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Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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entgegnet er steif.
    Regantas Miene verfinstert sich zusehends.
    „Ich weiß nicht, ob Sie mich verstehen werden, fast möchte ich es bezweifeln, obgleich Sie sich für einen Intellektuellen halten und von den alten Haudegen der Raumfahrt offenbar nicht sehr angetan sind, weil sie Ihnen in Ihrem korenthischen Elitedünkel wohl zu plebejisch sind…“
    „Admirander!“ Ein Ruck geht durch Terry, wie ein Schlangenbiß sticht der Vorwurf.
    „Bleiben Sie ruhig, mein Junge! Und lassen Sie mich ausreden: Ihnen wird es ähnlich ergehen wie Kolumbus. Sie suchen etwas und lassen sich dabei von einer konkreten Vorstellung leiten. Eigentlich wollen Sie nicht die Wahrheit, sondern die Bestätigung Ihrer Vermutungen. Ein uralter Fehler der Menschen…
    Sie werden nicht das finden, was Sie sich erhoffen, Terry. Pyron hat mir mitgeteilt, er mache sich Sorgen um Sie, weil Sie sich in eine Wahnidee verrannt hätten. Anfangs glaubte ich, Ihre verzweifelte Suche gelte einzig und allein dem Geheimnis Ihrer Identität, und ich war fast bereit, Ihnen zu helfen, obwohl… Das haben Sie sich jetzt gründlich verscherzt, mein Lieber. Ich darf mir eigentlich keine Gefühle leisten, und wenn sie doch zu stark werden, kann ich mich keinesfalls von ihnen leiten lassen. Das werde ich auch jetzt nicht tun, obgleich mich Ihr Mißtrauen und Ihr Intrigantentum zutiefst beleidigen, Stellaster Spinks!“
    Reganta unterbricht sich und schließt müde die Augen. Leise fährt er fort: „Leider zeigt Ihr Verhalten, daß es nicht angeraten erscheint, Ihnen gewisse für Sie persönlich sehr wichtige Informationen zukommen zu lassen. Im Prinzip haben Sie ein Recht auf diese Informationen, und eines Tages können Sie sie erhalten. Dann werden Sie sich bei mir entschuldigen, so gut kenne ich Sie. Im übrigen danke ich Ihnen für die vorbildliche Erfüllung Ihres Auftrages…, wenn Sie persönlich auch nicht so zufrieden sein werden und den Beauftragten des Hohen Kommissars Wondermark sicherlich zum Teufel wünschen.“
    Terry spürt deutlich, wie sich sein Gesicht rot färbt. Reganta weiß alles, durchfährt es ihn. Auch das, was ich Pyron nicht erzählt habe!
    Eine Weile ist er völlig hilflos und fühlt sich klein und nackt wie ein häßlicher Gnom. Bald jedoch überwindet er den Schock und überlegt fieberhaft. Er bemerkt nicht das amüsierte Lächeln des Admiranders, der ihn scharf beobachtet.
    Daß Reganta von seiner einmaligen Fähigkeit, mit der Präzision eines Rechenautomaten Fakten und Details in komplexen Zusammenhängen zu kombinieren, Gebrauch gemacht hat, kommt ihm nicht in den Sinn. Also sucht er verzweifelt nach der undichten Stelle, nach dem Verräter. Pyron hat er viel erzählt, aber nichts über seine speziellen Aktivitäten.
    Malden? Nie und nimmer! Dieser schnoddrige Proximer hat soviel von einem Korenther an sich – der taugt nicht zum Verräter, sagt er sich und registriert mit Unbehagen, daß auch er die Maßstäbe seiner Vorfahren anlegt. Vielleicht bin ich in den Augen der andern tatsächlich noch mehr Korenther, als ich wahrhaben will, denkt er. Anerzogene Verhaltensweisen kann man nicht ablegen wie schmutzige Unterwäsche. Dieser Dreck sitzt auf der Haut, hat sich tief in die Poren eingefressen und ist nur durch hartnäckigen Gebrauch diverser Reinigungsmittel zu eliminieren.
    Terry lacht kurz auf bei diesem Gedanken. Kurz und metallisch.
    Auch diesmal entgeht ihm die Reaktion Regantas. Dieser nickt traurig und verstehend, als könne er jeden Gedanken, der sich durch Terrys Gehirn quält, erraten.
    Ponape? Der hätte allem Anschein nach ein handfestes Motiv! Aber nein! Selbst wenn er maßlos eifersüchtig wäre, zu einer heimtückischen Handlung ist er nicht fähig. Es gibt Männer, die nicht einmal die leidenschaftliche Hingabe an eine Frau über ihre Ehre stellen, Ponape gehört zu ihnen. Trotzdem, oder vielleicht deswegen, ist er ein sympathischer Bursche, sagt sich Terry.
    Miranda! Es ist wie eine Erleuchtung. Wer, wenn nicht eine betrogene, tödlich gekränkte Frau wäre in der Lage, sorgsam und geduldig das Netz der Rache zu knüpfen, das Opfer mit zäher Ausdauer zu beobachten, bis die Stelle gefunden ist, wo die Falle gestellt werden muß? Miranda Martin, wohl der einzige Mensch, der ein Recht hat, ihn auf diese Art und Weise zu bestrafen. Terry lächelt wehmütig. Beim großen Sirius! Ob Reganta recht hat? Verrannte ich mich wirklich in einen selbstzerstörerischen Wahnsinn? Was tue ich überhaupt? Ich nehme mir die

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