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Das Geheimnis der Maurin

Das Geheimnis der Maurin

Titel: Das Geheimnis der Maurin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lea Korte
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bin, dass weder dein Gott noch meiner etwas dagegen hat, dass wir uns lieben! Und dieser Schwur, verdammt, warum musstest du es Ihm schwören und damit alles noch komplizierter machen? Musheer wäre doch auch so wieder gesund geworden!«
    »Vielleicht. Vielleicht aber auch nicht«, stöhnte Chalida. »Ich kann den Schwur nicht ungeschehen machen.«
    »Wer hat dir eigentlich gesagt, dass Er dieses Versprechen überhaupt wollte? Für Musheer bist du doch nur … nur irgendwer. Er will dich nicht heiraten, weil ihm etwas an dir liegt, sondern nur, weil eure Eltern diese Verbindung beschlossen haben. Warum also musstest du da Gott mit ins Spiel bringen? Warum sollte es für ihn von Bedeutung sein, wen du heiratest?«
    »Zumindest ist für ihn von Bedeutung, dass ich meinen Eltern gehorche und einen Muslim heirate, ganz so, wie es im Koran geschrieben steht:
Und verheiratet keine gläubigen Frauen mit Götzendienern, ehe sie gläubig geworden; selbst ein gläubiger Sklave ist besser als ein Götzendiener, sosehr dieser euch gefallen mag. Jene rufen zum Feuer, Allah aber ruft zum Paradies und zur Vergebung durch Sein Gebot. Und Er macht Seine Zeichen den Menschen klar, auf dass sie sich ermahnen lassen.
«
    Aaron wollte sofort etwas erwidern, aber Chalida hob abwehrend die Hand. »Auch wenn wir jetzt alle Neuchristen sind, sind wir in unseren Herzen doch weiter Muslime oder Juden, und Muslimas dürfen eben nur Muslime heiraten, weil allein so gewährleistet ist, dass sie ihren Glauben weiter ausüben können und ihre Kinder im rechten Glauben aufwachsen. Oh Aaron, du siehst doch selbst, wie schwierig es zwischen meinem Vater und meiner Mutter ist: Immer und immer wieder steht ihr Glaube zwischen ihnen!«
    »Aber wir könnten es besser machen, und soweit ich von meinen Pflegeeltern weiß, war es auch nicht immer so schwierig zwischen ihnen. Zu Zeiten des Maurischen Königreichs muss ihre Beziehung sogar sehr innig gewesen sein, und Raschid und Deborah führen doch auch eine sehr gute Ehe, obwohl sie nicht derselben Religion angehören. Und ganz gleich, ob du Musheer oder mich heiratest – du wirst deine Kinder so oder so taufen lassen müssen!«
    »Wenn ich Musheer heirate, kann ich meine Kinder aber wenigstens zu Hause in meinem alten Glauben unterweisen, aber wenn … Ach, Aaron, du hängst an deinem Glauben doch ebenso wie ich an meinem!«
    »Aber noch mehr hängt mein Herz an dir!« Aaron sah sie eindringlich an. »Solange wir uns früher regelmäßig gesehen haben und zusammen ausgeritten sind, habe ich wenigstens noch mit dir reden und mich an deinem Lächeln erfreuen können, aber jetzt … jetzt sehe ich dich, wenn überhaupt, nur noch tief verschleiert aus der Ferne, und selbst da gelingt es mir kaum, zu dir hinzusehen, weil mir der Schmerz fast die Sinne raubt! Verdammt, Chalida, ich liebe dich, und ich kann nicht ohne dich sein, ich kann es einfach nicht!«
    Aaron hob die Hand, nahm Chalidas Gesichtsschleier ab und trat noch näher auf sie zu. Im ersten Moment versuchte Chalida, ihm auszuweichen, aber als Aaron sie auf die Stirn küsste und an sich zog, brach ihr Widerstand unter einem erbarmungswürdigen Laut unterdrückten Jammers in sich zusammen, und sie sank ihm schluchzend an die Brust. »Oh Aaron, Aaron!« Wie eine Ertrinkende klammerte sie sich an seinen Hals.
    »Chalida!« Aaron wiegte sie wie ein kleines Kind, und schon längst schimmerte es auch in seinen Augen. Er vergrub das Gesicht in ihrem Haar und atmete ihren schweren Blütenduft ein. »Ich flehe dich an, Chalida, gib uns nicht auf, sondern lass uns um unsere Liebe kämpfen! In den letzten Monaten hat sich vieles verändert. Du bist jetzt ebenso Neuchrist wie ich, und damit könnten wir sogar heiraten! Und du weißt, dass uns nicht mehr viel Zeit bleibt: Du sollst Musheer schon im Oktober heiraten! Ich liebe dich, Chalida, ich liebe dich mehr als mein Leben, und ich möchte nichts weiter, als immer nur mit dir zusammen zu sein!«
    Chalida wischte sich die Tränen vom Gesicht und richtete sich auf. »Es fragt uns aber niemand, was wir möchten …«
    »Darum sollten wir damit anfangen!« Aaron nahm ihre Hand und sah sie eindringlich an. »Chalida, ich bin der festen Überzeugung, dass uns auch unsere Liebe für andere Menschen von dem Ewigen geschenkt wird – und er uns dann hilft, diese Liebe zu leben!«
    »Aber unser Glaube, Aaron …«
    »Ich werde dir deinen Glauben nicht nehmen, und du mir nicht den meinen, und unsere Kinder werden

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