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Das Geheimnis der Rose

Das Geheimnis der Rose

Titel: Das Geheimnis der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa Kleypas
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technischen Problemen, so gut wie fehlerlos gelang. Logan schien jedoch alles andere als zufrieden zu sein und unterbrach die Probe mehrere Male, um Schauspielern und Bühnenarbeitern kurze Strafpredigten zu halten. Als der Nachmittag sich in die Länge zog, überlegte Julia, wie hart er die Schauspieler wohl noch hernehmen wollte.
    Unwilliges Gemurmel erhob sich da und dort, bis die Probe schließlich am frühen Abend beendet war. »Ich möchte, dass alle morgen früh um neun Uhr hier sind«, sagte Logan. Vor Erschöpfung seufzend, gingen alle auseinander.
    »Sie sollten froh darüber sein, wie gut alles gelungen ist«, wagte Julia zu Logan zu sagen, als dieser mitten auf der Bühne stand. Sein Gesicht war hart und kantig. »Statt dessen benehmen Sie sich, als wäre die Probe katastrophal verlaufen.« Er sah sie drohend an. »Wenn Sie als Theaterdirektorin eingesetzt werden, können Sie entscheiden, wie alles vonstattengeht. In der Zwischenzeit überlassen Sie mir freundlicherweise diese Verantwortung.«
    Julia war überrascht und verletzt durch seine üble Laune.
    »Ich wünschte, wir könnten alle so vollkommen sein wie Sie, Mr. Scott«, sagte sie sarkastisch und ging. Nachdem sie ihren Mantel und ihren Hut von einem der Theatersitze genommen hatte, machte sie sich auf den Weg zum Eingang und vergaß in ihrer Eile, dass draußen vermutlich eine Menschenmenge stand. jetzt, da die Bürger von Bath wussten, dass die Theatertruppe anwesend war, kämen sie, um einen Blick auf Logan Scott oder die anderen Schauspieler des Capital zu erhaschen.
    Als sie die Tür öffnete und hinaustrat, wurde sie sogleich von einer Menschenmenge zurückgedrängt, die versuchte, das geschlossene Theater zu betreten. »Sie ist es!« rief jemand. »Mrs. Wentworth!« Das Geschrei von Männern und Frauen war zu hören, und gierige Hände griffen nach ihr. Überrascht stemmte Julia ihr – ganzes Gewicht gegen die Tür und schaffte es, sie zu schließen, aber erst nachdem zwei Männer sich gewaltsam Zutritt verschafft hatten.
    Julia keuchte vor Anstrengung, trat zurück und betrachtete die beiden. Einer war untersetzt und mittleren Alters, der andere groß, dürr und bedeutend jünger. Der Dicke zog seinen Hut und betrachtete sie unverhohlen lüstern.
    Seine rote Zungenspitze strich über die dicken Lippen. Als er sprach, wehte eine deutliche Fahne von Tabak und Schnaps zu ihr herüber.
    Er stellte sich vor, als erwarte er, sie mit seinem Titel zu beeindrucken. »Lord Langate, meine Liebe, und das ist mein Begleiter, Lord Strathearn.« Er zog seinen Hut und enthüllte damit spärliches, mit Pomade eingeriebenes und parfümiertes Haar. »Ich muss schon sagen, aus der Nähe betrachtet sind Sie noch reizender als aus der Ferne.«
    »Danke«, sagte Julia misstrauisch. Sie setzte den Hut auf und steckte ihn in ihrem Knoten auf dem Kopf fest.
    »Wenn Sie mich bitte entschuldigen, meine Herren …«
    Sie kamen näher und drückten sie mit dem Rücken zur Tür. Langates Kieselsteinaugen funkelten gierig, als er den Blick über ihre schlanke Gestalt gleiten ließ. »Da wir mit der Stadt und ihren Vergnügungen vertraut sind, haben Strathearn und ich beschlossen, Ihnen für den heutigen Abend unsere Dienste anzubieten.«
    »Das ist nicht notwendig«, sagte Julia knapp.
    »Wir werden Sie zu einem ausgezeichneten Essen ausführen, Madam, und dann eine Rundfahrt in meiner Kutsche unternehmen. Es wird sehr unterhaltsam, das versichere ich Ihnen.«
    »Ich habe bereits andere Pläne für heute abend.«
    »Zweifellos haben Sie die.« Langate leckte sich über die dicken Lippen und lächelte, wobei er Zähne mit Tabakflecken zeigte. »Aber sicher können Sie überredet werden, Ihre Pläne für zwei Herren zu ändern, die Sie so sehr bewundern.«
    »Ich fürchte, ich werde meine Pläne nicht ändern.« Julia versuchte, sich an den Männern vorbei zu zwängen, wurde aber nur wieder gegen die Tür gedrückt.
    Langate legte ihr eine Hand auf die Schulter und spreizte sie dann über ihrer Brust. »Vielleicht brauchen Sie einen kleinen Anreiz.«
    Zu ihrem Entsetzen spürte sie, wie er an ihrem Oberteil herumfingerte und ihr mit seinen kurzen Fingern ein kleines Bündel Geldscheine in den Ausschnitt steckte. Zitternd vor Ekel sprang sie zurück und zog das Geld aus ihrem Kleid. Ihr Gesicht wurde dunkelrot als sie den Mund öffnete, um um Hilfe zu schreien.
    Bevor sie jedoch einen Laut ausstoßen konnte, fuhr ein dunkler Wirbelwind auf sie nieder. Julia blinzelte

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