Das Geheimnis der Highlands
ihres eigenen Körpers bewußt gewesen, ihres treulosen Körpers, der darum bettelte, näher an diesen wütenden Mann zu kommen, diesen Mann, der selbst in seiner Rage erotische Anziehungskraft verströmte.
»Sag mir, was er dir zu geben hat, das ich nicht habe! Sag mir, wonach du bei diesem Manne lechzt. Und nachdem ich dir jeden Zentimeter von dem gezeigt habe, was ich dir zu geben habe, kannst du mir sagen, ob du immer noch denkst, daß er mehr hat als ich.«
»Der Schmied?« fragte sie ungläubig.
Er ignorierte ihre Frage. »Ich hätte das schon vor langer Zeit tun sollen. Du bist meine Frau. Du wirst mein Bett teilen. Du wirst meine Kinder tragen. Und mit absoluter Sicherheit wirst du, wenn ich erst einmal mit dir fertig bin, nie wieder dieses Wort aussprechen. Ich habe dir einmal die Gesetze des Hawk erklärt. Jetzt erinnere ich dich zum letzten Mal daran. Schmied und Adam sind zwei Worte, die du mir gegenüber nie wieder erwähnen wirst. Solltest du es dennoch tun, werde ich dich so ausgeklügelt und grausam strafen, daß du dir wünschen wirst, nie geboren worden zu sein.«
Die Worte waren mit solch weißglühender und dennoch vorsichtig kontrollierter Wut gesprochen, daß Adriennenicht einmal anfing zu fragen, an welche Art von Bestrafung er dachte. Sie wußte instinktiv, daß sie es nie herausfinden wollte. Als sie die Lippen öffnete, um zu sprechen, rieb Hawk seinen Körper gegen ihren und preßte sein hartes Geschlecht unnachgiebig zwischen ihre Schenkel. Die Worte, die sie vorhatte zu sagen, wurden in einem leisen wuusch ausgeatmet, das zu einem heiseren Stöhnen wurde. Adrienne wollte mit ihm verschmelzen, sich in völliger Hingabe seinem Körper entgegenbäumen. Sie konnte es noch nicht einmal ertragen, neben diesem Mann zu stehen, ohne ihn zu begehren.
Sein Lächeln war höhnisch und grausam. »Fühlt er sich so an, Mädchen? Hat er soviel, dich zu beglücken?«
Kein anderer Mann hat das, dachte sie fiebernd, während ihre Lippen sich ihm gierig entgegenstreckten. Hawk brummte leise, während er seinen Mund in einem unbarmherzigen, strafenden Kuß auf ihren legte.
Adrienne spürte seine Hand, die ihr Kleid anhob, und erkannte, daß der Hawk in seiner momentanen Wut dabei war, sie zu nehmen, genau hier in dem düsteren und kühlen Flur.
Beschwipst oder nicht, das war nicht das, was Adrienne geplant hatte, um ihre wohlbehütete Unberührtheit aufzugeben. Sie begehrte ihn, aber nicht so. Niemals so. »Stopp! Hawk, was auch immer du denkst, das ich getan habe – ich habe es nicht getan!« rief sie.
Er brachte sie mit seinem Mund zum Schweigen, sein Kuß war heiß, gierig und grausam. Sie begriff, daß er sie mit seinem Körper strafte, daß er nicht vorhatte, sie zu lieben, aber sie konnte seiner Zunge nicht widerstehen und konnte nicht verhindern, daß sie seinen Kuß atemlos erwiderte.
Hawk senkte den Kopf und wanderte mit seinen Zähnen ihren Hals hinab, dann reizte er ihre verhärteten Brustwarzen durch ihr Kleid hindurch. Adrienne war so gefangen inihrer Lust, daß sie nicht merkte was er tat, bis es zu spät war.
Sie spürte ein rauhes Seil an ihren Handgelenken, als er ihre Arme herunterzog und sie umdrehte, um ihre Hände hinter ihrem Rücken festzubinden.
»Du Hurensohn!« zischte sie.
»Hurensohn«, wiederholte er nachdenklich. »Was hast du gegen meine Mutter?«
»Ich habe etwas gegen dich, wenn du so bist! Hawk, warum tust du das? Was habe ich getan?«
»Ruhe, Mädchen«, befahl er leise, und sie lernte jetzt, daß sie sich in höchster Gefahr befand, wenn seine Stimme sanft und geschmeidig war wie eingeöltes Leder. Es war die erste von vielen Lektionen, die er sie lehren würde. Als die seidene Haube über ihr Gesicht glitt, kreischte sie vor Wut und trat mit den Füßen nach ihm. Sich wehrend, betend, in seinen Armen kämpfend, fluchte sie hemmungslos.
»Weib«, sprach er durch die Seidenhaube in ihr Ohr, »du gehörst zu mir. Bald wirst du dich nicht mehr erinnern, daß es eine Zeit gab, in der es nicht so war.«
* * *
Adam stand im Schatten der Eschen und beobachtete, wie der Hawk mit der verhüllten Frau, die sich gegen seinen Griff zur Wehr setzte, durch die Nacht schritt. So glaubte er also, Adam Black entkommen zu können. Glaubte Hawk, er könne sie fortschaffen? Schlau. Adam hatte diesen Punkt nicht bedacht. Hawk hatte sich offensichtlich entschlossen, in bezug auf ihre Abmachung alle Register zu ziehen.
Dieser Kerl fing an, ihn wirklich wütend zu
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