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Das Geheimnis der Totenkiste

Das Geheimnis der Totenkiste

Titel: Das Geheimnis der Totenkiste Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: ERROL LECALE
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der Hand haben können. Wir haben ihn umgebracht, verstehst du? Komm jetzt, Steck das Zeug in den Baum zurück.«
    Ned wollte den Pfeil aus dem Toten ziehen, aber ein plötzlicher Ekel hinderte ihn daran. Er schüttelte sich.
    »Was - was machen wir mit ihm?« fragte er.
    »Wir lassen ihn liegen«, bestimmte Harry. »Komm schnell!«
    Erst als sie den Bogen und die restlichen Pfeile sicher verstaut hatten, erinnerten sie sich an das Mädchen. Aber Amy Lithampton lag nicht mehr auf dem Boden. Sie schlich bereits auf Zehenspitzen in den Schlafsaal und zu ihrem Bett zurück. Sie wollte sich nicht in Schwierigkeiten stürzen, nur weil sie sich ihre Blase erkältet hatte.
    »Was war da draußen für ein Krach?« flüsterte Maudie.
    »Katzen«, erwiderte Amy brüsk. »Ich bin hundemüde. Sehen wir zu, daß wir endlich zum Schlafen kommen.«
    Auch im Schlafsaal der großen Jungen herrschte absolute Stille. Später wollten Harry und Ned miteinander darüber reden, was sie gesehen und getan hatten, später, wenn sie sicher waren, daß niemand ihnen zuhören konnte. Aber nicht jetzt. Jetzt waren sie auch viel zu aufgewühlt.
    Draußen im Hof lag die reglose Gestalt des ehemaligen Sargmachers mit gespreizten Armen neben der Mauer des Waisenhauses. Er war weniger als vierundzwanzig Stunden Vampir gewesen. Aber er würde für immer tot bleiben, denn er war auf die richtige Weise gestorben – mit einem, wenn auch dünnen Holzpflock im Herzen.
    17.
    Während Eli und Hugo, so gut die Gäule es vermochten, durch London galoppierten, sandte der Spezialist seinen Geist voraus zum Haus am Russell Square, so daß er das wütende Fluchen der Kutscher überhaupt nicht hörte, wenn sie dicht vor ihnen den Weg abschnitten. Auch den kräftigen Polizisten bemerkte er nicht, den sein Pferd mit den Flanken streifte, daß er heftige Bekanntschaft mit dem Pflaster machte.
    Er hatte keinen Zweifel mehr, daß Mara sich in höchster Gefahr befand. Wäre Vojislav der Schwarze ein einfacher Vampir mit geringen okkulten Fähigkeiten gewesen, hätte er sich natürlich ebenfalls Sorgen um sie gemacht, obwohl er wußte, daß Mara durchaus imstande wäre, sich gegen ihn zu wehren.
    Aber Vojislav war ein weitaus gefährlicherer Gegner. War er tatsächlich der dunkle Fremde, dem er vor so langer Zeit in den Wäldern Transsylvaniens begegnet war? War er wirklich Vojislav, über den Hartwell gelesen hatte? Mit Sicherheit war das keinesfalls zu sagen.
    Nur etwas stand absolut fest. Der Vampir, den er nun Vojislav den Schwarzen, Erzherzog von Szlig nannte, war ein Adept von großer Macht, von bedeutend mehr Macht, als Eli je in einer einzigen Wesenheit untergekommen war.
    Aus eigener Erfahrung, durch die diabolische Falle im Haus des Sargmachers wußte Eli, daß Vojislavs Kräfte – er wollte ihn so nennen, auch wenn nicht sicher war, daß es sich wirklich um ihn handelte – vermutlich in einigen Aspekten, die noch nicht ganz feststanden, größer als die seinen waren. Und deshalb zweifellos auch größer als Maras.
    Nur wenn Mara und sein, Elis, Geist sich vereinten, übertraf ihre Macht die des Adepten.
    Und Mara antwortete nicht auf seine Rufe. War sie schon in Vojislavs Gewalt?
    Eine Kutsche mit dem Wappen eines Grafen stoppte abrupt in der Farrington Street, als die beiden Reiter aus Ludgate herauspreschten und in die High Holborn einbogen, von wo aus es nicht mehr weit zum Woburn Place und dem Russell Square war.
    Doch immer noch antwortete Mara nicht auf die verzweifelten geistigen Rufe Elis.
    Vor der Haustür sprang Eli vom Rücken des schwitzenden Pferdes. Hugo folgte seinem Beispiel und nahm in weiser Voraussicht den beiden Gäulen hastig das Zaumzeug ab, ehe er sie mit einem Klaps auf die Hinterbacken davonjagte.
    Ihr Ritt, dachte er, hatte zweifellos einiges Aufsehen erregt. Es war bestimmt besser, wenn niemand erfuhr, wo er geendet hatte.
    Elis Nerven waren zum Zerreißen gespannt, als er das Haus betrat. Seine physischen und psychischen Sinne liefen auf Höchsttouren.
    War Vojislav hier?
    Seine Nasenflügel bebten. Die schwarze Kiste befand sich ohne Zweifel im Haus.
    Er brauchte eine knappe Minute, sie zu finden. Sie stand auf dem chinesischen Teppich seines Vorzimmers im Parterre. Und ein penetranter Gruftgestank entstieg ihr.
    Sie war bis auf eine Handvoll Erde leer…
    Tiefe Falten gruben sich in Hugos Stirn, als er den aufgeschlagenen Deckel sah. Er wußte nur zu gut, was das zu bedeuten hatte.
    Der Vampir war frei. Und ganz sicher hielt er

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