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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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war ständig irgendwo unterwegs.Die Kerle haben ihm das Spielen beigebracht. Aber sie haben ihm nicht beigebracht, wie man aufhört.“
    „Dad spielt schon lange nicht mehr.“
    „Das ist mir zu Ohren gekommen.“
    Matthew war überrascht. „Ach, wirklich?“
    „Man bekommt so einiges mit, ob man will oder nicht.“ „Aber du wolltest doch über Dad Bescheid wissen, oder?“ Roman leugnete es nicht.
    „Nach einem Streit habe ich ihn eines Tages nach Pikuwa Creek geschickt. Ich dachte, es wäre besser, wenn er dort lebt, damit ich mir keine Sorgen mehr um ihn machen muss.“
    „Und hat es funktioniert?“
    Roman gab keine Antwort.
    „Du solltest wissen, dass er nie was Schlechtes über dich gesagt hat“, erklärte Matthew. „Aber er hat auch gesagt, dass er eines Tages nach Hause kommen wird, um die Dinge zu klären, ob du es willst oder nicht.“
    Roman schnaubte. „Das hört sich ganz nach meinem Sohn an.“
    „Dein Sohn ist der beste Vater der ganzen Welt.“
    „Von mir hat er das nichts. Aber wenn das so ist, sollte ich wohl stolz auf ihn sein.“
    Matthew war beschwichtigt, dann verzweifelt. „Ich glaube nicht, dass er auf mich stolz sein wird.“
    „Ach nein?“
    „Er wird nicht verstehen, was ich getan habe. Und warum.“
    „Und deine Mutter?“
    „Die Perle zerstört ihr Leben. Manchmal ist sie nicht mal in der Lage, unser Apartment zu verlassen. Wenn die Perle eines Tages für immer verschwunden ist, wird sie vielleicht verstehen, warum ich es tun musste.“
    „Vielleicht auch nicht. Menschen gewöhnen sich an Dingeund wollen nicht, dass man sie ihnen wegnimmt.“ Er fuhr langsamer. „Sieh mal dort rüber, Junge.“
    Matthews Blick folgte der Richtung, die sein Großvater ihm wies. Zwischen zwei hohen Gummibäumen sprangen zwei Kängurus über den Weg. Fasziniert beobachtete er die Tiere. Für seinen Geschmack gab es in Australien viel zu wenige Kängurus.
    „Das große ist ein Männchen“, erklärte Roman. „Und das Weibchen hat ein Junges in seinem Beutel.“
    „Cool.“
    „Wir werden morgen noch vor Mittag in Derby sein.“ „Und du meinst, dass dein Kumpel Pete uns ein Boot leiht?“ „Das wird er, darauf kannst du dich verlassen. Er hat es mir schon mal angeboten, weil er wohl hoffte, dass ich dann Urlaub machen würde. Er wusste von mir, dass ich als Junge gern gesegelt bin. Jeder, der in so einem ausgedörrten Land lebt, träumt wohl vom Meer.“ Er seufzte. „Aber ich habe mir nie ein Boot ausgeliehen, weil ich keine Zeit hatte.“
    Roman hatte Matthew bereits von Pete Carpenter erzählt. Er war ein Freund, der geholfen hatte, die Jimiramira-Rinder nach Asien zu verschiffen, als dort noch die höchsten Preise erzielt wurden. Jetzt war Pete in Rente und lebte außerhalb von Derby an der Küste, nördlich von Pikuwa Creek. Um sich zu beschäftigen, reparierte er Boote.
    „Glaubst du, dass wir beide mit einem Segelboot klarkommen?“, fragte Matthew nun. „Die sind doch ziemlich groß, oder?“
    „Mal sehen, was Pete zu bieten hat. Dann können wir uns immer noch den Kopf zerbrechen.“ Roman schaltete einen Gang zurück. „Ich glaube, mir reicht’s erst mal.“
    „Bleiben wir über Nacht hier?“, fragte Matthew und warf einen Blick zu den imposanten Felsformationen in der Nähe.
    „Nein, ich will mich nur ausruhen. Wie wär’s, wenn du ein Stück übernimmst?“
    „Ich?“ Matthew war sicher, dass er seinen Großvater falsch verstanden hatte.
    „Siehst du hier noch jemand anders?“
    „Nein, aber …“
    „Die nächsten Kilometer haben wir geteerte Straße. Ich wüsste nicht, warum du die nicht genauso gut fahren könntest wie ich.“
    „Aber ich bin noch nicht sechzehn.“ Er stockte. „Noch nicht mal fünfzehn …“
    „Ich weiß, wie alt du bist, Junge.“
    „Und für dich ist das trotzdem okay?“
    „Hätte ich sonst gefragt?“
    „Wow!“ Matthew setzte sich aufrecht hin. Seine Müdigkeit war schlagartig verflogen.
    Roman hielt an. „Es ist nicht viel dabei. Aber es ist besser, wenn du deine erste Stunde hier draußen machst.“
    Schnell hatten sie die Plätze gewechselt, und Roman gab Matthew eine kurze Einführung. Als der dann, die Hände um das Steuerrad geklammert, mit dem Wagen einen Satz nach vorne machte, lachte Roman laut auf. Das erste Mal, dass Matthew seinen Großvater lachen hörte.
    Matthew übte nach Romans Anleitung immer wieder, die Gänge einzulegen. „Du hast ein gutes Gespür fürs Autofahren“, sagte Roman schließlich

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