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Das Geheimnis der toten Voegel

Das Geheimnis der toten Voegel

Titel: Das Geheimnis der toten Voegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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Raffinierung Anwendung findet und dass der Export derzeit bei drei Millionen Tonnen Kalk pro Jahr lag. Sie sprachen über die Risiken der Steinstaublunge, und Nilsson erzählte, dass die Untersuchungen der jüngsten Zeit gezeigt hätten, dass das Risiko bei Kalkstaub gleich Null sei. Bis sie an der Stelle angekommen waren, wo die Leichenteile gefunden worden waren, schien es leichter, sich an neutrale Gesprächsthemen zu halten.
    Die Techniker waren schon da und hatten eine Absperrung eingerichtet. Als sie am Rand der Halde standen und SvenÅke Svensson begrüßten, der den makabren Fund gemacht hatte, tauchten um so mehr Fragen auf. Er zeigte ihnen Knochenstücke, den Schädel, den Unterkiefer mit Zähnen, wovon der eine Vorderzahn aus Gold war, eine Schnalle, die wahrscheinlich an einem Gürtel gesessen hatte, und einen Reißverschluss.
    »Wie lange kann die Leiche hier gelegen haben?« Maria tippte auf fünf bis zehn Jahre, denn auf dem Schädel war kein Haar mehr, und die Körperteile hatten keine Kleider.
    »Einen Tag vielleicht. Heute Nacht hat es geregnet. Der Prozess geht bei feuchter Wetterlage schneller. Textilien können sich fast selbst entzünden. Ein menschlicher Körper enthält viel Wasser. Wenn man ungelöschtem Kalk Wasser zusetzt, geschieht ein chemischer Prozess mit hoher Wärmeentwicklung. Einen Tag, vielleicht zwei – höchstens. Dieses Kalkpulver wirkt wie Treibsand, es frisst alles außer Edelmetallen und Diamanten.«
    Maria trat näher an den Rand des Kraters heran und betrachtete den versteinerten Kalkbrei am Boden, der in einen weißeren Streifen überging, der wie ein einladender Strand wirkte. Trügerisch und gefährlich, ein Stück von dem smaragdgrünen Wasser entfernt, das, wie Karl Nilsson auf Marias Nachfragen berichtete, seine spezielle Farbe von den Ablagerungen des Kalks bekam.
    »Ich bin ungefähr vor einer Stunde hierhergekommen, um gebrannten Kalk aus dem Ofen zu entsorgen, das machen wir einmal in der Woche.« Sven-Åke Svensson nahm den Helm ab und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er schluckte ein paar Mal, ehe die Stimme gefestigt war und er weitersprechen konnte. »Ich habe gesehen, wie da irgendwas glitzerte, und bin aus dem Kipper gestiegen, um nachzuschauen.« Er hielt erneut inne. »Es war ein Unterkiefer mit einem Goldzahn. Ich rief sogleich den Betriebsleiter an und ließ mir einen Schutzanzug bringen, damit ich rausgehen und holen konnte, was ich gesehen hatte. Es fühlt sich besser an, wenn man zu zweit ist. Es ist so unwirklich.«
    »Dabei war es ein Glück, dass du es entdeckt hast«, meinte der Betriebsleiter. »Ein paar Tage später hätten wir nichts mehr gesehen. Wenn die Leiche in die Sedimentierungsanlage für Schlammwasser gekommen wäre, die nur alle drei Jahre geleert wird, dann wäre die Sache erledigt gewesen. Oder wenn sie in den Zerkleinerer geraten wäre. Dann wäre sie womöglich nicht mal beim Umladen bemerkt worden, und die Leichenteile wären nach Polen, Deutschland oder Litauen transportiert worden.« Er zog eine Grimasse, als ihm die Tragweite seines eigenen Gedankens bewusst wurde.
    »Wer die Leiche hier hineingeworfen hat, muss ein Auto gehabt haben. Aber die Gegend ist nachts doch mit Schlagbäumen abgesperrt, oder? Und wenn tagsüber ein fremdes Auto vorbeigekommen wäre, dann hätten Sie das bemerkt, nehme ich an.«
    »Auf jeden Fall. Wir lassen niemanden hierher, ohne dass er von unseren Autos mit blinkenden Warnlichtern eskortiert wird. Aber man kann aus der anderen Richtung kommen.« Der Betriebsleiter zeigte auf den Wald vor ihnen. »Wir dürfen den Takstensvägen nicht für den Verkehr sperren. Die Leute, die dort wohnen, müssen schließlich hinkommen können, aber das beinhaltet auch ein Risiko. Das hier ist schließlich kein Spielplatz.«
    »Wie viele Leute arbeiten hier nachts?«, fragte Maria. Es wehte ein kalter Wind, und sie merkte, wie ihre Finger abstarben, obwohl sie versucht hatte, sie in die Pulloverärmel zu ziehen. Ihre Haare flatterten, und sie schob sie aus dem Gesicht.
    »Die Gruben und die Halden werden um zweiundzwanzig Uhr geschlossen. Der Kalkofen ist rund um die Uhr besetzt, und dann haben wir meist noch zwei weitere Männer hier, die die Schiffe beladen. Heute Nacht war es so. Heute früh ist ein Schiff nach Polen ausgelaufen.«
    »Gibt es jemanden, der während der Schicht heute oder gestern Nacht etwas Besonderes bemerkt hat? Ein fremdes Auto vielleicht?«
    »Sune Petterson, der unten im Hafen belud,

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