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Das Geheimnis der Rose

Das Geheimnis der Rose

Titel: Das Geheimnis der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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Residenz war sie im klassischen Stil erbaut und strahlte eine luxuriöse, aber ruhige Atmosphäre aus.
    Mit einem Glas Wein in der Hand saß Julia auf einem Empire-Sofa und lehnte sich entspannt an die Polster Erwartungsvoll sah sie Logan an. Er spielte mit einigen Gegenständen, die kunstvoll angeordnet auf einem Säulentischchen mit einer Marmorplatte standen: eine chinesische Porzellanvase, ein grünes Malachitkästchen, eine kleine Standuhr aus Ebenholz.
    Er sah sie von der Seite an und versuchte, ihre Stimmung abzuschätzen.
    »Sie sehen aus, als wollten Sie mich zu etwas überreden«, bemerkte Julia.
    »Das stimmt«, sagte er mit entwaffnender Offenheit. »Aber bevor ich den Versuch wage, sagen Sie mir, wie es zwischen Ihnen und Lord Savage steht.«
    Julia beschäftigte sich damit ein winziges Stückchen Kork aus dem Glas zu fischen. Schließlich sah sie mit einem unbehaglichen Lächeln zu ihm auf. »Darf ich den Grund für diese Frage erfahren?«
    »Ich möchte mich nicht in Ihre Beziehung … Ihre Ehe drängen.«
    »Es kann keine richtige Ehe zustande kommen«, sagte sie, und ihre Stimme klang gedämpft und matt. »Mir ist klar, dass wir beide mit einer Annullierung besser beraten wären. Leider stimmt Lord Savage dem nicht zu … und er ist ziemlich hartnäckig, wenn er etwas erreichen will.«
    »Und er will Sie«, sagte Logan.
    »Er möchte eine traditionelle Ehefrau.« Julia nahm einen Schluck Wein. »Er möchte, dass ich Lady Savage werde und dass jede Spur von Jessica Wentworth Vergangenheit ist.«
    »Das wird nicht möglich sein. Nicht für jemanden mit Ihrem Talent.«
    »Wäre ich nur ein Mann«, sagte sie bitter. »Dann könnte ich alles haben … meine Arbeit, eine Familie, die Freiheit, selbst Entscheidungen zu treffen … und niemand hätte was dagegen. Aber ich bin eine Frau, und wie immer ich mich entscheide, ich werde unglücklich sein.«
    »Für eine Weile vielleicht. Der Schmerz, etwas – oder jemanden – verloren zu haben, schwindet mit der Zeit.«
    Logan war so sachlich, so selbstbeherrscht, als wäre sein Herz von Stahl umgeben. Julia wusste nicht, ob sie ihn um seine Kälte beneiden oder darüber entsetzt sein sollte.
    »Sie sagten, Sie hätten einen Vorschlag für mich?« fragte sie.
    Er trat zu ihr und setzte sich an das andere Ende des Sofas. Sein Ton war forsch und geschäftsmäßig. »In den nächsten paar Jahren werde ich einige Veränderungen am Capital vornehmen.«
    »Oh?«
    »Ich werde die Truppe zu dem renommiertesten Ensemble der Welt machen und brauche Sie als Mitglied.«
    »Ich fühle mich geschmeichelt, dass Sie meine Arbeit so hoch einschätzen.«
    »Ich schmeichle nie jemandem – und schon gar nicht jemandem, den ich respektiere. Sie müssten inzwischen begreifen, dass Sie ein unschätzbarer Gewinn für die Truppe sind. Ich möchte, dass Sie ein Grundpfeiler des Erfolgs werden. Ich bin bereit, Ihnen einen Anteil an dem Gewinn des Capital anzubieten, um sicherzugehen, dass Sie bleiben.«
    Julia schwieg erstaunt. Sie hatte noch nie gehört, dass Logan einem anderen Schauspieler ein solches Angebot unterbreitet hatte.
    »Ich werde alles Notwendige tun, um meine Investition in Sie zu schützen«, fuhr er fort, »und Ihnen als Freundin eine schwierige Entscheidung einfacher zu machen.«
    Sie legte den Kopf zur Seite und dachte mit einem verwirrten Stirnrunzeln über seine Worte nach. »Das klingt, als wollten Sie mir eine … geschäftliche Partnerschaft anbieten.«
    »So könnte man es nennen. Aber die Partnerschaft sollte mehr als nur das Geschäft beinhalten.«
    Mehr als das Geschäft? Julia sah ihn genauer an. In seinem Gesichtsausdruck lag nichts Gemeines, nichts, was seinen Worten eine exotische Absicht verliehen hätte. Was konnte er wohl meinen? Da es für sie unbegreiflich war, diese Unterhaltung mit Logan zu führen, sah sie ihn fragend an. »Vielleicht sollten Sie mir das erklären.«
    Abwesend zog Logan an einer Locke seiner rotbraunen Haare. »Ich habe Ihnen bereits gesagt, dass ich nicht an Liebe glaube. Aber ich glaube an Freundschaft – an Freundschaft, die sich auf Respekt und Aufrichtigkeit gründet.
    Ich würde niemals aus Liebe heiraten, aber ich würde aus praktischen Gründen heiraten.«
    »Heiraten?« wiederholte sie mit einem erstaunten Lachen. »Wollen Sie damit etwa andeuten, dass Sie und ich …
    aber ich könnte niemals einen Mann heiraten, den ich nicht liebe!«
    »Warum nicht?« fragte er ruhig. »Sie könnten alle Vorurteile einer Ehe

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