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Das Geheimnis der Magischen Ohren (German Edition)

Das Geheimnis der Magischen Ohren (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Magischen Ohren (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tina Zang
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vorstellen, in was für einer großen Gefahr ihre Welt schwebte.
    Eve scheint sich dafür umso mehr Gedanken darüber zu machen, das sehe ich an der steilen Falte über ihrer Nasenwurzel. Außerdem zwirbelt sie schon seit Elmos Rede mit den Fingern in ihren Haarspitzen, als würde sie angestrengt nachdenken.
    Offensichtlich ist sie zu einem Ergebnis gekommen, denn sie steht ruckartig auf. «I’ve made a decision. This peaceful world will be in danger as long as there is a gate. What if someone steals my Chinese curtain? What if someone breaks into my house and falls into the curtain? So many things could happen! Therefore, I must destroy the curtain as soon as I am back home.»
    Ich bin entsetzt, und das nicht nur, weil sie dieses wunderschöne Kunstwerk vernichten möchte. «But then we can never come here again!», rufe ich.
    «I know», sagt Eve. «It’s awful, but I have no choice.»
    Eve setzt sich gar nicht erst wieder hin, sondern schnappt ihren Rucksack und beginnt, sich zu verabschieden.
    Rima flüstert Lauro etwas zu, woraufhin er davonflitzt. Dann gibt es viele Abschiedsumarmungen. Auch Marty verabschiedet sich, indem er von Schulter zu Schulter springt und jedem das Ohrläppchen drückt.
    Ich umarme Melvin gerade ein zweites Mal, als Lauro wiederkommt. Er trägt einen kleinen, zusammengerollten Teppich unter dem Arm. Rima nimmt ihn ihm ab und breitet ihn im Gras vor der Empore aus. Der Teppich hat die gleichen hellen Farben wie der Vorhang und schimmert, als sei er aus Lanna gemacht.
    In Elmos Augen flammt etwas auf, was mir wie ein gieriger Kunstsammlerblick vorkommt, doch er reißt sich sofort wieder zusammen.
    «This carpet», erklärt Rima, «was made by Yu Wen-Chu, just like the two curtains. It is from your world and I want you to take it back home with you as a souvenir from Valanna.»
    «It’s a masterpiece», staunt Eve. Mit Tränen in den Augen dankt sie Rima für dieses wundervolle Erinnerungsstück, rollt den Teppich zusammen und befestigt ihn mit Schnüren an ihrem Rucksack.
    Dann marschieren Eve und ich davon, beklommen, aber auch froh, dass dieser friedlichen Welt nun keine böse Invasion mehr droht. Melvin begleitet uns, weil Marty sonst den ganzen Weg über kreischen würde, da an vielen Bäumen Lichtschlangen hängen.
    Noch einmal fühle ich den feinen Sand unter den Füßen. Nach einer dritten und nun wirklich letzten Umarmung sehe ich Melvin noch einmal genau an und präge mir sein schönes Gesicht ein.
    «Take care, Mica», sagt er. «You’re a very brave girl.» Sein Blick wandert zu meiner Schulter. «Goodbye, little bodyguard.»
    Der Abschied tut weh, doch ich weiß, dass ich nicht hierhergehöre. Selbst wenn es für Melvin und mich eine Möglichkeit gäbe, Freunde zu bleiben, wäre es nie wie eine Freundschaft zwischen Menschen. Er würde mir keine blöden Streiche spielen wie mein Klassenkamerad Jerry. Er würde mich nicht aus der Hängematte schubsen wie mein Bruder Ken. Er würde sich nicht aufregen, wenn ich mich unmöglich benehme. Er wäre immer nett und hilfsbereit, und auf die Dauer würde es mich langweilen.
    Eve ist schon im Lanna und schwimmt los. Es hilft alles nichts, ich muss mich umdrehen und diese Welt verlassen. Das Letzte, was ich von Valanna sehe, bevor der Sog uns zur Erde zurückbringt, ist der Kegelturm, der im Mondlicht wunderschön leuchtet und nun gar nichts Bedrohliches mehr ausstrahlt.

    Wir treten aus dem Vorhang.
    Sofort wendet sich Eve mir zu und drückt mich ganz fest an sich. «Mica, you and Marty were great. I hired you as Mystery Detectives and you did a wonderful job.»
    Ich bin noch ganz benommen. Ich komme aus der valannischen Nacht, und hier ist es früher Abend.
    Ich sehe hinter mich, wo der Seidenvorhang schimmert. «Are you really going to destroy the curtain?»
    Eve nickt. «But first, I will unroll the carpet.»
    Sie öffnet die Schnüre und rollt den Seidenteppich vor dem Vorhang aus. Wir sind immer noch barfuß und haben beide denselben Gedanken. Wir treten auf den Teppich und bearbeiten ihn mit den Zehen. «Oops», rufe ich, weil ich plötzlich das Gefühl habe, als wäre ich ein Stück abgesackt. Wie in einem Fahrstuhl, der nach unten fährt.
    Eve springt vom Teppich. «What was that? Did you feel it, too?»
    «Yes, there must be some kind of magic woven into this Chinese carpet.»
    Ich knete noch ein bisschen mit den Zehen am Teppich herum. Marty springt am Rand entlang und zupft an den Fransen. Doch es tut sich nichts

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