Das Geheimnis der Magischen Ohren (German Edition)
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Eve informiert Melvin und Telor darüber, was geschehen ist.
«So, we can easily free Rima, Avela and Lauro», sagt sie am Ende. «Mica and I won’t freeze.»
Elmo reicht Eve die Zeitung zurück. «But I tried to pull Avela away from the Heart of Time. It was impossible.»
Ich sehe zum Horizont, der einen türkisfarbenen Schimmer angenommen hat. Eine Lösung muss her.
Marty meint: «It could have something to do with the bubbles.»
«The time bubbles, right», meine ich nachdenklich. «We can’t see them. Maybe humans and Tiavalanna must work together to free Lauro and Avela.»
«Let’s go.» Elmo lockert seine Krawatte. «I’ll be glad to help. And I’m really sorry for what I did. Honestly.» Es klingt nur halb aufrichtig, aber immerhin ist es ein Schritt in die richtige Richtung. Wenn er in Valanna bleiben will, muss er noch viel an seinem Charakter arbeiten.
«There’s not enough room for all of us on the platform», meint Eve. «I think Mica, Marty, Melvin and I can handle this alone. If we fail, we’ll ask for your help.»
Telor legt eine Hand auf Elmos Schulter. «We stay here and wait. I think you and I have a lot to talk about.»
Elmo wirkt verkrampft. Dabei muss er keine Angst haben. Telor wird ihm nicht böse sein, weil er ja überhaupt nicht böse sein kann.
«Blast that spiral staircase!», fluche ich leise, als wir uns dem Turm nähern, dessen schwarze Oberfläche den Hauch eines türkisfarbenen Schimmers bekommen hat. Wieso kann der Wendeltreppe kein Geländer wachsen?
«This time you won’t be scared», verspricht Melvin.
«I’ll sure be scared.» Mir schlottern ja jetzt schon die Beine.
Melvin deutet zum Festland, wo hinter den Palmen ein heller Mond aufgeht. «When the moon is rising, we can work a special magic. Ikamula. In your language that would be the Spell of No Fear.»
Ich blinzle in den aufgehenden Mond und fasse mir ans Herz. Melvin wird mich verzaubern!
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15
Push, Don’t Pull
M elvin tritt hinter mich und legt mir die Handflächen auf die Schulterblätter. «Close your eyes and allow your mind to show you whatever it wants to.»
Zunächst ist da nur ein Flirren hinter meinen geschlossenen Augenlidern. Ist das schon der Zauber? Da erscheint vor meinem inneren Auge eine Schlucht. Ich stehe genau am Rand und schaue hinab. Tief unter mir tost ein Wildbach. Über die Schlucht ist eine Slackline gespannt. Und auf der Slackline – Marty, der munter zum anderen Ende trippelt. Was meine Ratte kann, das kann ich auch! Ich setze einen Fuß auf das Seil und gehe los, als wäre es das Selbstverständlichste der Welt. Mühelos halte ich das Gleichgewicht. Ein wunderbares Gefühl. So frei, so leicht. Mir kann nichts passieren. Vollkommen sicher erreiche ich das andere Ende.
Das Bild verschwindet, löst sich in einem Flirren auf.
«You can open your eyes now», sagt Melvin leise.
Eve, Melvin und ich betreten den Turm. Die wunderbare Wendeltreppe wartet schon auf mich. Ich stürze regelrecht darauf zu, kann es gar nicht erwarten, sie zu erklimmen. Doch auf der fünften Stufe wird mir schwindelig.
Melvin holt mich ein. «Wait. The spell only works when I’m near you.»
Hand in Hand gehen wir weiter. Eve folgt uns.
Oben angekommen, wage ich, ohne zu zögern, den weiten Schritt über den Abgrund auf die Plattform. Ich sehe nach oben. Bis zur Spitze der Kuppel sind es noch gut zehn Meter. Dann schaue ich nach unten. In so großer Höhe habe ich noch nie gestanden, schon gar nicht ohne Geländer. So fühlt es sich also an, wenn man keine Höhenangst hat. Man empfindet es als gänzlich normal. Es macht keinen Unterschied, ob es zehn oder hundert Meter nach unten geht.
Dann wende ich mich den drei Gefangenen zu. Es ist erschreckend, sie immer noch in derselben Position verharren zu sehen. Das wirkt so endgültig. Eve hat sich bereits neben Avela gekniet, berührt ihre Schulter und versucht sie zu bewegen. Ich nehme Avelas andere Schulter, und wir ziehen gemeinsam an ihr, mit aller Kraft. Marty ist auf Avelas Kopf gesprungen und zieht an ihren Haaren. Elmo hat die Wahrheit gesagt: Man kann sie nicht wegziehen.
Melvin hält gebührlichen Sicherheitsabstand, um nicht ebenfalls zu erstarren. «When you pull», sagt er, «the time bubbles become bigger.»
Pull! Das erinnert mich daran, wie ich vor Aufregung die Tür zur Zoohandlung nicht öffnen konnte. «Push, don’t pull», sage ich und drücke gegen Avelas
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