Das Geheimnis der Magischen Ohren (German Edition)
geschwommen sind, hat Melvin Telor eingesammelt. Die beiden sind bereits im Boot und auf dem Weg zu uns.
Der Delfin, auf dem Marty reitet, schwimmt vorbei. Marty winkt uns vergnügt zu. Ich bin so froh, ihn wiederzusehen. Doch er winkt zu heftig, verliert das Gleichgewicht, platscht ins Lanna und wird vom Sog erfasst. Ich erschrecke, fasse mich aber gleich wieder. Das ist der Moment, wo Marty gestern in Elmos Suite wieder aufgetaucht ist und es sich auf der Untertasse gemütlich gemacht hat.
Und das bedeutet, dass es jetzt kritisch wird. Eve setzt den Rucksack ab und holt die Zeitung raus. Sie reicht mir das Tütchen.
Eine Minute später taucht Elmo auf, den wild um sich beißenden Marty in der Faust. Er schwimmt mit einem Arm rudernd an Land und lässt Marty in den Sand fallen. «Here’s your awful rat. If you don’t want it to become a hostage again you must take better care of it in the future.»
Marty schüttelt sich den Sand aus dem Fell. «She did take care of me in the future, you dumbwit. But in the past she didn’t.»
Er brabbelt noch weiter auf Elmo ein, der ihn sowieso nicht versteht. Ich hebe Marty auf und küsse ihn. «Crazy little thing», murmle ich und drücke ihm die Sonnenbrille in die Pfoten.
«Yeah. I’m James McBond!» Er hält sich die Gläser vor die Augen. «Oh, why is it suddenly so dark? Someone should invent sunglasses with lights inside.»
Nicht nur hinter Martys Brille ist es dunkler geworden. Die Sonne sinkt rasch und der apricotfarbene Himmel bekommt am Horizont einen Stich ins Grüne.
Eve versucht, Elmo die Zeitung unter die Nase zu halten, doch der ist damit beschäftigt, sich Blut von der Hand zu lecken. Außerdem sehe ich ihm an, dass er in Gedanken woanders ist. Sein Sturz in den Vorhang war nicht geplant. Er wollte zu Eves Haus, mit Marty als Geisel. Aber Marty ist ihm zu bissig geworden.
Etwas blitzt in seinen Augen auf. Erst denke ich, dass er endlich mitbekommen hat, was Eve ihm die ganze Zeit klarzumachen versucht, nämlich dass er auf der Erde von der Polizei gesucht wird, doch dann ruft er: «Of course I can take the shortcut.»
Er stößt Eve weg und läuft zur anderen Seite der Insel. Er will durch unser Tor! Das ist seine Abkürzung zu Eves Vorhang, denn genau durch den kommt er dann raus.
Ich rufe, so laut ich kann, aufs Meer hinaus: «Melvin, you must stop Elmo. Stop him at all means! And send me a dolphin.»
Eve ist außer sich. «What a mess. If Elmo uses my gate we are stuck on Valanna.»
Da kommt schon ein Delfin herangeschwommen. Wir waten zu ihm, und Eve hilft mir, mich auf seinen Rücken zu setzen.
Marty setzt seine Sonnenbrille ab und reicht sie Eve. Er murmelt etwas von einer Taucherbrille und einer Harpune, die jetzt ganz nützlich wären, dann legt er sich bäuchlings vor mich auf den Delfin.
Eve singt dem Delfin etwas zu, und er schwimmt los.
Elmo hat den Sog noch nicht erreicht. Dafür ist das Boot mit Melvin und Telor schon fast an ihm dran. Mein Delfin legt rasch an Tempo zu. Ein tolles Gefühl, das ich noch mehr genießen könnte, wenn ich nicht panische Angst hätte, Elmo könnte uns entwischen.
Ich erreiche ihn gleichzeitig mit dem Boot. Elmo paddelt hin und her. Vielleicht hat er Eve einmal aus der Richtung kommen gesehen, aber er weiß bestimmt nicht genau, wo der Sog ist, der zu ihrem Vorhang führt. Das Boot versperrt ihm eine Richtung. Auf der anderen Seite halte ich ihn zurück.
«Mr. Barkley», rufe ich. «You’re making a big mistake. When you return to Earth you’ll get arrested.»
«Yeah, for ratnapping!», ruft Marty, der nicht weiß, was inzwischen passiert ist.
«For art robbery.»
Elmo hält in seinen Schwimmbewegungen inne. Endlich habe ich seine volle Aufmerksamkeit. «Art robbery? Can you prove it?»
«It’s in the newspaper today.»
«There are no newspapers on Sunday.»
«It’s Monday. We came here a day after you fell into the curtain. Eve has the paper.» Ich deute nach Imula, wo Eve mit der Zeitung in der Hand aufgeregt am Strand hin und her läuft. «The police showed us a list of your stolen items.»
Telor und Melvin beobachten uns mit verwunderten Blicken. Stehlen kennen sie genauso wenig wie Lügen.
Elmo gibt klein bei. «Take me on board», bittet er Telor, der ihn daraufhin ins Boot hievt und sich über seine Kleidung wundert, denn er trägt immer noch den Anzug, in dem er uns gestern im Hotel empfangen hat.
Bei Eve angelangt, reißt Elmo ihr die Zeitung aus der Hand und geht ein paar
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