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Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition)

Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Brooke
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gemähten Rasen knien, statt auf ungepflegtem Wildwuchs.
    Holly befiel eine unerklärliche Angst, dass sie sich nicht mehr in ihrem eigenen Garten befand, aber sie war immer noch halb blind und versuchte mit den Händen ihre Umgebung zu ertasten. Hatte die Energie des Leuchtfeuers sie womöglich weiter weggeschleudert, als sie angenommen hatte? Als sie den Stein berührte, fühlte er sich zu ihrer
Erleichterung hart und kalt an wie immer. Sie klammerte sich an die Steinplatte und zog sich schwankend daran hoch.
    Vor ihren Augen tanzten immer noch weiße Lichtpunkte, doch inzwischen konnte sie immerhin wieder schemenhaft die vertrauten Umrisse wahrnehmen. Die Obstwiese, das Atelier, das Haus. Als sie einen Blick auf die Monduhr warf, erstarrte sie. Die Kugel und die Messinghalterung waren verschwunden, der Holzkasten ebenfalls, der vorher noch auf der Platte gestanden hatte. Holly sah sich hastig um, möglicherweise war er heruntergefallen. Aber es war nichts als eine perfekt gepflegte Rasenfläche zu sehen. Hätte ihr Herz nicht ohnehin gerast, hätte es jetzt bis zum Zerbersten geklopft. Was war eben geschehen?
    Holly bebte am ganzen Körper, und merkte plötzlich, dass sie nicht nur vor Schreck zitterte. Die Temperatur war beträchtlich gefallen, sie fror erbärmlich in ihrem T-Shirt. Sie atmete tief ein und aus, um sich zu beruhigen, und sah, wie ihr Atem in der Kälte kleine Kondenswolken bildete. Als sie sich umdrehte in der Hoffnung, ihr vertrautes Heim zu sehen, war es mit ihrer Ruhe schon wieder vorbei. Nur das Mondlicht hatte ihr vorhin den Weg durch den Garten gewiesen, sie hatte im Haus kein Licht gemacht. Jetzt war das Küchenfenster hell erleuchtet.
    Eine andere Erklärung, als dass ihr Gedächtnis bei dem Aufprall Schaden genommen hatte, fiel Holly nicht ein. Sie atmete tief durch und musterte ihre Umgebung noch einmal aufmerksam. Doch es half alles nichts.
    Irgendetwas stimmt nicht an dem Bild. Nein, fast alles stimmte nicht, aber Holly war nicht in der Lage, einen
klaren Gedanken zu fassen. Als sie sich dem Haus näherte, konnte sie nicht länger leugnen, was sie bisher nicht wahrhaben wollte. An die Rückfront angebaut war plötzlich ein Wintergarten. Er lag im Dunkeln, doch im Hintergrund drang ein schwacher Lichtschein aus dem Wohnzimmer. Mit unsicheren Schritten und dem Gefühl, nicht in der Wirklichkeit zu sein, tastete Holly sich zur Hintertür, die in die Küche führte. Wie ein Dieb spähte sie durchs Fenster ihres eigenen Hauses. Erleichtert stellte sie fest, dass niemand in der Küche war, aber bei näherem Hinsehen schlug ihre Verwirrung nicht in Angst, sondern in blankes Entsetzen um. Die Küche war immer noch ihre alte Küche, dieselben Schränke, derselbe Herd, derselbe Kühlschrank, sogar derselbe Tisch, doch sie war in einem völlig anderen Zustand, als Holly sie eben verlassen hatte. Sie fragte sich allmählich, wie hart ihr Kopf aufgeschlagen sein musste, um eine plausible Erklärung für die umfangreiche Babyausstattung zu liefern, die überall verstreut war.
    Nur die feste Überzeugung, dass es sich um eine Sinnestäuschung handelte, löste Hollys Erstarrung. Sie wollte einfach ins Haus gehen, sich ins Bett flüchten, und diese zweite Wirklichkeit ausblenden, die ihre Fantasie offenbar erschaffen hatte, um sie höchstpersönlich zu quälen. Sie trat an die Tür und versuchte sie zu öffnen, aber die Klinke rührte sich nicht. Sie lag zwar kalt und fest in ihrer Hand, Holly hatte jedoch das Gefühl, keinen Druck ausüben zu können, was eine Nachwirkung des Schocks sein musste, wie sie annahm. Sie packte so kräftig zu, dass selbst ein Burgtor nachgegeben hätte, öffnete schließlich die Tür und trat noch tiefer in ihren Alptraum ein.
    Ein fremder Geruch lag in der Luft, eine Mischung aus Kochdünsten und warmer Milch, nicht wie erwartet der des Fertiggerichts und abgestandenen Weins vom Vorabend. Holly traute sich nicht bis in die Mitte der Küche und lehnte sich an einen Schrank neben der Tür. Sie wartete und lauschte in der Hoffnung, dass wenigstens einer ihrer Sinne noch vernünftig funktionierte. Sie wollte nichts hören außer der vertrauten Stille eines leeren Hauses, aber es dauerte nicht lange, bis ihr Gehör das Spiel mitmachte, das sie an den Rand des Wahnsinns trieb.
    Sie hörte undeutliche Geräusche, die langsam näher kamen. Wer sich auch immer im Haus aufhalten mochte, hatte gerade den Flur betreten. Hollys Blick wanderte von der Hintertür, ihrem einzigen

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