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Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Titel: Das Geheimnis der Mangrovenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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sehr taktvolle und mitfühlende Art, dann wandte er sich Pauline zu. »Die junge Dame, von der ich Ihnen bereits erzählte, Sir«, sagte Rutherford geheimnisvoll, wobei sich Pauline gut vorstellen konnte, was er von ihr gesagt hatte. Wahrscheinlich: »Das ist die, die die Leiche gefunden hat, und was sie mit dem jungen Irving sonst noch in der Hütte getrieben hat, ist nicht meine Aufgabe, festzustellen.« Doch Wright schien nicht der Mann zu sein, der sich für derartigen Tratsch besonders interessierte.
     
    Wright blickte Pauline freundlich und mitfühlend an, dann sagte er: »Der Sergeant glaubt, daß er uns jetzt hinüberbringen kann, vermutlich mit Hilfe eines Bootes, das sie herüberschicken; aber ich glaube, wir sollten besser zu Fuß weitergehen«, worauf die fünf Männer in die Dämmerung hinein davonschritten. Pauline schauderte. Was für eine entsetzliche Aufgabe, und dabei hatte Wright ganz normal und freundlich ausgesehen.
    »Sie werden enttäuscht von ihm sein«, erzählte sie Anthony nach ihrer Rückkehr, bei der sie den jungen Mann in ein Buch vertieft vorfanden. »Er ist genauso wie jeder normale Mensch. Kein theatralisches Gehabe, und so weiter.«
    »Das ist aber wirklich zu schade. Aber es muß schließlich auch solche Detektive, abgesehen von dieser >Wer-war-es-Kategorie<, geben«, antwortete er gelangweilt und wandte sich wieder seiner Lektüre zu.
    Seine Lässigkeit ärgerte Pauline. Ihrer Meinung nach sollte er wirklich etwas mehr unter dieser angespannten und tragischen Situation leiden.
    »Jeder würde glauben, daß Sie hier eine herrliche Urlaubswoche auf dem Lande verbringen«, beklagte sie sich, als die beiden einen Augenblick lang allein waren, »und sich nicht im Hause eines Ermordeten befänden.« '
    »Mein liebes Mädchen, müssen Sie denn so dramatisch sein? Was soll ich denn tun? Um Verity herumschwänzeln und ihr somit das Ganze noch mehr vor Augen halten? Was meinen Aufenthalt hier anbetrifft, so ist der alte Gary schließlich für immer aus dem Haus — wenn dies nicht der Fall wäre, hätte er uns vermutlich nicht sehr willkommen geheißen. Er scheint ja nicht gerade ein sehr menschenfreundlicher Typ gewesen zu sein.«
    Sie zuckte die Achseln und mußte ihm recht geben. Er mochte zwar ermüdend und gefühllos sein, aber sein Benehmen verminderte zweifellos die allgemeine Spannung. Die Tragödie schien ihn keineswegs erschreckt zu haben; er senkte weder seine Stimme noch veränderte er sein Benehmen, wenn er mit Verity sprach. Er benahm sich einfach, als ob überhaupt nichts Ungewöhnliches oder Schreckliches geschehen wäre.
    Und genau dieses Benehmen brauchte Verity anscheinend. Als die Mädchen das Abendessen bereiteten, sagte Verity plötzlich: »Anthony ist eine solche Hilfe. Er ist so anspruchslos und hilfsbereit. Er denkt immer an kleine Dinge, die vielleicht nützlich sind, und erledigt alles ohne großes Gerede.«
    »Wirklich? Das habe ich noch gar nicht bemerkt«, antwortete Pauline mürrisch, doch dann schämte sie sich etwas. Solange Anthony sich um Verity kümmerte, war es völlig gleichgültig, wie sehr er ihr auf die Nerven ging. Schließlich hatte sie nichts anderes als einen Schock erlitten, und ihre übertriebene Angst um David kam daher, weil sie immer noch unter diesem Schock litt. Jegliche Gefahr bestand nur in ihrer Einbildung und Phantasie. Wenn sie nur schlafen könnte und vergessen...
    Anthony hatte ihren Nervenzustand anscheinend erkannt, denn als die drei etwas später schwerfällig überlegten, ob sie jetzt zu Bett gehen sollten, ging er plötzlich hinaus, um mit einer kleinen Flasche wiederzukehren. »Ich habe geschnüffelt«, sagte er heiter, »habe Ihren Medikamentenschrank durchstöbert, Verity, und diese Schlaftabletten gefunden. Die harmlosen, und ich glaube, daß ihr beide die heute nacht brauchen könnt. Und früh zu Bett. Jetzt bitte kein Protestieren, keine losen Bemerkungen darüber, daß man dieses Zeug nicht nimmt, Pauline. Onkel Anthony übernimmt jetzt das Regiment.«
    »Ein sehr gebieterischer Onkel«, brummelte sie, doch irgendwie fühlte sie sich ruhiger. Schließlich nahm sie die Tabletten, und ihr Kopf hatte noch kaum das Kissen berührt, als sie bereits in einen tiefen Schlaf des Vergessens gesunken war.
     
     

7. Kapitel
     
    Es wurde schon spät, und die Dunkelheit war bereits hereingefallen, als die Polizisten immer noch auf dem Weg zu Davids Hütte waren. Das Wasser war gerade noch genügend hoch, um das Kanu benützen zu

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