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Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition)

Titel: Das Geheimnis der Sonnensteine: Roman (Sonnenstein-Trilogie) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Szameit
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Funkern. Es ist ein großartiger, mächtiger Rhythmus in diesem gigantischen Durcheinander, das sich wie in konzentrischen Wellenringen auf einen bestimmten Punkt zu bewegt. Dieser Punkt ist wie ein alles verschlingender Strudel, wie ein mächtiger Magnet, der alle Informationen und Aktivitäten anzieht.
    Aber Terry muß jedesmal, wenn er das Cephalon der Basis Aurora betritt, an ein anderes Bild denken: Vor Jahren einmal hatte er die Möglichkeit, einer Herzoperation beiwohnen zu dürfen. Nie wird er diesen Anblick vergessen. Wie schwach und verletzbar wirkte der pulsierende Muskel im geöffneten Brustkorb des Patienten – und doch, es schlug unermüdlich und rhythmisch, dieses faustgroße Stück Muskelgewebe… Das Cephalon ist wie ebendieses Herz im geöffneten Brustkorb der Menschheit!
    Doch dieses Herz ist krank, denkt Terry traurig, wir müssen den Virus finden, vernichten, der die von den Ergophagen geschlagene Wunde nutzte, um sein Wirken zu beginnen.
    Unwillkürlich mustert er Regantas breite, massige Gestalt. Dieser Mann, das Sinnbild von physischer und geistiger Kraft, ein Koloß, den scheinbar keine Macht der Welt ins Wanken bringen kann, sollte auch er schon von diesem Virus infiziert worden sein? Was wäre, wenn der Platz dieses Mannes eines Tages frei würde, ganz gleich, aus welchen Gründen? Wer wäre in der Lage, einen Admirander Reganta zu ersetzen?
    Jorgert Dark vielleicht, der Kommandant der Siriusfestung? Wohl kaum. Er ist ein guter Mensch und steht Reganta hinsichtlich seiner Energie in nichts nach. Aber ihm fehlt die Ausstrahlung, diese zufällige und geglückte Kombination kleinster, unscheinbarer Eigenarten, die in ihrer Gesamtheit so beeindruckend wirken können.
    Terry hat sich schon manchmal vorgestellt, er selbst säße eines Tages auf diesem Stuhl. So reizvoll diese Vorstellung auch sein mag, es ist Unsinn. Körperlich und geistig traut er sich durchaus einen Vergleich mit dem Admirander zu, manches Mal hat er sich dabei ertappt, heimlich zu frohlocken, wenn Reganta – was gelegentlich vorkam – etwas nicht wußte und den kleinen Stellaster Terry Spinks fragen mußte. Aber sein Triumph verdunstete wie morgendlicher Tau in der Wärme der aufgehenden Sonne.
    Soviel er auch auf sein beinahe enzyklopädisches Allgemeinwissen hält – die Fakten in größte Zusammenhänge nicht nur einzuordnen, sondern ihr Wirken zu verstehen, vorauszusehen, vorherzubestimmen, dabei alle nur denkbaren Kausalitätsketten zu berücksichtigen, das ist nicht die Stärke des Terry Spinks.
    Was schadet es schon, wenn Reganta partout nicht einfallen will, ob die Ausbildung einer Raumladung nur vom Vorhandensein eines Druckgradienten im Plasma abhängig ist oder ob der dafür erforderliche Strom nur bei gleichzeitigem Vorhandensein eines elektrischen Feldes hervorgerufen wird? Dafür sind die Physiker zuständig und die Elektronengehirne.
    Der Einfachheit halber fragt er meistens Terry, und dieser ist dann jedesmal verblufft, mit welcher Leichtigkeit und Selbstverständlichkeit der Admirander die Information weiterverwertet.
    Einmal hat er ihn sogar furchtbar angeschrien, als er Reganta nicht gleich die Zusammensetzung der Atmosphäre auf Turmalin sagen konnte. Terry war beleidigt und antwortete herausfordernd, es sei schließlich nicht sein Beruf, dem Admirander das Gedächtnis zu ersetzen, und außerdem überhaupt nicht sein Fachgebiet…
    Sekunden später hätte er sich für diese Unbeherrschtheit ohrfeigen können, doch Reganta sagte: „Soso…, nicht Ihr Beruf… hm, ich habe mich aber daran gewöhnt, was machen wir denn da?“ Dann grinste er spitzbübisch und fuhr fort: „Wir ändern einfach Ihren Arbeitsvertrag!“ Terry bekam einen Schreck. Er schmeißt dich raus! dachte er und stotterte: „Admirander…, so…, so war es doch nicht…“ Reganta unterbrach ihn schroff: „Keine Diskussion, ob es Ihnen paßt oder nicht! In Zukunft sind Sie mein Gedächtnis!“
    Zwei Tage später erhielt er wirklich den Änderungsvertrag zur Unterschrift, der ihn verpflichtete – bei einer großzügigen Erhöhung der Besoldung –, die extra für diesen Zweck geschaffene Planstelle als Informationsmittler zusätzlich zu seinen anderen Aufgaben einzunehmen. Wie sich später herausstellte, war das eine durchaus vernünftige Anweisung des Admiranders. Das ist eben auch Reg Reganta…
    Schade nur, daß ihr Verhältnis trotz allem sehr kühl ist, denkt Terry bedauernd.
    Als der Admirander hochschaut und ihre Blicke sich

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