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Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition)

Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Monduhr: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Brooke
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der schlechten Nachricht. »Meine Muskelpakete haben sie also nicht beeindruckt?«
    »Deine Muskelpakete? Du müsstest eigentlich sehen, das es Billys sind.« Holly versuchte, der Sache eine lustige Seite abzugewinnen, aber sie wäre ein schwerer Schlag für ihre Finanzen. »Was soll ich denn jetzt machen, Tom?«
    »Ich verspreche dir, dass ich Tag und Nacht arbeiten werde, um diese Hexe auszuzahlen. Ich möchte nicht, dass du bei deiner Kunst Kompromisse machst, auch nicht Mrs Bronson zuliebe.«
    »Sam müsste ein Wunder vollbringen, wenn er mich da heil rausbringt. Aber lass nur, es ist, wie es ist.«
    »Na, dann nimmst du meine Neuigkeit ja vielleicht genauso gelassen.«
    »Was soll das heißen?« Bei Holly schrillten sämtliche Alarmglocken, obwohl ihre Konzentration schon merklich nachgelassen hatte und der Wein ihr offenbar direkt aus der Flasche in den Kopf gestiegen war.
    »Du meintest doch, ich soll mir mal Gedanken über meinen weiteren Berufsweg machen und mich auch nach anderen Möglichkeiten umsehen. Weißt du, man sollte sich gut überlegen, ob man einen sicheren Job so einfach ausschlagen soll, besonders jetzt, wo die Lage ziemlich unsicher ist und der Wettbewerb schärfer geworden ist, aber …«
    »Aber?«, fragte Holly. Es war offensichtlich, dass die Zweifel an seiner Karriere, die Holly gesät hatte, nicht
nur Wurzeln geschlagen, sondern frische Triebe und ein Eigenleben entwickelt hatten.
    »Ich habe den Sender ein bisschen unter Druck gesetzt. Ich werde dort nicht vor Mitte Januar anfangen, diese Sonderberichte kommen richtig gut an, es wäre Blödsinn, sie sausen zu lassen.«
    »Wann und wo?« Holly war klar, dass er von seinem nächsten Einsatz sprach.
    Sie hörte wortlos zu, als Tom erklärte, dass es bei seinem neuen Auftrag um eine Reportage über die Auswirkungen der Erdrutsche gehe, die in China verheerende Schäden angerichtet hatten. Die chinesische Regierung erlaubte dem Sender nur für kurze Zeit und nur zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt den Aufenthalt im Land, und zwar ausgerechnet die drei Wochen über Weihnachten. Tom musste direkt von einem Einsatzort zum nächsten, mit einem kurzen Zwischenstopp in Singapur.
    »Weihnachten können wir also vergessen.« Holly war sauer.
    »Nicht ganz. Du könntest nach Singapur fliegen, dann können wir Weihnachten trotzdem zusammen feiern. Mein Flug nach China geht erst am ersten Feiertag. Ich weiß, das ist bescheuert. Aber es ist wirklich eine Riesenchance und bringt eine Menge Geld, die dein kleines Problem aus der Welt schaffen könnte.«
    »Vermutlich«, sagte Holly, die sich nicht sicher war, wie die veränderte Situation nicht nur Weihnachten, sondern ihr ganzes weiteres Leben und den Handel, den sie noch mit der Monduhr abzuschließen hatte, beeinflussen würde.
    »Es könnte sogar ganz nett sein, mal woanders Weihnachten
zu feiern. Ich könnte gleich morgen früh einen Flug für dich am 21. Dezember buchen«, meinte Tom.
    Holly stellte das Weinglas hin und bereute, keinen klaren Kopf behalten zu haben. Der 21. Dezember war für Holly ein magisches Datum, weil es das Datum für den nächsten Vollmond war. Der Vollmond hatte die Tür zu einer Welt geöffnet, in der ihre Tochter gefangen war, und Holly hatte das Gefühl, wenn der Mond das nächste Mal aus dem Schatten trat, würde diese Tür zu Libby zufallen, und sie würde ihre Tochter nie wiedersehen.
    Das Datum sollte offenbar noch in anderer Hinsicht magisch werden. Holly hatte angenommen, dass der Termin beim Arzt die Weiche in die Zukunft verstellen würde. Ohne es zu wissen, hatte Tom diese Planung umgeschmissen und sie vor eine neue Wahl gestellt. Entweder flog sie zu ihm nach Singapur und riskierte schwanger zu werden, oder sie blieb zu Hause und sicherte sich damit auf Kosten ihrer Tochter das Recht weiterzuleben.
    »Holly?«, fragte Tom, als sich das Schweigen ausdehnte.
    »Entschuldige, ich habe gerade überlegt. Es ist gar nicht so einfach, hier wegzukommen.«
    »Was? Wieso denn?«, stammelte Tom, halb verblüfft und halb enttäuscht.
    »Ich habe auch meine Verpflichtungen. Jocelyn ist über Weihnachten nicht da, und ich muss in der Teestube arbeiten.« Holly ärgerte sich über ihre eigenen Worte. Sie wollte noch keine Entscheidung treffen. Sie war noch nicht so weit.
    »Du hast recht. Die Idee ist blödsinnig und egoistisch.«
    »Nein, überhaupt nicht. Die Idee ist nicht blöde. Ich
freue mich für dich, dass du die Gelegenheit hast, noch ein paar weitere Berichte zu

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