Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Highlands

Das Geheimnis der Highlands

Titel: Das Geheimnis der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
Vom Netzwerk:
grübelte er. »Wunderschönes Stück. Gut gearbeitet und gut erhalten.«
    »Glaubst du mir jetzt, Hawk?« Sie mußte es einfach wissen. »Daß ich tatsächlich aus der Zukunft stamme?«
    »Es sei hier nur soviel gesagt – ich gedenke nicht, irgendwelche Risiken einzugehen.« Er glaubte immer noch nicht so recht, aber fraglos wollte er lieber sichergehen, bevor er es später bereuen mußte.
    Er drehte sich abrupt um und stapfte davon in Richtung der Gärten. »Bring sie, Grimm«, rief er über die Schulter, fast beiläufig.
    Aber Grimm brauchte sie nicht irgendwohin zu bringen. Tausend Alarmglocken schrillten in ihrem Kopf, und sie rannte hinter ihm her, um ihn einzuholen. Sein behutsamer Ton, sein eiskaltes Verhalten, seine Fragen. Er hatte alles geschickt zusammengefügt, bis es ein vollständiges Bild ergab. Der Hawk war kein Mann, dem es an Intellekt und Zielstrebigkeit fehlte. Sie hoffte nur, daß sie seine Zielstrebigkeit jetzt mißverstand.
    »Hawk!« schrie sie.
    Hawks Schultern zogen sich zusammen. Er hatte den Zustand des Zornes bereits hinter sich gelassen und war eingetaucht in das Reich eisiger Entschlossenheit. Erwußte, was er zu tun hatte, als er anfing zu rennen, durch die Gärten, über den Außenhof, in den errötenden schottischen Morgenhinein. Bis es getan war, konnte er sich nicht leisten, daß sie ihn berührte, ihm ihre süßen Hände auf die Schultern legte und bettelte . Ich werde kein Risiko eingehen, wenn es um meine Frau geht.
    »Warte!« Adrienne begann zu rennen, und Angst packte ihr Herz, als sie erkannte, daß er schnurgerade auf das nördliche Ende des Geländes zusteuerte, wo das Schmiedefeuer hell loderte.
    »Nein, Hawk!« schrie sie, als er in den Gärten verschwand. Ihre Füße flogen, als sie durch das üppige Grün stürzte und über die Beete mit Anemonen und purpurfarbener Iris raste. Sie sprang über die niedrigen Steinwälle, schlug sich dornige Rosenzweige aus dem Gesicht und riß sich ihre weichen Handflächen auf, bis sie aus den Gärten hervorbrach, nur um ihn Dutzend Längen voraus zu sehen.
    Nach Luft schnappend, beschwor sie jedes Quentchen an Laufstärke, das sie besaß. Wenn sie es überhaupt schaffte, würde es knapp werden – zu knapp.
    Von einem Fenster hoch oben beobachtete Lydia die Szene.
    Gegen den Schmerz in ihren unseligen Muskeln ankämpfend, versuchte Adrienne verzweifelt, Hawk einzuholen, aber es war zu spät – er stand bereits neben Adam an der hell leuchtenden Feuersglut.
    Keuchend stürzte sie vorwärts, als Grimms Hand ihr Cape ergriff. Er riß an dem Stoff und zog sie zurück. Der Umhang zerriß, und sie stürzte. Als sie zu Boden fiel, schrie sie: »Hawk, tu es nicht!«
    »Vernichte das hier«, befahl Hawk Adam.
    »Nein!« kreischte Adrienne.
    Adam warf einen kurzen Blick auf die gefallene Schönheit. »Es hat fast den Anschein, daß die Dame anders darüber denkt.«»Ich bat dich nicht um deine Meinung, Adam Black, und ich gebe einen feuchten Dreck darauf, was die Dame denkt.«
    Adam lächelte schelmisch. »Ich nehme an, Ihr habt es nicht geschafft, dem Falken den Fußriemen anzulegen, Lord Hawk?«
    »Verbrenn sie, Schmied. Bevor ich mich daran ergötze, dich einzuäschern, anstelle der Dame.«
    »Adam! Nein!« flehte Adrienne.
    Adam schien die Situation einen Augenblick zu überdenken, dann, mit einem seltsam triumphierenden Blick, zuckte er mit den Schultern und warf die Figur ins Schmiedefeuer.
    Für Adrienne, flach auf dem Boden liegend, schien sich alles in Zeitlupe abzuspielen.
    Sie beobachtete voller Entsetzen, wie die schwarze Dame durch die Luft segelte und in den glühenden Kohlen versank. Adrienne unterdrückte ein Schluchzen, als die Flammen gierig an der Schachfigur leckten. Ihr einziger Ausweg war zerstört.
    Hawk seufzte vor Erleichterung. Adrienne brach auf dem Boden zusammen und starrte blicklos auf die Erde. Die schwarze Dame war verbrannt, das harte afrikanische Holz war kein Gegner für die Glut, die heiß genug war, um Stahl zu schmieden.
    Keine Moonie. Kein Weg nach Hause.
    Sie war hier im Jahre 1513 – mit ihm – für immer.
    Adam gab einen Laut von sich, der um eine Schattierung zu düster war, um als Lachen zu gelten, während er sich näher zum Hawk lehnte. Nahe genug, daß nur der Hawk seine leisen, spottenden Worte vernahm: »Jetzt wird sie schon bald mein Bett wärmen, Hawk, du Narr.«
    Hawk zuckte zusammen. Der Schmied hatte recht. Seine Frau würde ihn hassen für das, was er getan hatte.
    »Was zum

Weitere Kostenlose Bücher