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Das Geheimnis der rotgelben Spinne

Das Geheimnis der rotgelben Spinne

Titel: Das Geheimnis der rotgelben Spinne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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hinüber. Als alles bereit war, machte Anselm ein Zeichen das Licht zu löschen.
    „Wir lassen sie erst alle rauskommen“, erklärte Anselm flüsternd, „damit keiner den Rückweg durch den Stollen antreten kann. Wahrscheinlich werden sie ein Streichholz anzünden oder eine Taschenlampe benutzen, um zu sehen, wo sie sind. In dem Augenblick stürzen wir uns auf sie. Du, Peter, nimmst den Sauwieser , ich den Otto und ihr den Jungen. Wir fesseln und knebeln sie, okay?“
    „Okay!“
    „Jetzt zieht den Teppich weg!“
    Es war höchste Zeit, denn jetzt hörten sie, dass die Männer bereits mit aller Kraft von unten gegen die Klappe drückten. Schon öffnete sie sich einen Spalt, heftiges Keuchen und Ächzen war zu hören.
    Dann flog die Klappe mit einem lauten Knall auf und schlug krachend um.
    „Wo sind wir hier?“
    Das war Ottos Stimme.
    „Muss eine von den Ferienhütten sein, die im Sommer leer stehen.“
    Das war Anton Sauwieser . Er zog sich gerade aus der Öffnung hoch und richtete sich vorsichtig auf — sie ahnten es mehr, als sie es sahen, in dem schummrigen Lichtschimmer, der durch die Ritzen der Fensterläden fiel.
    „Hilf mir doch mal! Kannst du nicht Licht machen?“
    „Zu gefährlich“, sagte Sauwieser . „Wer weiß, ob die Bullen sich nicht auch hier draußen rumtreiben. Kommt!“
    Er half erst dem älteren, dann dem jüngeren Kumpel herauf. Sie erkannten es an den keuchenden Lauten.
    „Mach die Klappe zu, sonst bricht sich am Ende noch einer von uns das Genick“, sagte Sauwieser und die Klappe wurde leise geschlossen. „Hast du Streichhölzer?“
    „Feuerzeug. Hier, aber sei vorsichtig!“
    Und dann ging alles sehr schnell. Peter stürzte sich wie ein Raubtier auf Sauwieser und hatte ihn im Nu fest im Griff. Anselm hatte mit dem anderen etwas mehr Mühe, aber Tina kam ihm zu Hilfe und warf dem Schmuggler ein Laken über den Kopf, sodass Anselm ihn verschnüren konnte wie ein Paket. Dann half sie Peter, auch Anton Sauwieser in eine gut verpackte Mumie zu verwandeln.
    Inzwischen bemühten sich Tini und Tobbi den jungen Burschen festzuhalten. Er kämpfte wie ein Löwe, obwohl die beiden sich an ihm festkrallten, ihn an Armen, Taille und Beinen packten. Der Junge hatte unerwartete Kräfte und riss sich schließlich mit einem einzigen gewaltigen Ruck des ganzen Körpers los. Tini stürzte zu Boden und Tobbi hatte den Rücken eines Hemdes in den Händen. Der Junge stürzte zum Fenster.

    Tina — eben noch mit dem Verschnüren von Anton Sauwieser beschäftigt — erkannte die Gefahr und griff instinktiv zu einem letzten, verzweifelten Mittel: sie nahm die Schüssel mit dem im Ofen aufgewärmten Rahmstrudel und stülpte sie dem Burschen von hinten über den Kopf. Dem lief süßer, klebriger Teig mit Quark, Rosinen und Sahne vermischt über das Gesicht, in die Augen, verklebte Nase und Mund, rann ihm von den Haaren in die Ohren, nahm ihm den Atem und die Sicht... gerade lange genug, dass Tobbi und die Mädchen ihn mit dem Bergseil einfangen, vom Fenster zurückziehen und mehrfach umschlingen konnten. Jetzt kamen Anselm und Peter ihnen zu Hilfe und verschnürten den jungen Mann fachgerecht, nicht ohne auch ihn vorher in ein Laken zu hüllen.
    Dann schleppten sie die drei — sie sahen aus wie Skulpturen, die auf die Enthüllung warten — in die Schlafzimmer.
    „Ich hasse es, beim Essen gestört zu werden“, sagte Peter und winkte Anselm und Tobbi. Sie sollten ihm helfen den Tisch an seine alte Stelle zurückzutragen.
    „Ein Jammer, der schöne Strudel!“, seufzte Tina. „Ich hoffe, ihr verzeiht mir.“
    „Ich werde bei Mutter morgen sofort einen neuen bestellen. Gib mir mal das Brot rüber. Habt ihr zufällig Senf im Haus?“
    Es klopfte.
    „Ich hol ihn dir“, sagte Tini und machte im Vorübergehen die Tür auf.
    Wachtmeister Dinkelmayer betrat die Stube. Ihm folgten schweigend ein halbes Dutzend Polizisten und Zollbeamte, darunter der Spitznasige.
    „Oh, wir stören gerade beim Essen, tut mir Leid“, sagte der Wachtmeister.
    „Aber keineswegs, bitte setzen Sie sich doch!“, sagte Tina fröhlich. „Wir können ja die Bank von draußen reinholen. Und? Wie wafs ?“
    „Ein Reinfall!“, stöhnte Wachtmeister Dinkelmayer . „Wir hatten die Kerle so gut wie sicher, der Gang war von beiden Seiten blockiert, die Ausgänge umstellt und...“
    „Und?“
    „Plötzlich waren sie weg! Wie vom Erdboden verschluckt!“
    „Sie sehen alle nicht sehr glücklich aus“, sagte Tini zuckersüß.

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