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Das Geheimnis der Schwestern

Das Geheimnis der Schwestern

Titel: Das Geheimnis der Schwestern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristin Hannah
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Kinder.«
    »Vielleicht denkt er noch an dich.«
    »Vielleicht.« Winona stand auf, weil es sie plötzlich drängte, das Gespräch zu beenden. »So. Es ist sechs Uhr, und Mark sollte jede Minute hier sein. Ich schließe nicht ab, falls du mal auf die Toilette musst. Im Kühlschrank ist jede Menge zu essen.«
    Es läutete an der Tür.
    »Da ist er ja«, sagte Winona nervös. »Also verdufte! Und lass die Finger vom Alkohol«, scherzte sie. Sie sah zu, wie er ging, und kaum war er verschwunden, lief sie zur Haustür und öffnete.
    Mark streckte ihr einen Blumenstrauß entgegen. »Ist das vollkommen out? Oder bringen die Männer immer noch Blumen zur Verabredung mit?«
    Es beruhigte sie, als sie sah, dass er genauso nervös war wie sie. »Nur die guten. Kommen Sie doch herein, während ich sie in eine Vase stelle. Kann ich Ihnen einen Drink anbieten?«
    »Ich trinke nicht.«
    Sie drehte sich zu ihm um. »Aus einem besonderen Grund?«
    Ohne sie anzusehen, nickte er. »Sind Sie bereit, mit einem trockenen Alkoholiker auszugehen?«
    »Ich freue mich darauf.«
    Da fasste er sie am Ellbogen und führte sie über ihren ungepflegten Stoppelrasen durch einen frisch geschnittenen Bogen in der Hecke zu seinem wunderschön restaurierten Haus. Wohin sie auch blickte, sah sie exquisite Einzelstücke: einen großen Kamin aus Marmor, der eigens aus Italien importiert worden war; einen vierhundert Jahre alten seidenen Gebetsteppich aus dem Iran, der auf schwarzen Samt aufgezogen und in einen Goldrahmen gesteckt worden war; Lampenschirme aus venezianischem, mundgeblasenem Glas.
    Sie folgte ihm hinunter in ein karamellfarbenes Zimmer mit dicken Polstermöbeln, das von einem riesigen Fernseher dominiert wurde. Cissy saß zusammengerollt auf einem Sessel, aß Eiscreme und sah sich einen Film an.
    »Hey«, sagte Mark und drückte auf die Pausentaste. Das Bild auf dem Fernseher blieb stehen. Hugh Jackman als Wolverine war mitten in der Luft erstarrt.
    Mark küsste sie auf die Stirn. »Ich lasse mein Handy an. Gegen zehn, elf Uhr sind wir wieder da.«
    »Ruf mich an, wenn ihr das Restaurant verlasst, dann weiß ich, wann ich mit dir rechnen kann. Sonst gerate ich vielleicht unnötig in Panik.«
    Winona lächelte. Genau das hätte sie auch zu ihren Schwestern gesagt.
    Mark führte Winona nach oben auf die Terrasse. Dort nahm er einen Sektkühler und eine Decke.
    »Machen wir ein Picknick?«, fragte sie.
    »Folgen Sie mir.«
    Er führte sie zu seinem Anleger und half ihr aufs Motorboot, wo er ihr den Sitz neben dem Steuer anbot.
    Sie entfernten sich langsam vom Anleger und tuckerten über das flache, ruhige Wasser. Ab und zu sauste ein Jetskier oder ein Wasserskifahrer an ihnen vorbei und hinterließ eine Heckwelle, auf der sie schaukelten, aber meist war es friedlich. Der Himmel war an diesem wolkenlosen Juniabend leuchtend blau und warf keine Schatten auf das glatte tiefgrüne Wasser.
    Winona betrachtete die Häuser am Ufer und stellte fest, dass in den letzten Jahren viele neue und größere dazugekommen waren. Sie fragte sich, wie lange es dauern würde, bis man die Gegend nicht mehr wiedererkennen konnte. Mark steuerte das Boot zu dem langen öffentlichen Anleger der Alderbrook Lodge und machte es neben einer prächtigen, alten Holzyacht namens The Olympus fest.
    Er half ihr aus dem Boot und bezahlte die Anlegegebühren, dann gingen sie zusammen ans Ufer.
    Das kürzlich erst fertiggestellte Alderbrook war eine Wellnessfarm, die auf den Überresten eines einstigen idyllischen Familienanwesens erbaut worden war. Es lag an einem hinreißend schönen Uferabschnitt mit Blick auf den friedlichen Hood Canal und die zackige Silhouette der Olympic Mountains und hatte exquisit eingerichtete Zimmer und Cottages für Gäste. Es war aus Stein, Holz und Glas erbaut und damit ein perfektes Beispiel für den neuen exklusiven Northwestern-Stil.
    Im Restaurant bekamen sie einen Tisch am Fenster zugewiesen. Fast von Anfang an unterhielten sie sich zwanglos. Mark erzählte ihr von den faszinierenden Dingen, die er während der einjährigen Weltreise mit Cissy gesehen und erlebt hatte. Er beschrieb ihr so detailliert Thailand, Angkor Wat und Ägypten, dass sie auf einmal am liebsten selbst dort gewesen wäre.
    »Das würde ich auch gerne sehen«, sagte sie nach dem Essen, als sie auf großen Adirondack-Stühlen auf dem Rasen des Anwesens saßen. Es wurde endlich dunkler; am Himmel vermischten sich Orange und Pink mit Lavendel. Das Wasser lag reglos und schwarz

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