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Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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registriert er, daß Martha kurzzeitig die Bugtriebwerke gezündet hat. Was soll das bedeuten?
    Noch während er krampfhaft überlegt, erschüttert ein zweiter Schlag die Achternak. Quinto wirft einen raschen Blick auf den Bildschirm. Nein, die Generatorsektion der Moskito ist noch nicht explodiert!
    „Fernbeeinflussung durch Basis Aurora. Empfehle Blockade der Rhosigma-Kanäle“, sagt Martha leidenschaftslos. Mit einem bösen Auflachen schlägt sich Quinto vor die Stirn. Natürlich, Reganta und Spinks haben alles beobachtet und versuchen, den Cephalomaten über Rhosigma-Kanäle wieder in ihre Gewalt zu bekommen.
    Auch ein energisches Kopfschütteln befreit ihn nicht von diesem unangenehmen Druck, so, als würde sein Gehirn unaufhörlich anschwellen. Für wenige Sekunden bemerkt Quinto, daß sein Herz wie nach einem Zehntausendmeterlauf rast.
    Wie von selbst greift seine Hand nach den Kassetteneinschüben, die eine stabile Kontrollverbindung zwischen der Achternak und der Basis Aurora gewährleisten. Er handelt wie im Traum.
    „Anruf von Basis. Reganta für Cosma“, teilt Martha kühl mit.
    „Ich will niemanden hören und sehen“, sagt Quinto böse. Wenn doch nur dieser furchtbare Druck nachlassen würde, der ihm fast den Schädel zersprengt! Eine Weile starrt er verwundert auf die beiden Kassetten, die er in der Hand hält. Weshalb hat er sie eigentlich herausgezogen? Er wirft sie achtlos zu den am Boden liegenden Speicherplatten mit dem Basisprogramm. Irgend etwas hatte er doch vor.
    Da flammt ein grellweißer Feuerball vor ihm auf. Verwirrt starrt Quinto auf den Bildschirm. Schön sieht es aus, dieses Strahlen und Leuchten der kleinen Sonne. Sie muß ganz nahe sein…
    Allmählich fällt die feurige Kugel in sich zusammen, schrumpft zu einer rotfunkelnden Glutwolke. Fasziniert beobachtet er das seltsame Schauspiel. Ihm ist, als dringen die Strahlen direkt in sein Gehirn. Angenehm und wohltuend reinigen sie seine wirren Gedanken von allem Überflüssigen und Quälenden, Jetzt sind sie alle tot – alle… Dieser Gedanke beherrscht sein ganzes Bewußtsein. Sie sind tot…
    „Vollständige Annihilation. Distanz hundertsiebentausend Meter. Keine Gefahr“, meldet Martha geschäftig.
    Keine Gefahr – schwingt es in Quinto nach. Keine Gefahr…, alles ist vorbei…
    Er wischt mit dem Handrücken über die heiße Stirn und spürt angewidert den klebrigen Schweiß. Stumpfsinnig beobachtet er das Erlöschen der glühenden Wolke, deren Farbe sich in ein mattes Bleigrau verwandelt. Er tritt langsam an den Bildschirm heran.
    Ich lebe – und sie sind tot, kreist es in seinem Kopf wie ein sich in irrsinniger Fahrt drehendes Karussell. Sie sind tot… Xeno…, Mardana…, die kleine…
    Auf einmal schreit Quinto auf. Es ist ein tierisches, fassungsloses Brüllen. Zu groß ist der Schmerz, mit dem sich die Erkenntnis in sein Bewußtsein brennt: Ich habe sie getötet!
    Wie ein Blitzstrahl durchzuckt es ihn: Ich habe sie getötet. Quinto schlägt sich mit den Fäusten gegen den Kopf und brüllt, bis ihm die Kraft ausgeht und sein Toben in einem gequälten Röcheln erstirbt. Er erstarrt, Grauen steigt in ihm auf.
    „Was habe ich getan…, das war doch nicht ich…, ich…, es muß ein Traum sein…, ein böser Traum…“, flüstert er. Seine Lippen bewegen sich kaum. Minutenlang steht er reglos wie eine Statue da, als habe ihn die Erkenntnis der schrecklichen Schuld zu Stein verwandelt.
    Quinto spürt in sich eine unsagbare Leere.
    Quattro! denkt er plötzlich. Quattro bringt mich um!
    Wieder krampft sich eine stählerne Klaue um sein Herz, Todesangst kriecht seinen Körper hinab wie eine Made, die sich durch den Leib ihres Opfers frißt. Er taumelt benommen durch die Zentrale der Achternak. Vom Bildschirm herab blinken die Sterne wie spöttisch funkelnde Augen.
    „Weg hier!“ flüstert er heiser.
    „Exakte Anweisungen geben!“ verlangt Martha ungerührt. Quinto starrt in das Sternengewimmel und tippt mit dem Zeigefinger blindlings auf eines der blitzenden Pünktchen.
    „Alpha im Canis Minor, genannt Elgomeisa oder Prokyon. Entfernung elf Lichtjahre. Oszillierender Kontakt zur Tempusregion“, erklärt der Cephalomat eifrig.
    „Dorthin“, sagt Quinto. „Nur weg, irgendwohin, wo mich niemand findet!“ Dieser Gedanke beherrscht ihn ganz.
    „Dringender Anruf Basis Aurora an Achternak. Reganta für Cosma“, meldet Martha noch einmal.
    „Keinen Kontakt!“ Quinto wehrt entsetzt ab. „Hörst du? Keinen Kontakt. Wir

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