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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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anerkennend.
    Als die Sonne dann hinter dem Horizont verschwand und die Straße vor ihnen im Licht der Scheinwerfer leuchtete, fuhr Matthew los. Und für einen Moment hatte er das Gefühl, dass seine Reise nach Australien sich allein deshalb schon gelohnt hatte. Sie schienen zu fliegen, obwohl Matthew lange nicht so schnell fuhr wie Roman.
    „Warum bist du mitgekommen, Grandpa?“, fragte Matthew. Er fühlte sich stark hinter dem Lenkrad, als könnte ihm niemand etwas verwehren, vor allem nicht die Wahrheit.
    „Pass auf, wo du hinfährst, Junge. Reden können wir später.“
    „Bitte.“ Matthew konzentrierte sich auf die Straße. Roman schwieg so lange, dass er schon glaubte, seine Bitte wäre auf taube Ohren gestoßen. Dann endlich sprach Roman.
    „Mir sind während der vergangenen Jahre ein paar Dinge klar geworden. Manchmal wächst einem alles über den Kopf, aber dann merkt man eines Tages, dass es Dinge gibt, die man erledigen muss, solange man noch kann.“
    Matthew verstand nicht ganz. „Welche Dinge meinst du?“
    „Ach, Dinge eben … wie dafür zu sorgen, dass die Köstliche Perle niemals wieder jemanden in unserer Familie quälen kann.“

31. KAPITEL
    P ikuwa Creek lag an der Küste zwischen Derby und Broome, an der Mündung einer zerklüfteten Bucht. Vor hundert Jahren war es das Vorratscamp von Somerset and Company gewesen. Jetzt war es der Mittelpunkt der Welt für Sebastian Somersets Ururenkel.
    Cullen warf einen Blick zu Liana, als der Pilot zur Landung ansetzte. Mochte sie auch mit weißen Knöcheln aus dem Flugzeug steigen, würde sie doch jeden Feind bekämpfen, der zwischen ihr und ihrem gemeinsamen Sohn stand.
    Als ob sie seine Gedanken gelesen hätte, sagte sie: „Versteh das bloß nicht falsch, Cullen! Wenn wir Matthew gefunden haben, verkrieche ich mich wahrscheinlich unter meinem Bett und komme ein Jahr nicht mehr raus aus meinem Versteck.“
    „Nein, das wirst du nicht. Du wirst dich daran erinnern, wie es ist, nicht so eingeschränkt leben zu müssen.“
    Als sie morgens über Jimiramira geflogen waren, hatten sie nach einem Jackeroo Ausschau gehalten oder einem Zelt, das kurzfristig aufgeschlagen worden war. Doch außer ein paar Viehtreibern und Rindern hatten sie nichts entdecken können.
    „Winnie hat versprochen anzurufen, sobald sie etwas hört.“ Cullen spähte aus dem Fenster. „Ehe wir los sind, habe ich mit Sarah gesprochen. Die beiden sind noch nicht in Pikuwa Creek angekommen.“ Er deutete nach unten, wo silbern die Stahltische im Wasser leuchteten, auf denen die Austern in grobmaschigen Säcken lagen, damit sie von den Gezeiten umspült werden konnten. „Wir sind zwar nicht die größte Perlenfarm – aber die beste.“
    „Matthew wird begeistert sein. Falls er je hier ankommt …“ „Das wird er. Wir sollten uns an die Fakten halten. Bis jetzt gibt es kein Anzeichen dafür, dass ihm noch jemand andersnach Australien gefolgt ist.“ Er beugte sich zu ihr und küsste sie. Liana griff in seine Haare, stieß ihn jedoch nicht von sich. Cullen selbst löste sich schließlich von ihr.
    „Wir finden unseren Sohn. Dann sehen wir weiter.“ Er klickte seinen Sicherheitsgurt auf.
    „Ich kann noch gar nicht glauben, dass ich wieder hier bin.“ Liana sprach so leise, dass sie kaum zu verstehen war.
    „Du wirst sehen: Alles hat sich verändert.“
    „Ich habe mich verändert, und du auch. Warum sollte es bei Pikuwa Creek anders sein?“
    Weil es manche Dinge gab, die sich nie änderten.
    Als sie aus dem Flugzeug gestiegen waren, blieb Liana unter einem der blühenden Moonah-Bäume stehen, die das Haus in der Ferne wie einen Rahmen umfingen.
    Cullen versuchte, es durch ihre Augen zu sehen, doch es wollte ihm nicht gelingen. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, wie das Haus vor zehn Jahren ausgesehen hatte. Zu vieles hatte sich verändert. Die Energie, die er nicht in Southern Cross Pearls gesteckt hatte, war in den Bungalow geflossen, in dem er früher mit Liana und Matthew gelebt hatte.
    Mit leuchtendem Blick drehte Liana sich zu ihm um. „Es ist atemberaubend! Du hast ein wahres Wunder vollbracht, Cullen.“
    Ihm war nicht klar gewesen, dass er ihre Anerkennung brauchte. Er hatte wirklich geglaubt, seine Freude an der Renovierung des Hauses – eine Art Therapie – würde ihm genügen.
    Doch er hatte sich geirrt.
    „Hast du das alles selbst gemacht?“, fragte Liana voller Bewunderung.
    „Das meiste.“
    „Es ist perfekt! Ich liebe dieses rote Dach. Ist das

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