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Das Geheimnis der toten Voegel

Das Geheimnis der toten Voegel

Titel: Das Geheimnis der toten Voegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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Kappelshamn zerzaust war. Ihr war bewusst, dass sie kaum sonderlich vorteilhaft wirkte. Als ob das eine Rolle spielen würde. Er ist verheiratet, er ist verheiratet, er ist verheiratet, und du musst aufhören, dich wie ein Teenager zu benehmen, sagte sie zu sich selbst und biss sich auf die Unterlippe. Doch als sie seinen Blick im Rücken spürte, konnte sie nicht anders, als sich umzudrehen und ihn rasch zu umarmen, ehe er verschwand.
    Auf dem Weg zum Auto fragte Hartman: »Wer war denn das? Man ist doch ein wenig neugierig.«
    »Ein Freund.«
    »Ach so, ein Freund«, sagte er etwas enttäuscht. »Weißt du übrigens, wer der Besitzer der Brieftasche ist, die am Kalksteinbruch gefunden wurde?«
    »Jemand, den wir kennen?« Maria wurde aus ihren Selbstanklagen gerissen, ihre Neugier war geweckt. »Wer denn?«
    »Sagt dir der Name Hans Moberg etwas?« Hartman lächelte diebisch. »Jetzt haben wir ihn bald.«

33
    Seit Hans Moberg von Cecilias Nachbarin überrascht worden war, fand er in dem Haus keine Ruhe mehr. Als er seine Mailbox aufrief, die an die Internetfirma gekoppelt war, und merkte, dass die Polizei versucht hatte, Kontakt zu ihm aufzunehmen, fühlte er sich noch mehr gejagt. Er wurde aufgefordert, sich sogleich bei Kriminalinspektorin Maria Wern zu melden. Sie müsse dringend mit ihm sprechen.
    Die Nachricht war in einem freundlichen Ton gehalten. Nicht so streng, wie man es von einer Behörde annehmen würde. Und dennoch drehte sich sein Magen um. Wenn er nur jemanden hätte, mit dem er sich beraten könnte, jemanden, auf den er sich verlassen konnte. Die Polizei konnte eigentlich nicht wissen, wo er sich befand, außer sie hatte einen Tipp von der Kuschelmaus bekommen. Sie war die Einzige, der er von seinem derzeitigen Telefonanschluss eine E-Mail geschickt hatte. Wenn sie die Kuschelmaus als Lockvogel benutzt hatten, dann würden sie bald hier sein. Nein, dann wären sie schon in der Nacht gekommen. Aber wenn sie zu normalen Bürozeiten arbeiteten und nur zwischen acht und fünf Zeit zum Suchen hatten, dann würden sie jeden Moment dasein.
    Je mehr Moberg darüber nachdachte, desto wahrscheinlicher kam ihm das vor. Er musste verschwinden. Jetzt. Wohin auch immer. Er zitterte vor Anspannung. Die Gedanken wirbelten herum, ohne dass er sich entschließen konnte, wohin er sich aufmachen sollte. Das Herz drückte in der Brust, und sein Mund war mit einem Mal ganz trocken. Er machte eine Dose Bier auf. Das war genau, was er brauchte, um wieder ein Mensch zu werden. Jetzt fing das Gehirn an zu funktionieren. Er hatte gelesen, dass irgendetwas im Alkohol war, was das Blut leichter fließen ließ, und das stimmte sicher. Die Sauerstoffverteilung wurde besser, und die Gedanken wurden aus ihrem engen Gefängnis befreit und bekamen eine geringere Dichte.
    Natürlich hatten sie das Autokennzeichen seines Wohnwagens an der Windschutzscheibe eines jeden Polizeiautos stecken, also lud Mubbe die wichtigsten Gegenstände in den rostfleckigen Saab von Cecilia und küsste das Armaturenbrett, als er sah, dass das Auto vollgetankt war. Im Keller fand er ein paar Dosen Brühwürstchen, eingelegte Gurken und Apfelmus. Das musste reichen.
    Er raffte die Unterhosen zusammen, die er hatte waschen wollen und beim Warten auf weitere Inspiration über den Badewannenrand in Cecilias Badezimmer gehängt hatte, betrachtete sich selbst im Spiegel und fasste einen raschen Entschluss. In einer Dose auf dem Schränkchen fand er einen Rasierer, den Cecilia wahrscheinlich für die Beine benutzt hatte – er hoffte, dass sie den nur für die Beine benutzt hatte. Damit schor er sich seine langen Haare und den Bart vollständig ab. Die Veränderung war nicht zu seinem Vorteil. Eine große, hässliche Narbe auf dem Schädel kam zum Vorschein. Und er sackte noch mehr in sich zusammen und wirkte fast ein wenig gebeugt, als das Haar nicht mehr auf seine Schultern fiel. Die Haare waren wirklich sein ganzer Stolz gewesen. Aber im Augenblick war es von Vorteil, unansehnlich zu sein. Er setzte den Hut wieder auf und fühlte sich gleich mehr wie er selbst. Dann sammelte er Kopf- und Barthaare in einer Plastiktüte, die er im Garten vergrub. Die Nachbarin winkte von ihrem Fenster aus, aber er tat so, als würde er sie nicht sehen. Verdammt neugierige Person das, dachte er und setzte sich in den Saab.
    Schon in Lärbro trank er sein letztes Bier und suchte dann wie wild nach der Brieftasche, um mehr zu kaufen. Verdammte Hacke, die war ja weg. Der Gedanke,

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