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Das Geheimnis der toten Vögel

Das Geheimnis der toten Vögel

Titel: Das Geheimnis der toten Vögel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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großzügig verschrieben wird. Ist das so?«
     
    »Das Virus, das ein Mensch in sich trägt, kann resistent werden, wenn ein Medikament über längere Zeit angewandt wird, ohne dass es erforderlich wäre. Aber ein Mensch kann nicht resistent werden, wie in der Zeitung geschrieben wurde. Manchmal haben die es so eilig, dass sie gar nicht richtig zuhören, was man sagt, ehe sie losschreiben.«
     
    »Glauben Sie, dass es so kommen wird, dass das Medikament wirkungslos werden wird?« Maria sah, dass ihr die Frage Probleme bereitete. Das zuckersüße Lächeln verblasste ein wenig, und die Schwester sah rasch auf die Uhr.
     
    »Ich denke, das sollten Sie mit Jonatan Eriksson besprechen. Sie können ihn unter der Nummer …«
     
    »Ich weiß.« Maria fühlte sich lästig, da sie die Zeit der Schwester unnötig beanspruchte und ihre Kollegen hinderte nachzurücken.
     
    »Vielen Dank. Jetzt bist du wohl dran, Hartman.«
     
     
    »Übrigens gab es am späten Abend des 4. Juli im Vigoris Health Center einen Einbruch, ohne dass etwas gemeldet wurde«, sagte Hartman, als er aus dem Pausenraum kam und sie zusammen den Flur zur Technikabteilung hinuntergingen. »Offenbar ist nichts gestohlen worden. Sie wollten keine Aufmerksamkeit erregen. Ich habe das eben erst gehört, als ich Lennie Hellström ein paar abschließende Fragen gestellt habe. Er hatte in dieser Nacht Wache und kriegte einen Alarm aus der Klinik. Als er seine Runde machte, entdeckte er, dass ein Fenster kaputt war, und da hat er nicht wie vereinbart den Sicherheitsbeauftragten angerufen, sondern Viktoria Hammar. Er und sein direkter Vorgesetzter kommen offenbar nicht gut miteinander aus.«
     
    »Ehe wir die Polizeibewachung eingesetzt haben, gab es in vielen Praxen Einbrüche. Die Leute sind verzweifelt.« Und das ist in der momentanen Situation auch kein Wunder, dachte Maria. Anfang der Woche hatte sie die Anzeige eines Arztes entgegengenommen, der bei sich zu Hause von einem verzweifelten Nachbarn misshandelt worden war. Seine Frau hatte Fieber, und es war kein Arzt gekommen, um wie vereinbart nach ihr zu schauen, und die Telefone waren alle besetzt gewesen. Der Arzt hatte gesagt, er sei nicht im Dienst, doch der Nachbar wollte ihn zwingen zu kommen, und das, obwohl er Nachtschicht gehabt hatte und schlafen musste.
     
    »Wann werden die Leute wieder frei reisen dürfen?«
     
    »In den letzten Nachrichten hat man von fünf Tagen geredet, und dass man eine Bescheinigung brauche, dass man Medikamente bekommen hat. Sobald das Ausreiseverbot aufgehoben wird, wird es wahrscheinlich eine Massenflucht von der Insel geben.«
     
    »Das glaube ich auch.« Maria dachte an Krister, der in ein paar Tagen wieder anfangen würde zu arbeiten. Er war sicher kein Ausnahmefall. Schließlich waren die meisten zum Urlaub hier. »Aber die Regierung durfte früher verschwinden.«
     
    »Ich habe in den Morgennachrichten die Diskussion darüber gehört. Man ist die Kontakte eines jeden Regierungsmitglieds durchgegangen und hat keine Verbindung zu irgendeiner Ansteckungsquelle finden können. Aber das kann man mit uns Normalsterblichen nicht machen, das würde zu viele Mittel erfordern.«
     
    Sie versammelten sich zu einer schnellen Besprechung im Technikraum. Mårtensson gähnte und streckte sich zu voller Länge aus. Es knackte in seinen Gliedern, nachdem er stundenlang zusammengekauert dagesessen und kleine Fragmente von Textilien und Haut untersucht hatte. Es ging um die Dinge, die sie in Sandra Häggs Wohnung gefunden hatten.
     
    »Wir haben in ihrer Küche interessanten Müll gefunden, und zwar die SIM-Karte zu einem Handy. Ich habe die letzten Anrufe über den Netzanbieter Telia kontrolliert. Alle ausgehenden Anrufe der letzten Woche sind an Yrsa Westberg gegangen, und die meisten eingehenden Anrufe sind von ihr.«
     
    Hartman wippte mit seinem Stuhl hin und her, als könnte er mit der Bewegung den Bericht des Technikers beschleunigen.
     
    Mårtensson fuhr fort: »Die Karte könnte in Florian Westbergs Handy gesteckt haben. Ein Gespräch stammte von einem früheren Arbeitgeber bei einer Lokalzeitung, eines von einer medizinischen Zeitschrift und eines von einem Verkäufer von Telediensten, der mit dem Verantwortlichen für Einkauf sprechen wollte – und das müsste wohl Westberg selbst sein, der hat ja keine Angestellten.«
     
    Maria merkte, wie die Gedanken rasten. »Die Karte wurde in Sandra Häggs Wohnung gefunden, das Handy jedoch nicht. Wahrscheinlich war

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