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Das Geheimnis der Highlands

Das Geheimnis der Highlands

Titel: Das Geheimnis der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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getroffen?«
    Adrienne erstarrte. Sie sprachen über sie. Wie konnten sie wissen, daß Rupert in London war? Sie hatte ihn gerade gestern dort getroffen. Sie hatte noch nicht einmal Eberhard angerufen und ihm davon erzählt.
    Sie war übernächtigt, es hatte sie den ganzen Tag und die halbe Nacht gekostet, nach Hause zu gelangen. Sie preßte ein Ohr an die Tür und lauschte neugierig.
    Eberhard lachte. »Genau, wie wir es geplant hatten. Er hat ihr erzählt, er sei in der Stadt, um für seine Frau ein Geschenk zu kaufen. Du kennst Adrienne, sie hat ihm alles abgenommen. Sie ist so niedlich und leichtgläubig. Du hattest von Anfang an recht mit ihr, Gerard. Sie ist die perfekte Brieftaube. Und sie wird niemals dahinterkommen, was wir machen, bis es uns egal sein kann.«
    Adrienne zuckte zusammen, die Hand festgefroren an der Tür.
    »Und wenn sie geschnappt wird, Eb? Was wirst du dann tun?«
    Eberhards Lachen ließ ihr das Blut gefrieren. »Ah, das ist das Schönste an der Sache. Sie werden die Akten aus dem Waisenhaus ausgraben. Ich nahm mir die Freiheit, sie ein bißchen überarbeiten zu lassen. Sie zeigen nun eine jugendliche Straftäterin, mit einem natürlichen Hang zu kriminellem Verhalten. Sie wird die Sache alleine ausbaden müssen. Es gibt nicht einen Cop in meiner schönen Stadt, der versuchen würde, Herrn Eberhard Darrow Garrett irgend etwas anzuhängen – dem freigebigen politischen Schutzherrn. Ich verlasse nie das Königreich New Orleans. Sie ist diejenige, die immer wieder ein- und ausreist.«
    Adriennes Augen waren vor Schreck weit aufgerissen . Was hatte er gerade gesagt?
    Gerard lachte. »Wir haben letzten Monat eine riesige Lieferung in ihrem Mercedes rausgebracht, Eb. Die Acapulco-Fahrt war einfach brillant.«
    Lieferung? Adrienne dachte rasch nach. Lieferung von was? Geräuschlos trat sie von der Tür zurück.
    Dumm. Leichtgläubig. Unschuldig. Was war so schlimm daran, unschuldig zu sein? fragte sie sich, als sie durch das dunkle Haus schlich und ihr Schluchzen unterdrückte. Zumindest war Ehre in der Unschuld. Zumindest hatte sie niemals jemandem weh getan, hatte niemals jemanden benutzt. Dann war sie vielleicht ein kleines Kind … leichtgläubig. Vielleicht fehlte ihr auch ein wenig gesunder Menschenverstand. Aber in anderen Belangen machte sie das mehr als wett. Sie hatte ein gutes Herz. Das sollte etwas zählen.
    Unterdrückte Tränen schnürten ihr die Kehle zu. Hör auf, tadelte sie sich selbst. Konzentriere dich! Finde die Dame. Mach, daß du nach Hause kommst. Im 20. Jahrhundertwerden keine Männer wie der Hawk hergestellt, und nach dem Hawk würde kein Mann je wieder eine Versuchung sein.
    Das Torhaus erhob sich drohend vor ihr. Warum hatten sie sie nicht aufgehalten? Sie wußte, sie waren immer noch da. Vielleicht wollte er, daß sie sie gehen ließen. Vielleicht war sie so naiv und unbedarft gewesen, daß er tatsächlich kein Interesse an ihr hatte. Letztendlich würde ein Mann wie er keine Probleme haben, eine willige Frau zu finden.
    Was sollte es des Königs Hure stören? Es würde immer eine andere Frau geben.
    Wütend trat sie gegen einen Kiesel und beobachtete, wie er gegen die Mauer des Torhauses prallte. Würden sie das Fallgatter hochziehen und das Ausfalltor für sie öffnen? Den roten Teppich ausrollen, um ihren Abschied zu feiern?
    Doch als sie in den Bogengang eintrat, trat Grimm aus dem Dunkel.
    Sie blieb stehen, erleichtert.
    Versuche es noch einmal , sagte sie zu sich. Schreibe diese Szene noch einmal, Adrienne de Simone. Sie muß lauten: »Sie blieb stehen, wütend, an der Flucht gehindert zu werden.«
    Nein, definitiv erleichtert.
    Sie seufzte und ließ die Schultern hängen. »Grimm, laß mich passieren. Es ist mein Leben. Beweg dich.«
    Er schüttelte den Kopf. »Tut mir leid, Mylady.«
    »Grimm, ich muß zurück nach Burg Comyn.«
    »Warum?«
    Sie musterte ihn einen Augenblick in dem anbrechenden Tageslicht. Er sah wirklich durcheinander aus, und seine Augen suchten unaufhörlich den nördlichen Außenhof ab, als ob er jemanden erwartete. »Weil ich Heimweh habe«, log sie. Nun ja, vielleicht nicht ganz eine Lüge – sie vermißte Moonie wirklich sehr.
    »Ah!« Verständnis dämmerte in seinen angenehmenGesichtszügen. Er stand vor ihr, breitbeinig, und hatte die muskulösen Arme vor der Brust verschränkt. »Sucht Ihr etwas?«
    »Was?« Er konnte es unmöglich wissen! Oder doch? »Grimm, hat Lady Comyn – ich meine, meine Mutter – irgend etwas gesagt

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