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Das Geheimnis der Highlands

Das Geheimnis der Highlands

Titel: Das Geheimnis der Highlands Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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machen.
    Nein, das war keineswegs das, was Adam erwartet hatte, als er seinen Auftritt im Garten inszenierte.
    Der Mann war also doch abgebrühter, als er vermutet hatte. Er hatte seinen Gegner weit unterschätzt. Er hatte angenommen, der Hawk sei zu anständig und zu nett , um zu wissen, wann ein Mann einer Frau gegenüber hart und unnachgiebig wie Stahl sein mußte. Er hatte damit gerechnet, daß der noble Hawk so verletzt sein würde, sie mit dem Schmied zu sehen, daß er sie verfluchen und ihr abschwören würde, sich vielleicht von ihr scheiden ließe – und jede dieser Reaktionen, so hatte er geplant, würde sie zu seinem lodernden Schmiedefeuer unter den Eschen treiben. Er hatte geglaubt, offensichtlich irrtümlicherweise, daß der Hawk zumindest ein oder zwei Charakterschwächen hatte.
    »Schweig, Weib!« hallte der Bariton des Hawk in der Dunkelheit wider. Adam schauderte. Kein Sterblicher sollte eine solche Stimme haben.
    Na gut, das hatte halt nicht geklappt. Er würde schwerere Geschütze auffahren müssen, denn wenn ein solcher Mann eine Frau fortschaffte und sie einige Zeit bei sich hielt, würde die Frau mit Sicherheit ihm gehören, wenn er mit ihr fertig war.
    Und Adam verlor niemals ein Spiel. Und bestimmt nicht dieses.
    Er trat aus dem Schatten heraus, bereit, dem Hawk entgegenzutreten, als er ein barsches Flüstern hinter sich vernahm.
    »Narr!«
    »Was ist jetzt schon wieder?« knurrte Adam und drehte sich um, um König Finnbheara anzusehen.
    »Die Königin verlangt nach deiner Anwesenheit.«
    »Jetzt?«
    »Jetzt sofort. Sie ahnt etwas. Ich glaube, es ist wieder diese neugierige kleine Aine. Du wirst dich von diesem Spiel zurückziehen müssen, zumindest lange genug, um das Mißtrauen der Königin zu entkräften. Komm.«
    »Ich kann jetzt nicht.«
    »Du hast keine Wahl. Sie wird sonst zu dir kommen. Und dann bleibt uns überhaupt keine Chance mehr.«
    Adam stand einen langen Moment still und spürte, wie seine Wut sich durch seinen Körper brannte, eine Aschespur der Entschlossenheit zurücklassend. Er mußte äußerst vorsichtig sein, wenn seine Königin im Spiel war. Es würde nicht gut für ihn ausgehen, wenn er sich auf irgendeine Weise ihren Launen oder ihrem Willen in den Weg stellte.
    Er erlaubte sich einen langen Blick über die Schulter auf die sich entfernende Gestalt zu Pferde. »Sehr wohl, mein Gebieter. Durch diese vermodernde Hölle, außer meinem Willen niemandem verpflichtet als der schönsten Königin, laßt uns voranschreiten.«

Kapitel 25
    Sie hörte erst auf zu schreien, als ihr die Stimme versagte. Dumm , sagte sie sich. Was hatte sie damit erreicht? Nichts. Du bist zusammengeschnürt wie ein Hühnchen, das gerupft werden soll, und jetzt kannst du nicht einmal mehr Protest piepsen.
    »Nimm nur die Haube ab, Hawk«, bettelte sie mit sandigem Flüstern. »Bitte!«
    »Regel Nummer neun. Mein Name ist von jetzt an Sidheach. Sidheach , nicht Hawk. Wenn du ihn benutzt, wirst du belohnt werden. Wenn nicht, werde ich keine Schonung gewähren.«
    »Warum willst du, daß ich diesen Namen benutze?«
    »Dadurch weiß ich, daß du begreifst, wer ich wirklich bin. Nicht der legendäre Hawk. Der Mann. Sidheach James Lyon Douglas. Dein Gemahl.«
    »Wer hat dich zuerst Hawk genannt?« fragte sie heiser.
    Er unterdrückte einen prompten Fluch, und sie spürte seine Finger an ihrer Kehle. »Wer mich zuerst Hawk nannte, macht keinen Unterschied. Jeder tat es. Aber der König hat mich ausschließlich so genannt«, knirschte er. Er fügte nicht hinzu, daß er in seinem ganzen Leben noch keiner Frau die Erlaubnis gegeben hatte, ihn Sidheach zu nennen. Nicht einer.
    Er band die Haube auf und nahm sie ihr vom Gesicht, dann goß er ihr kühles Wasser in den Mund und linderte ein wenig das Brennen, das ihre Stimme so rauh machte. »Versuche heute abend nicht mehr zu schreien, Mädchen. Deine Kehle wird bluten.«
    »König James benutzte nur diesen Namen?« fragte sie schnell.
    Ein weiterer Seufzer. »Ja.«
    »Warum?«
    Sie konnte fühlen, wie sich sein Körper hinter ihrem Rükken verspannte. »Weil er sagte, daß ich sein gefangener Falke sei, und es war die Wahrheit. Er kontrollierte mich fünfzehn Jahre lang, so sicher, wie ein Falkner seinen Vogel kontrolliert.«
    »Mein Gott, was hat er dir angetan ?« flüsterte sie, erschrocken über die eisigen Tiefen in seiner Stimme, wenn er von seinem Dienst sprach. Der Hawk von jemand anderem kontrolliert? Unvorstellbar. Aber wenn die Drohung, Dalkeith,

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