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Das Geheimnis der Magischen Ohren (German Edition)

Das Geheimnis der Magischen Ohren (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Magischen Ohren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Zang
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verschwunden zu sein. Das kam nicht ganz unerwartet, denn es liegt gegen ihn ein Haftbefehl vor wegen Hehlerei. Einen Teil seiner Kunstwerke hatte er nicht ehrlich erworben, sondern stehlen lassen. Er hätte heute gleich nach der Finissage verhaftet werden sollen. Man vermutet, er könnte untergetaucht sein.
    Eve, die anstelle des Kostüms nun wieder einen bequemen Kaftan trägt und entspannt und ausgeschlafen wirkt, bestätigt, dass sie einen Scheck ausgestellt hat, und zeigt den Beamten den Vorhang, den sie gekauft hat. Die Polizeibeamten studieren eine Liste und sagen Eve, sie hätte Glück gehabt, dass der Vorhang nicht zu den gestohlenen Sachen gehört, sonst hätten sie ihn ihr wegnehmen müssen.
    Eve begleitet die Polizisten zur Tür. Als sie zurückkommt, klatscht sie in die Hände. «Now we know why Elmo stays on Valanna.»
    Ach, wissen wir das?
    Sie lacht über meinen verdatterten Gesichtsausdruck. «I’m going to buy tomorrow’s paper. I’m sure there’ll be something in it about Elmo’s art robberies. I’ll take the paper to Valanna and show it to Elmo. Then he’ll know that he’d end up in prison here – and he’ll prefer to stay where he is.»
    Guter Plan – er hat nur einen Nachteil. «So we’re not going to Valanna right now but tomorrow?»
    «Yes.»
    «But I have to go to school tomorrow.» Natürlich würde ich lieber schwänzen, aber wenn ich behaupte, dass ich krank bin, muss sich daheimbleiben. Und ohne Entschuldigung einfach nicht zum Unterricht erscheinen – das geht nicht. Da würde sofort jemand bei mir daheim anrufen. An meiner Schule wird das sehr streng gehandhabt.
    «So we’ll go in the evening after school», meint Eve leichthin. «Remember that for us time stands still on Valanna. We’re in no hurry.»
    Von wegen keine Eile! Sie hat ja keine Ratte, um die sie sich Sorgen macht.
    Aber Peter versteht mich. Als ich gehe, krächzt er:
    «Please don’t be all sad and blue.
    I miss my friend as much as you.»

[zur Inhaltsübersicht]
    14
    Sunglasses for my Bodyguard

    I ch finde die Schule eigentlich gar nicht so ätzend, trotz Spanisch und ein paar anderen Fächern, die mir nicht so besonders liegen. Aber ich sehe auch den Spaß, den ich dort habe, vor allem im Sportunterricht oder mit meinen Freunden. Und immer nur daheimbleiben wäre ja auch keine Lösung. Drei Tage Unterricht in der Woche würden mir allerdings völlig reichen. Ein langes Wochenende von Freitag bis Montag – das wäre eine tolle Sache. Das denke ich jeden Montag, besonders heute, als ich mich durch den Matheunterricht quäle.
    Nicht einmal in den Pausen kann ich mich entspannen, denn eine Frage geht mir nicht aus dem Kopf: Wird es mir gelingen, Marty aus Elmos Faust zu befreien?
    Huhana, die sich erkundigt, wie mein Wochenende war, merkt schnell, dass ich in Gedanken ganz woanders bin. «Was ist los?»
    «Ach … äh …» Das ist das Blöde, wenn man ein Geheimnis hat. Man muss höllisch aufpassen, was man sagt. Um einen leichten Ton bemüht – was ja schon ein Widerspruch in sich ist, denn wenn man sich bemüht, wirkt es nicht mehr leicht –, sage ich: «Marty wünscht sich eine Sonnenbrille.»
    «Dann besorg ihm doch eine im Spielzeuggeschäft.»
    Aber natürlich! Wenn ich Marty eine Sonnenbrille mitbringe, wird er sich riesig freuen. Das muss ich unbedingt machen. Einfach um ihm zu zeigen, wie sehr ich ihn als Bodyguard zu schätzen weiß.

    Nach Unterrichtsschluss mache ich auf dem Weg zu Eve einen Umweg zu einem Spielzeugladen und finde tatsächlich eine winzige Puppensonnenbrille, deren Bügel sich so gut verbiegen lassen, dass man sie an ein Rattengesicht anpassen kann. Ich will das an einem Stofftier ausprobieren, aber da schaut mich ein Verkäufer seltsam an, also kaufe ich die Brille auf gut Glück.
    «Off we go», begrüßt mich Eve an der Haustür und schwenkt die Zeitung.
    Im Schlafzimmer liegt wieder der gelbe Kaftan für mich bereit. Eve packt die Zeitung in einen Rucksack.
    «Could you pack this for me?» Ich reiche ihr das Tütchen mit der Sonnenbrille und beuge mich vor. Da sehe ich im Rucksack etwas apricotfarben schillern. «Is this Elmo’s curtain?»
    Eve nickt und sagt, sie hätte den Vorhang eigentlich gestohlen, da Elmo nie mehr zurückkommen und den Scheck einlösen wird. «I’ve decided to give it back to him.»
    Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, gehen wir durch Eves Vorhang und schwimmen nach Imula.
    Ich sehe zum Festland rüber. In der Zeit, in der wir an Land

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