst wenn er sich vorstellte, erneut die Straßen von Edinburgh zu durchstreifen, erinnerte sich ein anderer Teil seinesVerstandes an den aufwühlenden, heißen Dampf, der von einem parfümierten Bad aufstieg, den Glanz von Öl auf ihrem Körper, als sie ihren Kopf zurückwarf und die aufreizende Säule ihres Halses seinen Zähnen feilbot. Ihm alles feilbot, so dachte er jedenfalls.
    Adrienne … falsches, verräterisches, verlogenes, treuloses Miststück.
    »Legt mich in die tote Erde, und das war’s«, murmelte er ins Feuer. Er reagierte noch nicht einmal, als die Tür zum Arbeitszimmer so heftig aufgestoßen wurde, daß sie an die Wand krachte. »Schließ die Tür, Mann. Der Zug läßt meine Knochen frieren, sei so gut«, nuschelte der Hawk undeutlich, ohne sich zu bequemen nachzusehen, wer in die betrunkene Verwahrlosung seiner privaten Hölle eingedrungen war. Er führte die Flasche erneut zum Mund und nahm einen ausgiebigen Schluck.
    Tavis durchquerte den Raum mit drei entschlossenen Schritten und schlug die Flasche Hawk aus den Händen, so daß sie mit einem Klirren von Glas und Whisky auf den glatten Steinen des Kamins zerschellte. Er sah Tavis einen benommenen Augenblick an, dann griff er, unbeeindruckt, nach einer zweiten Flasche.
    Tavis stellte sich zwischen den Hawk und den in Weiden eingeflochtenen Alkohol.
    »Geh mir aus dem Weg, alter Mann«, knurrte Hawk und straffte sich, um aufzustehen. Er hatte es kaum auf die Füße geschafft, als Tavis’ Faust massiv auf seinem Kinn landete und ihn zurück in den Stuhl beförderte.
    Hawk wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und sah zu Tavis auf. »Warum bist du gekommen, und

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