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Das Geheimnis der toten Voegel

Das Geheimnis der toten Voegel

Titel: Das Geheimnis der toten Voegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Jansson
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würde, würde es vier bis fünf Jahre dauern, bis man einen Impfstoff entwickelt hätte. Vielleicht sogar länger.«
    »Ich habe darüber gelesen. Außerdem ging es um die Probleme bei der Entwicklung von Impfstoffen gegen die Vogelgrippe.«
    »Richtig, denn das Virus wird in befruchteten Hühnereiern gezüchtet. Aber das Vogelgrippevirus zerstört das Ei, sodass das Impfvirus dort nicht wachsen kann. Es sind also andere Methoden erforderlich, ganz abgesehen davon, dass das Virus andauernd seine Struktur ändert. Genau wie gewöhnliche Grippeviren ihren Charakter verändern und der Impfstoff jedes Jahr neu maßgeschneidert werden muss. Florian Westberg hat die Produktionsanlagen in der ganzen Welt bereist. In Europa befinden sie sich in Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Italien, der Schweiz und in den Niederlanden, und dann gibt es noch eine neu eingerichtete Anlage in Weißrussland. Ach ja, Tomas, ich habe gestern Abend mit Jonatan Eriksson gesprochen. Er sagte, eine Taube, die in Ruben Nilssons Taubenschlag gelandet sei, sei aus Weißrussland gewesen, und unser Mann, der Bildverkäufer, kam auch daher. Sergej Bykov hat schließlich mit Versuchstieren gearbeitet. Vielleicht hatte er die infizierte Taube bei sich? Es ist ein völlig wahnsinniger Gedanke, aber es könnte doch sein, dass er von dem Betrieb gekauft worden war, um die Taube hier mit Absicht auszusetzen. Die saßen schließlich auf einem riesigen Lager mit Medikamenten, und die werden auch nicht unbegrenzt haltbar sein. Es war eine Pandemie vonnöten, um das Geld wieder reinzukriegen.«
    »Verdammt! Ich hoffe, dass die Leute von der Gerichtsmedizin bei der Obduktion vorsichtig waren und Schutzkleidung getragen haben. Ich kümmere mich darum, sobald wir dort sind. Was du sagst, klingt natürlich ziemlich verrückt. Man wird ein wenig paranoid. Es kann ja wohl kaum so schlimm sein, dass jemand absichtlich eine Krankheit verbreitet, um Geld zu verdienen.«
    »Bist du da sicher?«, fragte Maria. Aber Hartman hatte das Thema schon gewechselt.
    »Soweit ich weiß, hat sich Florian Westberg immer noch nicht bei seiner Frau gemeldet. Es wäre doch interessant herauszubekommen, warum er sich versteckt hält.«
    »Menschen morden für Geld«, sagte Maria, die ein wenig gekränkt war, weil Hartman ihre Überlegungen sofort beiseitegewischt hatte. Wenn es nun wirklich so war, dass jemand die Taube ausgesetzt hatte, damit eine Pandemie ausbrach und der Pharmaindustrie einen Gewinn bescherte?
     
    Maria Wern wollte gerade zum Empfang gehen und Reine Hammar zum Verhör holen, als ihr Telefon klingelte.
    »Ich glaube, es ist wichtig«, sagte Patricia von der Rezeption. »Es geht um den Einbruch im Vigoris Health Center, der nie angezeigt wurde. Wir haben hier eine Person, die anonym bleiben möchte, können Sie das Gespräch entgegennehmen?«
    »Ja, natürlich.« Maria wartete, während das Gespräch durchgestellt wurde. Eine leise Stimme mit gotländischem Akzent brachte ihr Anliegen vor.
    »Ich möchte anonym bleiben. Sonst kann ich Ihnen nichts erzählen.«
    »Das ist in Ordnung, ich höre zu.«
    »Ich putze im Vigoris Health Center und fange um 22 Uhr mit der Arbeit an, damit ich nicht im Weg bin, wenn tagsüber der volle Betrieb herrscht. Das kann ich machen, wie ich will, wenn ich nur meine Aufgaben erledige. Am Dienstagabend merkte ich, dass ein Fenster in der Patientenannahme offen stand. Es war aufgebrochen. Dann hörte ich Geräusche aus einem der Behandlungsräume, wo die Patienten für gewöhnlich geimpft werden. Ich traute mich nicht hinzugehen, sondern versteckte mich in der Abstellkammer, hatte die Tür aber einen Spalt offen. Ich hörte, wie im Behandlungszimmer die Tür zum Kühlschrank geöffnet wurde, die macht so ein schmatzendes Geräusch. Dann sah ich Sandra Hägg. Nur einen kurzen Moment lang. In der Hand hielt sie etwas in einer weißen Plastiktüte und lief damit auf das offene Fenster zu und kletterte hinaus, obwohl sie doch eine Passierkarte hat. Ich habe die Wache nicht gerufen, denn es war ja Sandra, und ich dachte, sie hätte den Code vergessen oder so.«
    »War sie allein, oder haben Sie gesehen, ob sie jemanden dabei hatte?«
    »Ich habe niemanden gesehen. Aber Lennie, also ihr Ex, kam gleich nach seiner ersten Wachrunde vorbei. Wir trinken dann immer einen Kaffee zusammen, und ja, da habe ich es dann erzählt. Es war ja nicht das erste Mal, dass sie sich ausgeschlossen hat. Es war so romantisch, als Lennie und Sandra

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