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Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Das Geheimnis der Mangrovenbucht

Titel: Das Geheimnis der Mangrovenbucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott - Joyce West
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Davids Hütte.«
    »Und wie kam der hierher? Warum sagte Paulines Bruder ihr nicht, daß er seine Hütte bereits verliehen hatte?«
    »Er sagte, er wußte nicht, daß sie hinfahren wollte. Sie sehen sich anscheinend nicht allzu oft. Er ist mit Anthony befreundet und hat ihm das Haus geliehen, damit er dort seine Kupfer-Studien anstellen könnte. Übrigens kann ich mir vorstellen, daß der junge Irving und sie sich noch nie besonders gut ausstehen konnten, sie ist eine ziemlich heftige Person. Sie war anscheinend wütend, als sie ihn dort vorfand, und raste zum Bootshaus hinunter, um dort zu schlafen — natürlich eine verrückte Idee von ihr.«
    »Und dort entdeckte sie dann die Leiche. Nicht gerade angenehm für sie. Aber dieser Irving hätte doch ihr die Hütte überlassen können und selbst im Bootshaus schlafen.«
    »Sie ließ ihm dazu keine Zeit. Als sie schreiend aus dem Schuppen rannte, kam er herunter, um seinen verspäteten Akt der Ritterlichkeit nachzuholen. Ich muß sagen, daß Irving in dieser Situation ziemlich vernünftig handelte. Er führte sie zur Hütte hinauf, überließ ihr sein Bett und versuchte, sie zu beruhigen. Am nächsten Morgen schloß er nicht nur die Tür zum Bootsschuppen ab, sondern deckte auch die Hufspuren zu, die er entdeckt hatte.«
    »Warum bis zum Morgen warten? Warum hat er nicht gleich die Polizei informiert?«
    »Warte, bis du diese Sumpfebene gesehen hast, dann wirst du es begreifen. Ein scheußlicher Platz, an dem nur ein sehr junger und sehr verliebter Mann seine Wochenenden verbringen möchte. Die Überquerung der Sumpfebene ist ziemlich heimtückisch. Der Sergeant erzählt immer noch die Geschichte, wie er sich seine Uniform beschmutzte. Jetzt sind wir etwas organisierter; ein Boot liegt drüben, und ein anderes wartet an der Mündung, bis das Wasser genügend gestiegen ist, so daß man die Bucht im Boot durchqueren kann. Aber das erste Mal hatten wir ein ziemliches Theater — und das war noch bei strahlendem Tageslicht. Wirklich, in Anbetracht der Tatsache, daß es dunkel war, tat Irving das einzig Richtige.«
    »Was ist das für ein Bursche?«
    »Ganz in Ordnung, glaube ich. Aber er scheint es recht lustig zu finden, alle Leute mit seinen merkwürdigen, spitzen Bemerkungen zu ärgern. Zu Mrs. Holder jedoch war er sehr gut und freundlich. Das Marshall-Mädchen jedoch scheint sich über seinen spöttischen Ton maßlos aufzuregen. Ich glaube zwar, daß sie ihn recht gerne mag, aber seine Neckereien nicht ausstehen kann — und auch nicht, daß er sich Verity Holder gegenüber ganz anders verhält. Er und Pauline wohnen zur Zeit bei ihr.«
    »Wann fuhr Irving zur Hütte — und wie?«
    »In seinem eigenen Wagen, am Montagmittag. Das haben wir alles überprüft. Das Wochenende hat er in der Stadt verbracht.«
    »Und Holder verschwand am Samstagmorgen? Somit können wir ihn also endgültig von der Liste streichen, nicht wahr?«
    »Eigentlich schon, obwohl er von allen der einzige ist, dem ich den Plan eines so phantastischen Mordes zutrauen würde — auf Grund seines makabren Humors und seiner kühlen Überlegung. Aber wie du richtig sagst, mit ihm kommen wir nicht weit. Wir haben nur noch die Wahl zwischen Dibble, David und Taylor — wobei ich die letzten beiden vorziehe.«
    »Da gebe ich dir recht, schon allein deshalb, da Frauen, wenn sie ein Problem haben, dieses unbedingt loswerden müssen; und sowohl Taylor als auch Marshall werden vermutlich eine schwache Frau beschützen. David erscheint mir als der Verdächtigere von den beiden. Er reitet. Seine Hütte ist nicht sehr weit von Holders Haus entfernt. Du sagst, er sei bis über beide Ohren in dieses Mädchen verliebt. Das stärkste Motiv und die beste Gelegenheit. Wenn wir aus diesen Hufspuren etwas in Erfahrung bringen können — wofür nicht allzu viel Möglichkeit besteht, wie ich dir bereits sagte —, dann stünde es schlecht um den jungen Mann. Nur — warum er sein eigenes Bootshaus benützte?«
    »Das ist natürlich das stärkste Argument zu seinen Gunsten — das er aber vielleicht erkannt hat. Er ist kein Idiot, obwohl er nicht diese seltsame Phantasie seines Freundes Anthony besitzt. Aber er ist intelligent und um dieses Mädchen äußerst besorgt. Er hätte sich denken können, daß man ihn nie verdächtigen würde, wenn man auf seinem eigenen Grund die Leiche findet. Vielleicht ein Täuschungsmanöver.«
    »Das wäre eine sehr gute Erklärung. Ich wollte immer schon einen wirklich spitzfindigen Mörder

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