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Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Titel: Das Geheimnis der Mangrovenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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Statue erstarrte Katze sitzen sah. Ein anderer gelber Kopf blickte mit großen, böswilligen Augen unter einem Gebüsch hervor und schaute auf die Näherkommenden.
    »Du liebe Güte«, sagte sie unpassend, »drei Schildpatt-Katzen. Wie ungewöhnlich.«
    Milward machte eine hochtheatralische Geste wie ein berühmter Showmaster. »Mrs. Morton besitzt elf Katzen. Sechs ingwerfarbene und fünf schwarze. Einmal hatte sie sogar zwölf, aber... vor zwei Tagen wurde eine krank; doch man hat mich rechtzeitig gerufen. Ich konnte sie natürlich retten. Mrs. Morton besitzt auch zwei Rennpferde.«
    Pauline und Anthony wechselten einen kurzen Blick, dann sagte er sehr ernst: »Offenbar eine Tierliebhaberin.« Pauline mußte lachen. War denn an diesem Ort jeder verrückt?
    Sie gingen den Weg hinauf, feierlich gefolgt von dem Spaniel und den beiden Türhütern. Die dritte Katze langte nach Paulines Bein und kratzte sie heftig, als sie vorüberging. Doch Pauline war durch Anthonys Ernsthaftigkeit bereits so entmutigt, daß sie nur noch seufzte und sagte: »Immer dieses Blutvergießen.« Aber vielleicht war das alles doch nur ein Alptraum.
    Anthony sagte höflich: »Ich fürchte, daß Mrs. Morton sehr erschrecken wird.«
    »Keineswegs, keineswegs.« Der Ton klang sogar eher glücklich. »Sie ist darauf vorbereitet. Sie weiß, daß ich bereits gesagt habe, daß Holder tot ist und daß man seine Leiche in der Nähe des Wassers finden wird.« Dann fügte er in einem sehr vernünftigen Ton hinzu: »Und Mrs. Morton zählt nicht zu den Leuten, die so leicht erschrecken.«
    Das ist eine gute Eigenschaft, dachte Pauline, als sie beinahe auf eine große, schwarze Katze trat, die ein Schreckensgeheul ausstieß und auf den nächstgelegenen Baum zuraste. Ein Leben mit zwei Rennpferden und elf Katzen muß jeden Menschen gegen Schrecken immun machen. Sie mußte wohl von jener Tierliebe besessen sein, die dumme, kleine, sentimentale Frauen manchmal besitzen, die immer über ihre Haustiere reden und sich für besonders intellektuell halten, wenn sie ihre Liebe den Katzen verschreiben.
    Dann öffnete sich die Tür, und ihre Erwartungen waren auf einen Schlag zerstört. Die Frau, die sie begrüßte, wirkte lebhaft und geschäftstüchtig und war Paulines Meinung nach ebensowenig sentimental wie ein kaltes Bad. Sie trug eine ordentliche Hose und ein sauberes Hemd. Ihr Haar war — völlig im Gegensatz zur wallenden Mähne des Heilers — weiß, lockig und ganz kurz geschnitten. Ihre Augen waren klar, freundlich und von einem lebhaften Blau. Wenn sie sprach, klang ihre Stimme angenehm und kultiviert, und um ihren großen Mund zuckte es lebendig.
    »Zwei Fremde. Hier wird es allmählich richtig kosmopolitisch.
    Mr. Milward, würden Sie uns bitte bekannt machen?« Dann ließ sie ihre beobachtenden Blicke schnell von einem zum anderen gleiten. In einem anderen Ton fuhr sie fort: »Es ist etwas geschehen. Gibt es etwas Neues von diesem Mann? Dann kommen Sie bitte schnell herein, falls Sie das Telefon brauchen.«
     
     
     

4. Kapitel
     
    Es war ein kleines Haus, doch trotz der Katzen, die einem aus jeder Ecke und jedem Stuhl heraus entgegenzuschauen und zu springen schienen, überraschend sauber. Das Telefon stand in der Küche, und während Anthony nach der Nummer suchte, sagte er: »Schlechte Nachricht, Mrs. Morton. Übrigens, mein Name ist Anthony Irving, und das ist Pauline Marshall.«
    Mrs. Morton stellte keine Fragen, sie sagte nur: »Die Telefonverbindungen sind sehr schlecht. Sie müssen es möglicherweise mehrmals versuchen.«
    Während er dies tat, gab er seiner Gastgeberin einen kurzen Bericht über die Situation. Sie brach jedoch keineswegs in hysterisches Geschrei aus, sondern sagte ganz ruhig zu Pauline: »Sie armes Mädchen, wie schrecklich das für Sie gewesen sein muß. Natürlich auch schrecklich für seine Frau, aber zumindest hat die Spannung ein Ende.«
    Voller Ungeduld ließ Anthony das Telefon zum drittenmal lange läuten. Pauline fragte: »Wer ist der Mann? Mr. Milward hatte den Namen Holder erwähnt. Lebten er und seine Frau in Willesden?«
    »Nein, hier. In diesem großen Haus. Wir alle mögen Mrs. Holder sehr gerne. Aus ihrem Mann machte sich leider niemand sehr viel, nicht wahr, Mr. Milward?«
    Der Heiler schüttelte den Kopf, und Pauline fragte sich, welche Verbrechen dieser tote Mann wohl begangen haben konnte. Wie es typisch für Telefone auf dem Lande ist, wurde auch dieses ganz plötzlich quicklebendig, und Anthony

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