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Das Geheimnis der Rose

Das Geheimnis der Rose

Titel: Das Geheimnis der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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genießen … Schutz, Gemeinschaft, gleiche Ziele … und das ohne Belastungen. Keine falschen Versprechungen, keine Herzenspein, nichts außer der Sicherheit, die zwei Freunde einander bieten können. Denken Sie darüber nach, Julia. Gemeinsam könnten wir eine Schauspieltruppe aufbauen, wie die Welt sie noch nicht gesehen hat. Wir sind uns ähnlicher, als Sie denken. Wir leben beide am Rande der Gesellschaft, die auf uns herabsieht – und gleichzeitig das braucht, was wir zu bieten haben.«
    »Aber müssen wir deshalb unbedingt heiraten?«
    »Als meine Frau würden Sie mich zu gesellschaftlichen Ereignissen in London, Paris und Rom begleiten. Sie könnten so viel Zeit, wie Sie wollen, auf Ihre Schauspielerei verwenden, sich die Rollen selbst aussuchen, Stücke für das Theater entwickeln … Ich kenne keine Frau, die in diesem Beruf so viel Einfluss hat.«
    »Das letzte, was ich erwartet hätte, war ein weiterer Antrag«, sagte Julia benommen.
    »Es gibt einen bedeutenden Unterschied. Savage will Sie heiraten, um Sie ganz für sich zu haben. Ich biete Ihnen die Heirat an, um uns beide erfolgreich zu machen, finanziell, und künstlerisch.«
    Aufgeregt trank Julia ihren Wein aus und stellte das Glas zur Seite. Sie stand auf und ging in dem Raum umher, wobei sie immer wieder über die langen Ärmel ihres grünen Kleides strich. »Was ist mit . – dem intimen Teil der Ehe?« fragte sie, ohne ihn anzusehen. »Wie wäre der geregelt?«
    »Wenn uns beiden danach ist – warum nicht? In der Zwischenzeit jedoch würden wir getrennte Wege gehen. Ich möchte Sie nicht besitzen, Julia. Ich möchte keine Rechte über Sie haben, und Sie hätten keine Rechte über mich.«
    Julia nahm ihre Gedanken zusammen und sah Logan direkt an. Er saß bequem auf dem Sofa und sah vollkommen entspannt aus, als hätte er einen Nachmittagstee vorgeschlagen und keine Heirat. »Warum ausgerechnet ich?«
    fragte Julia ganz unverblümt. »Es gibt eine Menge anderer Frauen, die Sie heiraten könnten, vielleicht die Tochter einer adligen Familie, die gern einen Mann mit Ihren künstlerischen Fähigkeiten in ihrem Kreis aufnahmen.
    »Ich möchte keine Klette oder ein Fräulein, das nur gesellschaftliche Neigungen hat. Ich suche eine Frau, mit der ich gemeinsame Ziele verfolgen kann. Als Schauspielerin haben Sie mehr Begabung, als ich je, bei einer anderen gesehen habe. Als Person … nun, ich mag Sie. Ich glaube, wir kämen gut miteinander aus.« Seine blauen Augen hefteten sich auf ihr blasses Gesicht. »Außerdem«, fügte er leise hinzu, »verhülfe es Ihnen aus einem Dilemma, nicht wahr? Wenn Sie meine Frau würden, würde Savage Sie nie wieder belästigen.«
    Als sie seinen Blick erwiderte, sah Julia plötzlich keine blauen, sondern silbergraue Augen. Der Klang von Damons Stimme erfüllte ihre Gedanken. Du gehörst mir … Du wirst niemals frei von mir sein, gleichgültig, was du tust.
    Dies war der einzig sichere Weg, um die Bedrohung abzuwenden, die Damon für ihre Unabhängigkeit und ihre Schauspielkarriere bedeutet. Tief in ihrem Innern wusste sie: Wenn sie Logans Schutz nicht annahm, könnte sie Damons beharrlicher Leidenschaft nicht widerstehen.
    Sie würde sich verführen, überreden, überzeugen lassen … und es danach ein Leben lang bereuen. Sie liebte Damon, aber sie konnte sich nicht in die Frau verwandeln, die er wollte.
    Sie war voller Bedenken, aber bei den Widersprüchen, die sie innerlich zerrissen, schien es keine andere Wahl zu geben. Als sie sprach, klang ihre Stimme schwach und wie von ferne. »Ich … ich muss zunächst einiges regeln.«
    »Natürlich.« In Logans Augen blitzte Zufriedenheit auf. »Für welches Datum soll ich die Hochzeit festsetzen?«
    »So bald wie. möglich«, sagte Julia steif. »Ich möchte es so schnell wie möglich hinter mich bringen.«
    Logan ging auf sie zu, und seine angenehmen Gesichtszüge wurden vor Besorgnis weicher. »Julia, wenn Sie es sich anders überlegen möchten …«
    »Nein«, unterbrach sie ihn und straffte die Schultern. »Es ist die richtige Entscheidung.«
    »Dem stimme ich zu.« Er streckte die Hände aus, ergriff ihre Oberarme und drückte sie leicht. »Sie werden feststellen, dass ich ein guter Freund bin, Julia. Mit der Zeit bewähre ich mich.«
    Sie nickte und lächelte trotz des Gefühls in ihrem Innern, als wäre ein Granitblock in ihre Brust gesenkt worden.
    Am nächsten Morgen erhielt Julia im Bath Inn eine Nachricht von ihrer alten Freundin und Lehrerin

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