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Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Titel: Das Geheimnis der Mangrovenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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ansehen. Ich - ich verstehe wirklich
nicht, warum Gary es haben wollte.«
    Doch sie wich Wrights Blick aus,
und er hatte bemerkt, daß sie etwas errötet war. Er sagte ruhig: »Ich glaube,
daß Sie jemand erkennen. Stimmt das?«
    Einen Augenblick lang kam keine
Antwort, und Wright wartete, ohne das Schweigen zu brechen. Dann sagte sie
ausweichend: »Oh, man bildet sich oft ein, irgendwelche Ähnlichkeiten zu
entdecken, aber ich habe niemand von diesen Leuten auf unserer Reise
getroffen.«
    » Mrs. Holder, ich will Sie wirklich nicht mehr länger ins Kreuzverhör nehmen, aber
ich bitte Sie — im Interesse aller, die in diesem Fall betroffen sind, im
Interesse aller unschuldigen Menschen, die verdächtigt werden könnten sagen Sie
mir, ob Sie in dieser Gruppe jemand kennen.«
    Sie hob zögernd den Blick und
sagte langsam: »Ich glaube — ich bin nicht sicher. Wie kann man so etwas denn
sicher sagen, wenn es sich um eine Gruppenaufnahme handelt? Aber ich glaube...«
    »Sie glauben, daß Sie jemand
kennen?«
    »Ja. Ich bin nicht sicher,
Inspektor, aber der Mann dort drüben — der gutaussehende mit dem Feldstecher —
also, der sieht so ähnlich aus wie Mr. Taylor, der Nachbar.«
    »Aha. Der Mann, der an der High
School unterrichtet?«
    »Ja, aber...«
    »Aber?«
    »Aber es ist nicht Mrs. Taylor. Diese Frau habe ich nie gesehen. Mrs. Taylor ist jung und sehr hübsch.«
    » Mrs. Holder, sind Sie ziemlich sicher, daß es Taylor ist?«
    »Na ja, nicht ganz. Es könnte
auch jemand sein, der ihm sehr ähnlich sieht. Wie ich Ihnen bereits sagte, ich
habe sie nie sehr oft gesehen. Gary mochte sie nicht und haßte ihr Haus. Mir
wäre es auch lieber gewesen, sie hätten nicht gerade hier gebaut, aber
schließlich war es ihr Grund, und sie hatten auch das Recht auf einen schönen
Ausblick. Aber Gary ärgerte sich schrecklich darüber, obwohl ich glaube, daß,
wenn er mit ihnen freundlich geredet hätte, sie ihm den Grund mit Haus verkauft
hätten, um sich woanders etwas zu bauen.«
    »Aber er versuchte es nicht auf
diplomatische Art?«
    »O nein. Es gab einen
schrecklichen Streit. Ich weiß nicht, was sie sich gegenseitig an den Kopf
warfen, aber Dibble — der alte Mann, der im Garten arbeitete — hat es gehört.
Das war sicherlich auch der Grund, warum Gary ihn nicht mehr hier haben wollte,
er sagte, er sei ein Horcher und ein Unruhestifter, der überall herumschnüffele
und sich nicht um seine eigenen Dinge kümmere.«
    »Aber Ihr Mann sagte Ihnen
nicht, worum es bei diesem Streit mit Taylor ging?«
    »Nein. Er sagte nur, daß Taylor
sich geweigert habe, ihm das Haus zu verkaufen. Warum hätte er es schließlich
auch tun sollen. Sie kamen am Wochenende gerne hierher. Deshalb war ich auch so
überrascht, als Pauline sagte, sie hätte gesehen, daß das Haus beim Makler zum
Verkauf angeboten war.«
    »Das Haus der Taylors? Ist es
zu verkaufen?«
    »Es war, aber nur für einige
Tage. Der Makler erzählte Pauline, daß sie gestern ihre Meinung geändert und
das Angebot rückgängig gemacht hätten; daher nehme ich an, daß sie weiterhin
hier bleiben werden.«
    Wright sah sehr nachdenklich
aus, doch alles, was er sagte, war: »Dieser alte Dibble. Das ist der Schiffer,
nicht wahr? Arbeitet er regelmäßig für Sie?«
    »Nein, er hat mir nur ab und zu
im Garten geholfen, aber nach seinem Streit mit Gary überhaupt nicht mehr.
Gestern war er da und sagte, daß er mir wieder behilflich sein würde, was ich
sehr nett von ihm fand. Er ist ein ziemlich mürrischer alter Mann, aber ich mag
ihn.«
    In auffallendem Gegensatz zu
ihrem Mann, dachte Wright, schien Mrs. Holder jeden
zu mögen — und sie mochte zweifellos auch jeder und hielt zu ihr. Dann sagte
Wright: »Ich möchte mich gerne kurz mit ihm unterhalten. Glauben Sie, daß er
heute kommt?«
    »Ich nehme es an. Er sagte, daß
er mir eine Fuhre Seegras bringen würde, obwohl ich nicht weiß...« Ihre Stimme
verebbte, und sie blickte schweigend aus dem Fenster, wobei sie den Mann, der
sie beobachtete, gänzlich vergessen zu haben schien.
    »Sie wissen nicht...?« fragte
er sanft, worauf sie sich mit einer hilflosen Bewegung umdrehte, die er
unendlich rührend fand.
    »Ich weiß nicht, ob es
überhaupt Sinn hat, im Garten zu arbeiten. Ich weiß nicht, was ich tun werde.
Ich — ich will nicht mehr hierbleiben«, und als ob sie Angst davor hätte, noch
mehr zu sagen, verließ sie ihn und eilte hinaus.
    Wright setzte sich wieder an
den Schreibtisch und schaute das Foto an. Taylor und

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