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Das Geheimnis der Pflanzenwelt

Das Geheimnis der Pflanzenwelt

Titel: Das Geheimnis der Pflanzenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Walter Berner
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stählerne Außenhülle des Schiffes legen. Die Strukturdichte wählte er so aus, dass sie als Luftfilter diente. Sodann startete er die Ausdehnung der Schirmfeldblase. Die bewegte sich nun mit einer Geschwindigkeit von etwa hundert Zentimetern pro Minute vom Schiff weg und bildete so in relativ kurzer Zeit eine pollen-, staub- und sporenfreie Zone rund um den Schiffskörper. Als maximalen Radius hatte der Submaster einen Durchmesser von 60 Metern bestimmt, so dass der Prallschirm den Schiffskörper am Rand um vier Meter überragte. Zuletzt überprüfte Glenn nochmal die Nahbereichsortung auf verdächtige Bewegungen, konnte aber zu seiner Beruhigung nichts dergleichen ausmachen. Er nickte zufrieden und in der gewissen Überzeugung, dass er, was die Sicherheit betraf, an alle Eventualitäten gedacht hatte. Und so ließ er mit einem letzten, entschlossenen Fingerdruck gegen ein rot leuchtendes Sensorfeld die beiden Hälften der großen Hauptschleuse vor ihm auf gleiten. Kühle Nachtluft wehte herein, angefüllt mit den exotischen Düften einer fremdartigen, überbordenden Vegetation. Die beiden kleinen Monde waren zwischenzeitlich etwas höher am Nachthimmel empor geklettert und warfen einen schwachen Lichtschein über die Landschaften Greenwichs. Der nahe, dunkle Waldrand hob sich wie eine düstere Mauer von der etwas helleren Umgebung ab. Sterne waren am Nachthimmel zu erkennen, klar wie Brillanten funkelnd und von keiner künstlichen Lichtquelle in ihrer Strahlkraft getrübt. Glenn setzte sich an die Kante der Bodenschleuse und ließ seine Beine in der Luft baumeln. Auf einen akustischen Befehl von ihm fuhr der Bordrechner die Innenbeleuchtung der Bodenschleuse bis fast auf Null herunter, so dass kein störendes Licht den Kanadier bei seinen Beobachtungen störte. Dieser ließ seinen Blick über die stille, friedlich wirkende Szenerie hinweg gleiten, wobei er immer wieder zum Sternenhimmel empor schaute. Der weit nach vorne ragende Schiffsrumpf machte es ihm jedoch schwer, mehr vom Gewimmel der Sterne über ihn zu erkennen. Der schlanke Kanadier reckte seinen Hals und versuchte so, mehr vom Anblick des Nachthimmels zu erhaschen. Doch viel kam bei diesem Versuch nicht heraus. Die PRINCESS II war von seinem Stand-, oder besser gesagt, Sitzpunkt aus einfach zu dominant. Sich am Kopf kratzend, stellte sich der Submaster des TESECO- Kreuzers die Frage, ob er es wohl wagen könnte, ein paar Schritte aus der Schleuse hinaus zu gehen, um die ganze Pracht des fremden Sternenhimmels mit eigenen Augen sehen zu können. Er liebte dieses immer wieder faszinierende, ja geradezu ergreifende, metaphysische Erlebnis. In diesem Punkt konnte Glenn Stark, der ruhige, oft kühl wirkende Mann, mit Fug und Recht von sich behaupten, ein hoffnungsloser Romantiker zu sein. Letztendlich rang er sich zu dem Entschluss durch, die angedachten Schritte in die Nacht zu wagen.  
    „ Was soll schon groß passieren?“, sagte er leise zu sich selbst.
    „ Der Prallschirm umgibt das Schiff lückenlos und die Schleuse kann kein Unbefugter betreten, ohne das die Überwachungssensoren Alarm schlagen und die Schleuse hermetisch abschotten würden.“  
    Da niemand vor Ort war, um ihm zu widersprechen, setzte er seinen vorschriftswidrigen Plan in die Tat um. Rasch erhob er sich von der Schleusenkante, um sogleich die Antigravrampe davor zu aktivieren. Innerhalb eines Wimpernschlages baute sich das abwärts geneigte, leicht golden schimmernde, etwa fünf Zentimeter dicke Energiefeld vor seinen Füßen auf. Rasch sprang der TESECO- Agent auf die Rampe und glitt auf ihr wie von selbst dem mit Knie hohen Grünpflanzen bewachsenem Boden des Planeten entgegen. Gleich darauf betrat er als erster der Besatzung die Oberfläche Greenwichs. Kurz schoss es ihm durch den Kopf, dass in dem Gras ähnlichen Bewuchs möglicherweise gefährliches Tierzeugs verborgen sein könnte. Doch dann kam ihm die Erinnerung an die ausführlichen Bioscans dieser Welt, die davon sprachen, dass kein nennenswertes, höheres tierisches Leben auf Greenwich existierte. Und so schüttelte Glenn die letzten Zweifel ab und schritt rasch auf den Rand des Schiffskörpers zu, der sich hier etwas zehn Meter über seinem Kopf befand. An dessen Ende, kurz vor dem dort aufgebauten Prallschirm, blieb er stehen und hob seinen Kopf gen Himmel und schaute begeistert zu dem Sternengewimmel über ihm empor. Abertausende von ihnen wimmelten dort, sehr viel mehr, als man für gewöhnlich von der Erde aus

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