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Das Geheimnis der Rose

Das Geheimnis der Rose

Titel: Das Geheimnis der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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aber vor allen Dingen habe ich Angst davor, was ich als nächstes tun werde …«
    »Warten Sie«, murmelte Logan und versuchte, einen Sinn in Julias Redeschwall zu entdecken. »Das alles hat sicher mit einem Mann zu tun. Handelt es sich dabei zufällig um Lord. Savage?«
    »Ja.«
    »Natürlich.« In seinen Augen funkelte boshafte Belustigung. »Er hat Ihr Leben vollkommen auf den Kopf gestellt … und jetzt haben Sie das Gefühl, sich langsam in ihn zu verlieben.«
    Julia missfielen seine Worte – so als sei ihr Gefühl nur ein Klischee und ihr Kummer ungerechtfertigt. Logan kannte den riesigen kalten Knoten in ihrer Brust nicht, auch nicht die Einsamkeit, die sie in die Katastrophe trieb. Aber sie dachte über seine Bemerkung ernsthaft nach. Was sie für Damon empfand – die ungeheure körperliche Anziehung, die Sehnsucht nach seiner Nähe, das Gefühl, dass sie sich einander verstanden … Sie erschauerte, als sie sich zwang, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen. ja, sie war in Damon verliebt. Ihre Augen brannten vor Tränen, und sie trank hastig noch mehr von dem Whiskey, bis ihr Hals schmerzte.
    »Ich möchte das nicht empfinden«, sagte sie und hustete leicht.
    »Natürlich nicht.« Logan fuhr sich durch die rotbraunen Haare und zog abwesend an einer glänzenden Strähne.
    »Waren Sie mit ihm im Bett?«
    »Das geht Sie überhaupt nichts an!«
    »Sie waren mit ihm im Bett«, stellte er sachlich fest und las die Antwort in ihrem gekränkten Gesichtsausdruck.
    »Das erklärt eine ganze Menge. Sie sind keine Frau, die ihre Gunst leichtfertig verschenkt. Zweifellos haben Sie Schwierigkeiten, Liebe von Leidenschaft zu unterscheiden – und das ist gefährlich. Gönnen Sie sich niemals eine Affäre, wenn Sie sie nicht völlig im Griff haben. Wenn Sie Savage nicht beherrschen können, brechen Sie mit ihm.
    Wie schmerzlich es auch im Moment zu sein scheint, es ist die einzig kluge Entscheidung.«
    »So einfach ist das nicht«, sagte Julia.
    »Weshalb nicht?«
    »Weil … ich zufällig mit ihm verheiratet bin.« Wäre es ihr nicht so schlecht gegangen, hätte Julia das plötzlich ausdruckslose Gesicht ihres Arbeitgebers genossen. Sie hatte nicht erwartet, dass ihre Enthüllung Logan, so weltklug und kultiviert, so schockieren würde.
    Logan würgte an seinem Drink und brauchte eine Zeit, um sich zu erholen. »Wie lange?« fragte er benommen.
    »Achtzehn Jahre.«
    Jeder Versuch von Selbstbeherrschung wurde von einer neuen Welle des Erstaunens überschwemmt. »Jessica, das ergibt keinen Sinn …«
    »Wir wurden als Kinder verheiratet.«
    Logan wirkte gefesselt und entsetzt zugleich und stellte seinen Drink ab. »Fahren Sie fort«, bat er sanft.
    Die Worte purzelten nur so aus ihr heraus, als sie ihm von ihrer Vergangenheit und der Heirat erzählte, die sie schon so lange belastete. Sie spürte seinen unverwandten Blick, während sie sprach, aber sie brachte es nicht über sich, ihn anzusehen. Es war ein seltsames Gefühl, die Wahrheit zu gestehen, nachdem sie sie zwei Jahre lang als ihr Geheimnis für sich behalten hatte, aber sie spürte eine ungeheure Erleichterung, als sie alles gestand und nur Lady Ashtons Schwangerschaft ausließ. Aus irgendeinem Grund erschien ihr das zu persönlich, um es ihm zu erzählen.
    Sie hätte damit nur Damon und sich selbst der Lächerlichkeit preisgegeben. Gegen Ende von Julias Monolog schien Logan sich wieder einigermaßen gefasst zu haben. »Nachdem Sie mir nun all das erzählt haben: Was wollen Sie von mir?«
    »Ich möchte, dass mir jemand sagt, was ich tun soll. Und erzählen Sie mir nicht, dass ich diese Entscheidungen allein treffen muss, denn ich scheine nicht in der Lage zu sein …«
    »Möchte Savage die Ehe ernsthaft führen?«
    »Ich bin nicht sicher«, sagte Julia vorsichtig. »Ich glaube … vielleicht schon.«
    »Ich sagte Ihnen meine Meinung. Es bringt nichts, Jessica … Julia. Sie werden nicht bereit sein, die Opfer zu bringen, die er von Ihnen verlangt.«
    »Ich weiß«, flüsterte sie traurig.
    »Außerdem glaube ich nicht an Liebe. Zumindest nicht an das großartige, leidenschaftliche Gefühl, das wir für das Publikum auf der Bühne erschaffen. Das ist eine Illusion, die niemals anhält. Die Menschen an sich sind selbstsüchtig. Wenn sie sich verlieben, machen sie einander falsche Versprechungen, um das zu bekommen, was sie haben wollen. Und nachdem die Liebe verschwunden oder zerstört ist, bleiben nur Lügen und Enttäuschung …
    und Erinnerungen, die

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