Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Highlands

Das Geheimnis der Highlands

Titel: Das Geheimnis der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
Vom Netzwerk:
vertraut zu machen. Lieber Himmel, war er wütend auf sie. Sie war sich nicht sicher, was genau ihn so wütend gemacht hatte, aber ihr Entschluß stand noch immer fest. Im Angesicht seiner Wut hatten ihre Soldaten nicht ihre Meinung geändert. Sie standen alle stolz auf der Seite des Hawk, und sie stand geschlossen an ihrer Seite.
    Er hatte vor, sie ohne Gefühl zu verführen? Ihren inneren Blick auf ihn zu öffnen?
    Er brauchte nicht zu wissen, daß er schon geöffnet worden war und daß sie schamlos jede Sekunde der Verführung erwartete.
    * * *
    Der Hawk wanderte langsam durch die Straßen von Uster. Zu dieser späten Stunde waren sie beinahe verlassen, nur wer mutig war, völlig verblödet oder Böses im Schilde führte, ging spät nachts durch die Straßen, wenn dichter Nebel sich senkte. Er fragte sich, zu welcher Kategorie er wohl gehörte.
    Viel war begonnen worden an diesem Tag, doch viel mehr blieb noch zu tun. Er hatte den größten Teil des Morgens damit verbracht, die Bücher des Müllers durchzusehen, und hatte mit wütenden Dorfbewohnern gesprochen, die dem Mann vorwarfen, ihr Getreide zu vertauschen. Es gab nur einen Müller, und er war von den Männern des Königs eingesetzt worden, bevor Hawk von seinem Dienstversprechenbefreit worden war. Da er der einzige war, hatte er absolute Gewalt über das Getreide der Dorfbewohner und hatte, in betrügerischem Einverständnis mit dem Verwalter, tatsächlich mit falschen Gewichten betrogen, gutes Getreide gegen schimmeliges Mehl vertauscht und damit drei Ortschaften weiter nördlich einen ordentlichen Profit gemacht.
    Hawk seufzte. Das war nur das erste von einem Dutzend weiterer Probleme gewesen, um die er sich zu kümmern hatte. Er würde vierzehn Tage lang zu Gericht sitzen müssen, um all das aufzuarbeiten, was unter seiner milden Vernachlässigung fehlgegangen war, während er aufgrund seines Dienstes bei König James abwesend gewesen war.
    Aber er hatte Zeit, den vielen Unannehmlichkeiten der Dorfbewohner abzuhelfen, und genau das würde er tun.
    Seine Leute waren außerordentlich erfreut gewesen, daß er endlich wieder einmal da war, um sich um ihre Angelegenheiten zu kümmern. Vom heutigen Tag an hatten drei Männer in Uster die Gerätschaften und Rechte eines Müllers. Der Hawk lächelte. Wettbewerb würde seinen Leuten guttun.
    Rainfarn und Minze wehten aus der Tür eines offenen Lokals, als er vorbeiging. Eine Frau stand im Türrahmen und winkte ihn heran, bekleidet nur mit einem dünnen Etwas aus fleckiger, zerknitterter Seide. Der Hawk hob amüsiert eine Augenbraue und lächelte, aber er lehnte dankend ab und ging weiter die Straße hinunter. Seine Augen wurden dunkel und verbittert. Zu Hause wartete mehr auf ihn, als er bewältigen konnte.
    * * *
    Adrienne setzte sich mit einem Ruck auf, als sie hörte, wie der Hawk die Tür zu ihrem Zimmer aufstieß. Sie hatte sich die süße Verführung vorgestellt, die er für sie bereithielt, undbrauchte ihre ganze Willenskraft, um ihre freudige Erregung bei seiner Rückkehr zu verbergen.
    »Oh, du bist zurück«, sprach sie affektiert, in der Hoffnung, ihr Entzücken erfolgreich verschleiert zu haben.
    Er durchquerte den Raum mit zwei furchteinflößenden Schritten, nahm sie in die Arme und sah mit düsterem Blick auf sie herab. Unerbittlich senkte er den Kopf auf ihre Lippen, doch sie drehte ihr Gesicht zur Seite. Unbeeindruckt streifte er mit seinen Zähnen über ihren Hals, bis er die Stelle erreichte, wo ihr verräterischer Puls in Synkopen pochte. Der Atem blieb ihr in der Kehle stecken, als er an ihr nippte und seine Zunge ihren Halsstrang hinaufjagte. Wenn seine bloße Anwesenheit sie schon erschaudern ließ – seine Küsse würden ihr völliger Untergang sein. Seine rauhen Bartstoppel scheuerten an ihrer Haut, als er ihren Kopf zurückzog und zärtlich an ihrem Ohrläppchen knabberte. Adrienne seufzte genießerisch und fügte dann aus Protest ein kleines Quietschen hinzu, nur um überzeugend zu sein.
    »Du wirst den Schmied vergessen, Mädchen«, versprach er. Ein kurzes Ziehen an ihrem Haar zwang sie, ihm in die Augen zu sehen.
    »Ich hatte sowieso nicht vor, mich an ihn zu erinnern. Er ist nichts weiter als ein aufdringlicher, anmaßender, freiheitsberaubender Schurke.«
    »Netter Versuch, Weib«, sagte Hawk trocken.
    »Was meinst du damit, netter Versuch? Warum bist du so besessen von dem Schmied?«
    » Ich ? Du bist diejenige, die von dem Schmied besessen ist!« Er griff nach der

Weitere Kostenlose Bücher