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Das Geheimnis der Rose

Das Geheimnis der Rose

Titel: Das Geheimnis der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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wieder in Ordnung zu bringen, wobei Damon ihr aufmerksam zusah. »Bitte komm nicht zurück zu mir«, bat Julia und wich seinem Blick aus. »Ich kann dich eine Zeitlang nicht sehen. Ich brauche Zeit zum Nachdenken.«
    »Du meinst, du brauchst Zeit, um dich davon zu überzeugen, dass die Dinge wieder so werden können wie vor unserem Zusammentreffen. Es wird nicht gelingen, Julia. Du wirst nie wieder dieselbe sein … und ich auch nicht.«
    »Du machst es mir unmöglich zu spielen. Ich kann mich auf nichts konzentrieren.«
    »Ich werde bald zurückkommen«, beharrte er, »und wir werden die Angelegenheiten ein für allemal regeln.«
    Julia regte sich nicht, als Damon ging. Sie lehnte sich an den Frisiertisch, um sich abzustützen, und atmete unsicher aus. Ihr Leben, das sie so trefflich meisterte, seit sie ihr Elternhaus verlassen hatte, schien unwiderruflich aus den Fugen zu geraten. Sie dachte an die Papiere, die ihr Vater ihr gegeben hatte, den Schlüssel zu ihrer Freiheit.
    Hatte sie den Mut, sie zu benutzen? Sie hasste die Lähmung, die sie befallen hatte, weil die Angst, Damon zu verlieren, beinahe ebenso groß war wie die Angst, sich ihm ganz hinzugeben.
    Langsam zog sie sich aus und ließ ihr Kostüm zu Boden gleiten. »Mrs. Wentworth?« erklang Betsys Stimme, begleitet von einem schüchternen Klopfen.
    »Ja, komm herein.«
    Das Gesicht des Mädchens war gerötet. »Es tut mir leid, dass ich Sie eben gestört habe, Ma’am, aber ich wusste nicht …«
    »Das ist schon in Ordnung«, sagte Julia ruhig. »Hilf mir mit meinen Kleidern.«
    Das Mädchen half Julia beim Ankleiden und schloss die Knöpfe am Rückenteil ihres grünen Seidenkleids.
    Nachdem Julia ihr Haar sorgfältig auf dem Kopf festgesteckt hatte, wusch sie sich das Gesicht und überprüfte ihre Erscheinung im Spiegel. Ihre Lippen waren weich und schwellend, ihre Wangen gerötet, und auf ihrem Hals zeigten sich verräterische Kratzspuren. Sie hielt inne, als sie Logan Scotts tiefe Stimme vor der Garderobe hörte.
    »Mrs. Wentworth, ich möchte kurz mit Ihnen sprechen.«
    Julia bedeutete dem Mädchen, ihn hereinzulassen. Logan hatte sich ebenfalls umgezogen und gewaschen, und die restliche Feuchtigkeit in seinen glänzenden Haaren verlieh ihnen die Farbe von Kirschbaumholz.
    Betsy nahm ihren Korb mit Kleidern, sagte gute Nacht und ließ die beiden allein.
    »Waren Sie mit der Vorstellung heute abend zufrieden?« fragte Julia. »Oder sind Sie gekommen, um Kritik zu üben?«
    Logan lächelte. »Sie haben jede Hoffnung übertroffen, die ich in Sie gesetzt hatte. Sie haben jeden aus der Truppe an die Wand gespielt, mich eingeschlossen.«
    Das überschwängliche Lob kam so unerwartet, dass es Julia beunruhigte. Sie lächelte ihn zaghaft an und ordnete in ihrer Verlegenheit die Gegenstände auf dem Frisiertisch.
    »Ich habe Lord Savage hinter der Bühne gesehen«, bemerkte Logan. »Seinem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, wollte er Ihnen offensichtlich nicht gratulieren.«
    »Nein, das hat er auch nicht getan.«Julias Hände kamen auf dem Frisiertisch zur Ruhe, und ihre Fingerspitzen pressten sich auf die glatte Oberfläche, bis sie weiß wurden. Sorgfältig achtete sie darauf, dass ihr Spiegelbild nicht einmal ansatzweise verriet, was geschehen war.
    Logan betrachtete sie nachdenklich und nickte kurz, als habe er eine Entscheidung getroffen. »Kommen Sie mit mir, Julia. Ich möchte gerne mit Ihnen über eine Idee sprechen, mit der ich seit einiger Zeit spiele.«
    Sie drehte sich zu ihm um und konnte ihre Überraschung nicht verbergen. »Es ist schon spät.«
    »Bis Mitternacht werde ich Sie wieder zum Gästehaus bringen.« Se in großer Mund verzog sich zu einem Lächeln.
    »Ich habe einen Vorschlag bezüglich Ihrer Zukunft zu machen.«
    Julia wurde neugierig. »Erzählen Sie.«
    »Nur in privater Atmosphäre.« Logan legte eine Hand leicht auf ihren Arm und zog sie aus der Garderobe.
    »Wohin gehen wir?« fragte sie und nahm ihren Umhang.
    »Ich habe ein Haus am Fluss.«
    Obwohl ihr alles ein Rätsel war, folgte Julia ihm ohne weitere Fragen. Sie war überrascht, dass er ihr ein weiteres seiner Häuser zeigen und ihr damit noch mehr Einblick in seine private Welt gewähren wollte, die er so eifersüchtig vor der Außenwelt abschirmte.
    Nachdem sie sich ihren Weg durch die wartende Menge vor dem Theater gebahnt hatten, fuhren sie mit einer Kutsche zu einer eleganten kleinen Villa, die auf einem dichtbewaldeten Grundstück lag. Wie Logans Londoner

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