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Das Geheimnis der Maurin

Das Geheimnis der Maurin

Titel: Das Geheimnis der Maurin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lea Korte
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Holztür klopfte.
    Nicht nur Jaime wagte in diesem Moment kaum zu atmen. Während er so tat, als würde er sich angeregt mit Raschid unterhalten, huschte sein Blick zwischen Tamu und den in umliegenden Hauseingängen verborgenen Soldaten hin und her.
    Niemand reagierte auf Tamus Klopfen. Auf Tamus fragenden Blick hin ermunterte Jaime sie, es noch einmal zu versuchen. Diesmal klopfte Tamu noch nachdrücklicher und rief sowohl auf Arabisch als auch in brüchigem Spanisch: »Kräuter, wertvolle Heilkräuter, gute Leute. Auch für Euch ist etwas dabei!«
    Es tat sich nichts. Doch als Tamu noch einmal fragend zu Jaime blickte, wurde die Tür mit einem Mal einen Spalt weit geöffnet.
    »Verschwinde, Alte, wir wollen schlafen«, knurrte ein Mann und drückte die Tür sofort wieder zu, aber da war Jaime bereits herbeigesprungen und hatte den Fuß in den Spalt gestellt. Im gleichen Atemzug rammte Raschid mit seiner Schulter gegen die Tür. Krachend schlug sie gegen die rückwärtige Wand, der Mann stürzte zu Boden. Inzwischen waren auch ihre Soldaten herbeigestürmt. Da ertönte auf der Straße hinter ihnen ein Schrei: »Verdammt, wir sind aufgeflogen, nichts wie weg hier!«
    Während Raschid mit zwei Männern ins Haus drängte, sah Jaime noch einmal zur Straße und erkannte Sánchez, der sich mit drei seiner Kumpane aus dem Staub machte. Jaime fluchte und machte zweien seiner Männer Zeichen, ihnen zu folgen; dann stürmte er mit den Übrigen ins Haus, um den anderen beizustehen.
    Schon an der Tür musste Jaime sich gegen den ersten Kastilier zur Wehr setzen. Trotz seiner längst nicht verheilten Verletzung hatte er ihn schnell entwaffnet. Er drückte ihn gegen die Wand und setzte ihm die Schneide seines Schwerts an die Kehle. »Wo ist meine Tochter?«
    Dem Kastilier, einem noch ganz jungen Burschen, sprangen vor Angst fast die Augen aus den Höhlen. Wieder und wieder schüttelte er den Kopf, wobei nicht klar war, ob er nicht wusste oder nicht zu sagen wagte, wo das Kind war. Dann griff Pulgar selbst Jaime von der Seite an, woraufhin er den Burschen loslassen musste. Jaime setzte ihm heftig zu, aber mit Pulgar hatte er kein so leichtes Spiel wie mit dem Burschen. Der drahtige Mann war auch früher schon ein zäher, ausdauernder Kämpfer gewesen, und in der Enge des Raumes verschafften ihm seine geringe Körpergröße und seine Wendigkeit einen wichtigen Vorteil. Wann immer Jaime meinte, ihn in die Ecke gedrängt zu haben und entwaffnen zu können, schlüpfte Pulgar wieder an ihm vorbei und griff ihn von hinten an. Überdies konnte Jaime nicht riskieren, ihn zu töten, weil er – solange Sánchez flüchtig war – vielleicht der Einzige hier war, der ihn zu Chalida führen konnte. Endlich gelang es Jaime, sich durch einen geschickten Sprung etwas Platz zu verschaffen, und er konnte sein Schwert in dem engen Eingangsbereich frei führen. Mit einem ohrenbetäubenden Wutschrei stürzte er sich auf ihn und stach ihm in den Oberarm. Pulgar brüllte vor Schmerz und ließ sein Schwert fallen. Jaime zog sein Messer, drückte Pulgar damit von unten gegen den Gaumen und zischte: »Und jetzt sprich, du gottverdammte Laus. Wo versteckst du meine Tochter?«
    Pulgar schluckte hart und schloss die Augen, woraufhin Jaime den Druck seines Messer verstärkte. »Mach’s Maul auf, oder ich jage dir das Messer bis in dein verseuchtes Hirn hoch!«
    Als er das Messer tiefer ins Fleisch sinken ließ, gurgelte Pulgar panisch und wies mit der Hand auf eine Tür, die seitlich aus dem Raum hinausführte. Jaime sah sich nach einem seiner Männer um, der ihm Pulgar abnehmen könne, als im gleichen Moment fünf Männer in das Haus stürmten: Sánchez und seine Gesellen.
    Ohne zu zögern, stieß Jaime sein Messer nun doch ganz in Pulgars Hals, stieß den röchelnd zusammenbrechenden Mann beiseite und stürzte sich auf Sánchez. Raschid, der im Gefecht am Bein verletzt worden war, versuchte, ihm zu helfen, aber sofort hatte auch Sánchez einen seiner Mitstreiter zur Seite. Jaime gewahrte mit wachsender Besorgnis, wie sich Sánchez nach links zu dem Raum vorarbeitete, von dem die Tür in den Nebenraum abging, und ahnte, was er vorhatte, konnte ihn aber nicht aufhalten. Als Sánchez ihm einen Schwerthieb gegen seine alte Wunde versetzte, musste er für einen Moment zurückweichen. Erst als Sánchez den Riegel zu dem Raum schon aufgezogen hatte und den Türgriff herabdrücken wollte, stürmte er wieder auf ihn zu. Geschickt kreuzte Sánchez seine Klinge,

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