Das Geheimnis der Rose
stecken!«
»Sie wird nicht gehen«, sagte Damon heiser und blieb dicht am Geländer, während er sich ein paar Stufen weiter nach unten drängte.
Wusste ächzte in seinem Bemühen, ihm zu folgen. »Jeder, der so dumm ist, in diesem Schmelzofen zu bleiben, verdient, was er bekommt!« Er fluchte, als er merkte, dass Damon ihm nicht zuhörte. »Ich will verdammt sein, wenn ich mit dir gehe! Im Gegensatz zu dir bin ich im Grunde meines Herzens kein Held.«
»Ich will, dass du gehst.«
»Nein«, sagte Wusste empört. »Bei meinem Glück wirst du im Feuer umkommen… und dann werde ich der verantwortungsbewusste älteste Sohn sein müssen … Zum Teufel, lieber versuche ich hier drinnen mein Glück.«
Damon beachtete das Gejammer seines Bruders nicht, kämpfte sich weiter auf der Treppe nach unten und sprang über das Geländer, als es nicht mehr weit entfernt war. Wusste folgte ihm durch die Menschenmenge und auf die Tür zu, die zum Parkett und zu den Sperrsitzen führte. Es war beinahe unmöglich, sich gegen den gewaltigen Fluss der Menge zu bewegen, aber es gelang ihnen, ein paar Meter vorwärtszukommen, bis sie sich inmitten des Chaos befanden. Hier herrschte blanke Panik.
Damon sprang über die Sitzreihen, um die Bühne zu erreichen, und erhaschte einen Blick auf Julia. Sie schlug kräftig auf die Flammen ein, damit sie nicht auf die Vorhänge übergriffen. In der Nähe versuchten Mitarbeiter, brennbare Bodenteile zu entfernen und die Kulissen abzureißen, bevor die Flammen das Proszenium und das Gerüst darüber erreichen konnten. In dem Bedürfnis, seine Frau von ihren lebensgefährlichen Rettungsversuchen abzuhalten, kletterte Damon um den Orchestergraben herum und zog sich auf die Bühne hoch.
Halbblind von dem Rauch und den Dämpfen schlug Julia auf die gelben Flammen ein, die sich über die Dekoration ausbreiteten, während brennende Ascheteilchen auf ihren Armen brannten. Ihr Hals war wund, und sie schluchzte vor Verzweiflung. Das Theater durfte nicht zerstört werden – es bedeutete ihr mehr, als sie bisher gewusst hatte.
Dumpf bemerkte sie, dass Logan in der Nähe war und die einzigen Dinge zu retten versuchte, die ihm etwas bedeuteten. Er würde den Verlust des Capital nicht überleben – er würde bleiben, selbst wenn das Theater bis auf die Grundmauern niederbrannte.
Ihre Arme zitterten vor Erschöpfung, und sie schwankte, als Hitzewellen gegen sie anbrandeten. Sie hörte warnende Rufe aus der Nähe, ließ sich aber von ihrem Bemühen nicht abbringen, die Flammen zu bekämpfen, die bereits auf einen Seitenvorhang übergesprungen waren. Plötzlich spürte sie einen harten Griff um die Körpermitte, Taille und Hüften wurden von einer Kraft umklammert die ihr den Atem nahm. Sie zuckte vor Schmerz und Entsetzen zusammen, war aber zu keiner Bewegung fähig, als sie einige Meter durch die Luft gezogen wurde. In ihren Ohren vermischte sich ein krachendes Rauschen mit dem heftigen Schlagen ihres Pulses. Als sie sich eine Locke ihres schweißnassen Haars aus den Augen strich, erkannte Julia, dass die Bühnenarbeiter die Kulisse auf der rechten Seite zum Zusammenbruch gebracht hatten. Sie hatte direkt im Weg gestanden. Jemand hatte sie aus dem Gefahrenbereich, gebracht, dieselbe Person, die jetzt auf ihre Röcke einschlug. Eine Hand schlug ihr hart auf Schenkel und Waden. Hustend und nach Luft schnappend versuchte sie, den Schlägen zu entfliehen, bevor sie entsetzt feststellte, dass brennende Reste des Hintergrunds ihr Kostüm in Brand gesetzt hatten.
Als das Feuer auf ihren Röcken gelöscht war, richtete sich ihr Retter auf, und sein Gesicht ragte dunkel und wütend über ihr auf. Vor dem Hintergrund von Feuer und Rauch wirkte seine Silhouette wie die des Teufels. Sein gebräuntes Gesicht glänzte vor Schweiß, und seine breite Brust hob sich, als er tief und würgend einatmete.
»Damon«, sagte sie, und ihre Lippen fühlten sich taub an, als sie seinen Namen formten. Er schien bereit, sie umzubringen. Seine Hände umklammerten sie und zerrten sie trotz ihrer Proteste von der Bühne.
»Jessica?« Sie hörte Logan Scotts Stimme in der Nähe. Er hielt in seinen Bemühungen inne, die Flammen zu ersticken, und seine Augen verengten sich zu Schlitzen, als er von ihr zu Damon sah. »Um Himmels willen, bringen Sie sie hinaus!«
»Mit Vergnügen«, murmelte Damon.
Julia zuckte bei Damons schmerzhaftem Griff zusammen, ließ sich aber von ihm von der Bühne in die Garderobe begleiten. »Hier
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