Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Titel: Das Geheimnis der Mangrovenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
Vom Netzwerk:
verlangte die Polizeistation.
    Als er hinzufügte: »Und verbinden Sie mich bitte schnell, es ist dringend«, konnte er das schwere und aufgeregte Atmen der Vermittlerin hören, das das ganze Gespräch hindurch anhielt. Er wurde sofort mit dem Sergeanten verbunden, dem er seine Geschichte schnell und exakt erzählte, wobei er den deutlich hörbaren Überraschungsausbruch der unsichtbaren Zuhörerin völlig ignorierte. Pauline bemerkte wieder, wie äußerst geschickt er über ihre Anwesenheit in der Hütte hinwegging sowie über ihre Rolle, die sie bei dieser Entdeckung gespielt hatte. Anscheinend war er entschlossen, ihr jeden Publicityrummel zu ersparen, wofür sie ihm jetzt sehr dankbar war.
    Der Polizist hatte nicht die Absicht, viele Fragen zu stellen. Er hatte sich schon auf irgendeine derartige Nachricht gefaßt gemacht. Er erwähnte nur, daß ansonsten niemand in der ganzen Gemeinde vermißt würde und daß die Beschreibung auf Holder paßte. Normalerweise mietete die Polizei ein Boot, um den Hafen zu umfahren, doch wenn sie sich sehr beeilten, müßte es möglich sein, noch vor dem Eintreten der Flut hinüberzugehen; das Boot würde dann später kommen, um sie abzuholen.
    »Das ist eine schreckliche Sache«, begann er; dann nahm er sich zusammen und fuhr formell fort: »Natürlich möchte ich Sie und die Dame sehen. Bleiben Sie bitte in Mrs. Mortons Haus, bis wir kommen. Dann werde ich Sie brauchen, um mich zum Bootshaus zu begleiten.«
    Anthony machte eine Grimasse, als er den Hörer auflegte. »Ein ziemlich salbungsvoller Bursche, sprach über die Fügung Gottes und so weiter.«
    Ada Morton lächelte. »Sergeant Rutherford ist ein sehr vernünftiger Mann. Aber er hat sehr strenge religiöse Ansichten und eine äußerst unglückliche Art, einem diese manchmal vor die Nase zu halten. Ich nehme an, daß er sofort kommt?«
    »Ja. Wir sollen hier warten und dann mit ihm zurückgehen.«
    Pauline stieß einen kurzen Protestschrei aus. »O nein; nicht wieder zurück zu diesem Ort und wieder durch den gräßlichen Sumpf! Muß das wirklich sein?«
    »Eigentlich sehe ich für Sie auch keinen Grund, nicht wahr, Mrs. Morton? Der Bursche kann Ihnen ja hier seine Fragen stellen. Aber ich werde gehen müssen. Ich hoffe nur, daß er einen besseren Weg findet als wir beide.«
    Mrs. Morton sagte liebenswürdig: »Unterdessen wird Ihnen sicherlich eine Tasse Tee guttun, insbesondere Miss Marshall. Ich muß dann schnell zu Mrs. Holder hinübergehen, um ihr diese Nachricht zu berichten. Mr. Milward, würden Sie bitte einen kurzen Blick auf unseren Patienten werfen, während ich den Tee bereite?« Zu den anderen gewandt, sagte sie: »Eine meiner Katzen war sehr krank. Aber Mr. Milward hat sie gerettet. Er hat wirklich eine magische Hand mit Tieren.«
    Diese Äußerung gefiel dem Heiler jedoch gar nicht; er richtete sich auf und sagte mit einer gekünstelten, wichtigen Stimme: »Bitte nicht dieses Wort. Nicht magisch. Das klingt nach Betrug, während meine Fähigkeiten okkultistischer Natur sind. Sie wurden mir verliehen.«
    »Na, wie immer sie auch sein mögen, auf jeden Fall haben sie ihre Wirkung erfüllt. Percy ist heute ganz ruhig. Sie liegt in ihrer Kiste im Waschhaus. Schauen Sie sie doch kurz an.«
    Percy, so erklärte sie mit einem Augenblinzeln und einem sich selbst unterschätzenden Schulterzucken, war eine schwarze Katze und hatte vermutlich Gift geschluckt. »Sie sehen, was für eine alte Närrin ich bin — völlig besessen von Tieren. Trotzdem sind sie im allgemeinen eine Erholung von den Menschen. Auf jeden Fall hat Mr. Milward sie geheilt. Es gibt niemanden, der mit Tieren so gut umgehen kann, ob sie krank sind oder gesund.«
    »Nicht mein Verdienst«, sagte der Heiler äußerst selbstgefällig und ohne jegliche Bescheidenheit. »Die Geister verlassen ihre bescheidenen Anhänger nie. Sie werden sich erinnern, daß ich den Suchenden gesagt habe, sie würden Holders Leiche in der Nähe des Wassers finden; und dort liegt sie auch. Und jetzt werden die Spötter zuschanden.«
    »Das Buch Hiob«, murmelte Anthony, als die beiden anderen das Zimmer verlassen hatten. Einen Augenblick lang war Pauline fröhlich. »Müssen Sie sich denn wie ein kleines Mädchen benehmen?« sagte Anthony .
    »Müssen Sie denn so verdammt überlegen sein?« gab Pauline witzig zurück. »Oh, dieser Mann. Gehen Sie sich die Katze anschauen. Glauben Sie, daß es sich um Farbtherapie handelt?«
    »In diesem Falle wird die Mieze in ein Netz von

Weitere Kostenlose Bücher