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Das Geheimnis der Perle

Das Geheimnis der Perle

Titel: Das Geheimnis der Perle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emilie Richards
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Tom wandte sich zum Gehen.
    „Denk dran. Sing Tochter in China. Verheiratet.“
    Doch Tom hatte die Tür bereits hinter sich geschlossen.
    Die Crew begleitete Tom. Tatsächlich fanden sie Lian im dunklen, staubigen Hinterzimmer eines Spielkasinos. Sie saß zusammengekauert auf einer schmutzigen Decke in einer Ecke und schluchzte.
    „Willow.“ Er kniete vor ihr nieder und legte seine Hände um ihr Gesicht. Ihr offenes Haar hing wirr bis zu ihren Hüften. „Jetzt ist alles gut.“
    „Ich bin tot“, sagte sie. „Lass mich allein.“
    „Nein, du lebst. Und ich bin gekommen, um dir zu helfen.“
    „Bobby Chinn hat mich getötet.“
    Tom dachte an den Kasinobetreiber, den er auf dem Weg zu Lians Zimmer niedergeschlagen hatte. „Verdammt, ich bringe den Kerl um! Hat er dir wehgetan?“
    Sie schluchzte noch heftiger.
    „Ich helfe dir, was auch immer passiert ist. Aber wir müssen hier raus, sonst bringt er uns vielleicht noch beide um.“
    „Ich bin es nicht wert. Ich bin dumm.“
    Tom ließ sich nicht beirren, und endlich nickte Willow, weil sie wohl merkte, dass ihr nicht anderes übrig bleiben würde, als ihm zu folgen.
    Später fand Willow sich allein in einem Zimmer wieder. Es war einfach, aber sauber, und sie trug nun ein frisches Kleid.
    Schließlich erschien Tom in der Tür. „Ich bringe dir was zu essen.“
    Willow sah zu, wie er das Essen abstellte. Sie sah ihn gerne an und hatte oft an ihn gedacht, seit er zum ersten Mal in der Wäscherei ihres Vaters gewesen war. Aber sie hätte nie erwartet, ihn wiederzusehen.
    Sie wandte den Blick ab, als er sie ansah. Weil sie sichnicht für wert hielt, angesehen zu werden. „Warum hast du mir geholfen?“, fragte sie leise.
    „Glaubst du, ich hätte dich dort gelassen? Was ist passiert? Hat Chinn dich entführt?“ Als sie nicht antwortete, fragte er mit gepresster Stimme: „Hat er dich vergewaltigt?“
    Seine Frage schockierte sie nicht einmal, weil nichts sie mehr schockieren konnte. „Ich war ungehorsam, weil ich nicht nach China zurück bin, als mein Vater gestorben ist. Ich verdiene es, bestraft zu werden.“
    Tom schüttelte den Kopf. „Du bist hier aufgewachsen, Willow. Und in diesem Land dürfen die Frauen mit über ihr Schicksal bestimmen, anders als in deiner Heimat.“ Er klang nun härter. „Wäre ich hier gewesen, wäre all das nicht passiert. Es tut mir leid!“
    Sie verstand nicht. Sie selbst hatte etwas Schreckliches getan, etwas Unverzeihliches. Und Tom klang so, als gäbe er sich die Schuld.
    Sie war tot. Sie fühlte sich innerlich wie tot. Trotzdem versuchte Tom, ihr Leben einzuhauchen. Aber sie war es nicht wert, etwas zu fühlen. Doch dann stieg plötzlich so etwas wie Wut in ihr hoch, und mit einem Mal fühlte sie sich wieder lebendig. „Und was muss ich für deine Hilfe tun? Das Gleiche, was Bobby Chinn von mir wollte? Die Dinge, für die er mich verkaufen wollte?“
    Entsetzt schüttelte Tom den Kopf. „Ich würde nie etwas von dir verlangen, was du nicht selbst geben willst.“ Er setzte sich zu ihr und zog sie in seine Arme. „Du hast eine schreckliche Zeit hinter dir, aber ich verspreche dir, dass es jetzt besser wird. Ich passe auf dich auf, ganz bestimmt.“
    „Warum?“
    Tom schwieg eine ganze Weile, dann sagte er leise: „Ich habe oft an dich gedacht, als ich auf See war. Ich weiß, ich durfte es nicht, weil du heiraten wolltest. Aber ich konnte dich nicht vergessen.“Sie war seiner unwürdig. Aber ihm war es egal, diesem hübschen Amerikaner mit den freundlichen Augen und der friedfertigen Seele. Er hatte sein Leben aufs Spiel gesetzt, um ihr zu helfen und ohne etwas dafür zu verlangen.
    Trotzdem wollte er sie, das las sie in seiner Miene. Und es löschte all das aus, was Bobby Chinn und die anderen Männer ihr angetan hatten.
    „Ich schenke dir das, was die anderen nicht bekommen haben“, sagte sie leise.
    Er schüttelte den Kopf. „Nein! Du kennst mich nicht einmal. Und du bist eine gute Frau, ganz egal, was du über dich denkst. Du verdienst es, dass man dich heiratet, aber ich weiß nicht einmal, ob mir das hier erlaubt ist. Vielleicht gibt es ja auch einen anderen Mann, der dich heiraten will …“
    „Nein, es gibt keinen anderen Mann.“ Sie beugte sich vor, und ehe er protestieren konnte, presste sie ihre Lippen auf seine. Er stöhnte auf und versuchte, sie wegzustoßen. Sie hob den Kopf und sah in seinen Augen, was er zu leugnen versuchte. „Du hast gesagt, dass ich nicht tot bin, Tom Robeson. Wenn das

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