Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)
Menschen, wie ich sie gerade brauche, ob Miranda, Malden oder Ponape…
„Admirander! Dringender Anruf von der Moskito!“ ruft eine rauhe Stimme durch das Cephalon. Terry schreckt aus seinen Grübeleien auf. Die Moskito! Seit Tagen versucht Quattro vergeblich, Kontakt zu diesem Raumkreuzer herzustellen, der zwei Wochen nach der Formation Exodus eins Zoarix verlassen hat und an dessen Bord sich seine Frau und seine Tochter befinden…
„Was ist los, Subkosmander Xeno?“ fragt Reganta unwillig, als auf dem Bildschirm das schweißglänzende Gesicht des Kommandanten der Moskito erscheint.
Der Mann holt tief Luft, bevor er zu sprechen beginnt. Ihm ist deutlich anzusehen, daß er sich zur Ruhe zwingt. In seinen Augen glitzern winzige Fünkchen. Terry erkennt es auf den ersten Blick. Den Mann erfüllt panisches Entsetzen.
„Bitte schicken Sie uns jemanden, der uns schleppt, Admirander! Wir müssen die Boostersektion absprengen!“ sagt Subkosmander Xeno beschwörend. In seiner Stimme schwingt unverhohlene Angst.
„Weshalb müssen Sie den Booster absprengen? Konkret bitte!“ fordert der Admirander, plötzlich hellhörig geworden.
Xeno schluckt. „Weshalb schon…“, er zuckt hilflos mit den Schultern, „… sie haben es doch geschafft…“
Reganta begreift sofort. „Beim großen Sirius!“ ruft er zornig. Aber er hat sich sofort wieder in der Gewalt. Terry beobachtet, wie sich eine steile Falte in seine Nasenwurzel gräbt.
„Wieviel Zeit haben wir?“ fragt Reganta schnell.
„Höchstens acht Stunden… Admirander, der Generator kocht! Wir haben alles versucht…, es ist kein Zweifel möglich, es sind Ergophagen!“ Der Subkosmander stöhnt.
Schlagartig wird es Terry klar, was geschehen ist.
Malden und Ponape brauchten laut Befehl nur so viele Kernladungen zu zünden, wie erforderlich waren, um die Ergophagen von der landenden und gleich wieder startenden Formation Exodus eins abzulenken. Als dies geschafft war, dachte niemand mehr an die kleine Moskito, die erst zwei Wochen später abfliegen sollte…
Man kann eine Hyäne tagelang mit den saftigsten Hirschkeulen füttern, nach zehn Stunden Hunger schnappt sie gierig nach der kleinsten Maus, denkt Terry und mustert Reganta kritisch. Wie konnte er das übersehen? Halt, sei gerecht, Stellaster Spinks, weist Terry sich im selben Augenblick zurecht. Das war schließlich nicht Regantas Angelegenheit, der Admirander kann sich nicht um jeden Firlefanz persönlich kümmern. Geonyx trug die Verantwortung für die Evakuierung von Zoarix… Aber sein Zerstörergeschwader wurde gleich nach dem Abflug der Exodus verlagert, nur die Moskito blieb noch, um die zivilen Helfer aufzunehmen, die noch in der erloschenen Stadt zu tun hatten. Wer trägt hier die Schuld?
Beim großen Sirius! Reganta hat recht! stellt Terry erschreckt fest. Statt an die armen Teufel an Bord der Moskito zu denken, beschäftige ich mich mit der im Augenblick völlig unwichtigen Schuldfrage. Ich habe mich wohl tatsächlich in eine fixe Idee verrannt…
„Wissen die Passagiere Bescheid?“ fragt der Admirander.
„Nein, bis jetzt konnten wir es verheimlichen…“, antwortet Xeno gequält. „Wir werden versuchen, sie nicht zu beunruhigen, wenn es sein muß, bis…, bis zum letzten Augenblick.“
„Nicht diesen Pessimismus, Subkosmander“, fordert Reganta streng. „Wir holen euch da raus, keine Sorge!“ Und zu Krotteninck gewandt: „Stabiler Funkkontakt zur Moskito! – Terry!“ Terry springt auf und erwartet die Befehle.
„Welches Raumfahrzeug kann es in acht Stunden bis zur Moskito schaffen?“ Mit einem Satz ist Terry an seinem Arbeitsplatz und fragt die Kursspeicher des Zentralen Astrogoniums ab. Während er die Parameter abliest, hört er, wie Regantas ruhige, feste Stimme weitere Anordnungen erteilt. Im Unterbewußtsein registriert er die wohltuend beruhigende Wirkung, die dieser dröhnende Baß hervorruft. Es ist wie der runde Klang eines einwandfrei laufenden Motors – am Geräusch hört man, daß auf ihn Verlaß ist, und das steigert die Sicherheit, gibt Kraft und Zuversicht.
Beta-Sinus-neunzehn – ein Uranfrachter, erkennt Terry an der Nomenklatur. „Scheißding!“ knurrt er böse und schlägt mit der Faust auf sein Pult. Das Zentrale Astrogonium hat nur die Positionen und Höchstgeschwindigkeiten von Beta-Sinus-neunzehn und der Moskito verglichen und daraus gefolgert, daß der Uranfrachter als Helfer aus der Not in Frage käme. Terry aber weiß genau, daß die dicken
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