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Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Titel: Das Geheimnis der Mangrovenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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etwas tun.«
    »Verstehe. Und wann waren Sie das letzte Mal hier?«
    Die Frage war zwar sehr ruhig gestellt worden, doch Wrights Augen fixierten Davids Gesicht. Er bemerkte das Zögern und Angst und fügte schnell hinzu: »Mr. Marshall, wir Detektive sagen stets, daß man von der Polizei nichts zu befürchten hat, wenn man ehrlich ist; und ich möchte Ihnen einschärfen, uns nichts zu verbergen. Sie sind erst vor einigen Tagen hiergewesen, stimmt das?«
    Das war ein Schuß ins Dunkel, aber er traf. David war noch blasser geworden, sein Gesicht sah in dem trüben Licht beinahe grau aus, doch er sprach ruhig.
    »Ja. Ich kam ganz unerwartet am Samstagmorgen her und fuhr am Sonntagnachmittag wieder weg. Ich habe keinen der beiden Holders gesehen. Ich habe Holder nicht getötet!«
    Wright nahm von seinen letzten Worten keinerlei Notiz und fragte freundlich: »Und was hat Sie hierhergebracht?«
    »Eigentlich nichts Besonderes. Ich war müde und fühlte mich nicht sehr wohl und wollte einfach aus der Stadt heraus. Dachte auch, da ich Irving die Hütte geliehen hatte, ich könnte nachsehen, ob alles in Ordnung sei.«
    »Und Sie sind vermutlich zum Fischen und Reiten gegangen?«
    »Nein, das tat ich nicht. Ich hatte eine ekelhafte Erkältung und wollte sie loswerden. Ich habe nur gelesen und geschlafen und bin am Sonntagnachmittag wieder abgefahren. Mein Auto stand oben an der Straße.«
    »Hier in der Nähe? Dann haben es sicherlich einige Nachbarn gesehen?«
    David sagte ziemlich entmutigt: »Nein, das glaube ich eigentlich nicht. Ungefähr eine halbe Meile hinter dem Haus des Farmers steht eine Baumgruppe; ich lassen den Wagen meistens dort — ein Schutz für den Regen.«
    Wie schwach und idiotisch ihm seine eigenen Worte doch vorkamen. Er hatte keine Ahnung, was der Inspektor dabei dachte. Sein Gesicht drückte keine besondere Regung aus, und er erwiderte nur: »Dann wußte also niemand, daß Sie hier waren?«
    »Das vermute ich. Ich weiß es natürlich nicht genau. Auf jeden Fall, ich habe niemanden gesehen.«
    In diesem Augenblick hörten sie Rufe von der Bucht her, und eine Stimme wies die Männer ans Ufer. Wright steckte sein Notizbuch ein und erhob sich; er wirkte groß und beeindruckte in diesem kleinen Raum.
    »Nur noch eine einzige Frage, Mr. Marshall«, sagte er und zog das Strohbündel hervor, das er aufgehoben hatte. »Haben Sie irgendeine Ahnung, wo das herkommt? Das lag im Sumpf. Ich glaube zwar nicht, daß es von großer Bedeutung ist, aber trotzdem...«
    David schaute es an und lächelte. »Das ist es leider wirklich nicht.« Er deutete in die Ecke, in der die Lampe lag und halb aus der Verpackung herausragte. »Ich habe letzte Woche diese Lampe gekauft und nehme an, daß es sich um ein Stück der Verpackung handelt. Ich dachte, sie wäre ein guter Ersatz für Elektrizität, aber Anthony sagte, er hätte Schwierigkeiten damit gehabt und es aufgegeben.«
    Wright lächelte und warf das Stroh ins Feuer. »Temperamentvolle Dinger, diese Patentfeuerlampen. Also, vielen Dank, Mr. Marshall. Ich hoffe, Sie verstehen, daß wir unsere Nasen einfach in alles hineinstecken müssen. Ich glaube, wir sollten jetzt gehen. Sie brauchen nicht mit hinauszugehen. Ein unangenehmes Geschäft, aber es gehört eben zu unserem Beruf. Ich komme morgen früh wieder her; Sie werden doch hier sein, nicht?«
    »Sie denken anscheinend, daß ich fliehen könnte«, sagte David, wobei seine Kontrolle etwas ins Schwanken geriet. »Natürlich werde ich hier sein.«
    »Also dann, gute Nacht«, verabschiedete sich Wright unbeeindruckt und ging zum Bootshaus hinunter; David stand allein neben dem Kamin, in dem die Kohlen jetzt zu grauer Asche zusammenfielen.
    Als das Boot vorsichtig durch die Bucht auf das offene Meer zusteuerte, stellte Sergeant Rutherford jene Frage, die ihn schon seit einiger Zeit beschäftigt hatte.
    »Diese Hufspuren, Sir, haben Sie irgendeine Ahnung, von welchem Pferd sie stammen könnten? Sie halten sie doch für wichtig, nicht wahr?«
    »Das tue ich, aber vielleicht irre ich mich auch. Wie soll ich es wissen? Keine Ahnung. Ich glaube, Sie haben da ein weit besseres Gefühl als ich.«
    »Das geht über meine Fähigkeiten. Alles, was ich sagen kann, ist, daß es kein Zugpferd war. Was glauben Sie?«
    »Daß Sie damit recht haben. Doch ich bin kein Experte — kann kaum ein Pferd von einem anderen unterscheiden. Aber ich habe einen Freund, der sich auskennt. Ein Bursche mit vielen Ideen, vielleicht könnte der uns helfen.

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