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Das Geheimnis der toten Voegel

Das Geheimnis der toten Voegel

Titel: Das Geheimnis der toten Voegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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und die Abteilung gegangen, in der sie Computerelektronik herstellen, fragen Sie mich nicht, was die machen, so was kapiere ich nicht. Der Sicherheitsbeauftragte des Betriebs, Finn Olsson, hat sein Büro dort. Er sucht Fehler, als gäbe es Geld dafür, ein echter Wortklauber und Pedant. Niemand mag ihn. Eigentlich wollte er Polizist werden, aber sie haben ihn nicht gelassen. Das ist ein heikles Thema. Er ist so prestigesüchtig, dass keiner es mit ihm aushält. Wenn ich hätte entscheiden können, dann hätten wir niemals von dem die Wohnung gekauft. Als ich durchging, war Finn Olsson da, um sein Handy zu holen, das er vergessen hatte. Ich habe ihn ein wenig deshalb aufgezogen – er macht doch sonst nie Fehler, vergisst nie etwas, wissen Sie. Sie können mit ihm selbst reden, dann werden Sie hören, dass ich da war. Dann bin ich weiter in ein Lager, das auch dem Konzern gehört, und schließlich ins Vigoris Health Center. Dort bin ich durch die ganze Anlage gegangen, durch jeden Flur. Wir haben Passierausweise, man sieht also, wann einer rein- oder rausgegangen ist. Dann habe ich Sandra angerufen, denn ich hatte einfach Sehnsucht danach, mit ihr zu reden, aber sie ist nicht rangegangen. Dann habe ich eine letzte Runde durch das Büro am Broväg gemacht und habe der Tageswache die Schlüssel übergeben. Als ich nach Hause kam, war es fast halb sieben. Ich wusste nichts von Sandra. Das schwöre ich. Ich wusste nichts, bis Sie hierherkamen.«

20
    Jonatan Eriksson schloss die Tür zu seinem Zimmer, nahm die feuchte Schutzmaske ab und ließ sich am Computer nieder, um die erforderlichen Notizen in den Bericht einzufügen. Das Hemd klebte von Schweiß, und die Hände zitterten, als er das Mikrofon nahm und die Maßnahmen beschrieb, die er in den letzten Stunden hatte durchführen müssen. Elf Kinder, alle mit Fieber, Halsschmerzen und Gliederschmerzen, waren im Laufe des Vormittags aus dem Fußballcamp ins Sanatorium gebracht worden. Es gab keine Einzelzimmer mehr für alle. Sie mussten sich Zimmer teilen, was das Risiko barg, dass eines der Kinder vielleicht keine Vogelgrippe hatte, sondern normale Grippesymptome und sich anstecken könnte. Die Eltern waren, gelinde gesagt, aufgebracht und brauchten Zeit für Gespräche. Die meisten von ihnen wollten bei ihren Kindern bleiben, aber man hatte die Grundsatzentscheidung treffen müssen, dies nicht zu genehmigen. Atemschutzmasken und Schutzkleidung reichten nicht aus. Eine neue Lieferung Atemschutzmasken würde es erst nächste Woche geben, denn sie waren beim Lieferanten ausgegangen. Zu einem gewöhnlichen Papiermundschutz überzugehen, würde ein großes und unnötiges Risiko bedeuten.
    Die personelle Situation wurde immer schwieriger. Diejenigen vom Pflegepersonal, die noch nicht krank geworden waren, arbeiteten rund um die Uhr. Die zusätzlichen Ärzte, Schwestern und Pfleger, die gestern hätten kommen und sie ablösen sollen, waren noch nicht eingetroffen, da zwischen Sozialverwaltung und Gewerkschaft noch Verhandlungen liefen, ob es den Tatbestand der Arbeitsverweigerung erfüllte, angesichts eines so hohen Infektionsrisikos den Dienst zu verweigern. Zudem stieg die Anzahl der Krankschreibungen unter den Leuten, sowohl im Krankenhaus als auch im Sanatorium. Am liebsten wollte man natürlich Personal haben, das mit der Arbeit auf einer Infektionsstation vertraut war. Wahrscheinlich würde man aber, noch ehe der Abend kam, diesen Ehrgeiz aufgeben müssen und alle Hände nehmen, die willig waren zu helfen.
    Jonatan konnte alle verstehen, die sich weigerten und verhandeln wollten. Auch die Loyalität des Pflegepersonals hat Grenzen. Jemand muss es tun, aber warum gerade ich? Warum ausgerechnet ich? Diese Frage hatte er sich auch gestellt. Vielleicht hatte in seiner Entscheidung, als er beschloss, im Dienst zu bleiben, eine Mischung aus Todessehnsucht, Schuldgefühl und Verpflichtung gelegen.
    Die Intensivstation in Follingbo konnte keine weiteren Patienten mehr aufnehmen, die Infektionsabteilung auch nicht, der Ansturm der Allgemeinheit auf die Ambulanzen ließ das ganze Gesundheitssystem allmählich kollabieren. Am Morgen war ein Mann mit Grippesymptomen und Herzinfarkt gestorben, während er zu Hause auf den Arzt wartete. Eine Frau mit perforiertem Blinddarm war auch nicht schnell genug versorgt worden und auf dem Weg ins Krankenhaus verstorben. Und in dem Zelt, das man vor dem Krankenhaus aufgestellt hatte, um Temperatur und andere Anzeichen auf Grippe zu

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