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Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller

Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller

Titel: Das Geheimnis der Totenstadt - Thriller Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Dieckmann
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Robert verwundert an.
    »Das müssten Sie doch wissen. Die wurden bereits abgeholt.«
    Robert merkte, wie sein Herz schneller schlug.
    »Abgeholt? Von wem?«
    »Von einer Dame. Sie hatte ein Schreiben von einem Anwalt aus Florenz bei sich, das diesen legitimierte, den Nachlass Mazzettis zu sammeln und zu verwalten.«
    »Und können Sie sich noch an den Namen des Anwalts erinnern?«
    Badoglio stützte sein Kinn in seine Hand.
    »Lassen Sie mich überlegen. Panetti? Nein. Craxi? Auch nicht.
    Aber von beidem etwas. Richtig: Pancrax ..., nein, Pancrazzi.«
    Robert atmete tief ein.
    »Das heißt, alles, was der Professore hier notiert hat, ist jetzt bei diesem Anwalt?«
    »Ja, natürlich. Aber ich verstehe Ihre Frage nicht ganz.«
    »Warum nicht?«
    »Weil die Frau sagte, der Anwalt arbeite in Ihrem Auftrag. Oder glauben Sie, ich würde Ihnen das alles hier erzählen, weil Sie ein so netter junger Mann sind?«
    Robert merkte, wie er blass wurde. Carlo schaute ihn mit offenem Mund an.
    Nichts anmerken lassen, Roberto.
    Er lächelte.
    »Ja, natürlich. Der gute Pancrazzi. Ich hatte darum gebeten, so diskret wie möglich mit der Sache umzugehen. In dem Fall wird immer noch ermittelt, und da wollte ich ...«
    Der Museumsdirektor hob die Hand.
    »Ist doch völlig klar. Sie wollen auch auf ›Nummer sicher‹ gehen. Möchten Sie jetzt vielleicht unsere außergewöhnliche Sammlung ...«
    Plötzlich unterbrach Badoglio sich selbst.
    »Halt! Mir fällt gerade ein – er hat mir etwas gegeben und mich gebeten, es für ihn aufzubewahren. Das habe ich dann im Safe eingeschlossen und – ehrlich gesagt – vergessen.«
    Das zweite Manuskript! Roberto, es ist das zweite Manuskript des Professore Mazzetti, hörte Robert es in sich jubilieren.
    »Sagen Sie, ist das etwa so eine schwarze Mappe zum Zuschnüren?«
    Der Museumsdirektor schüttelte den Kopf.
    »Nein, eine Mappe ist es nicht. Es ist eine Schriftrolle!«
*
    Nachdem sie eine ausführliche Besichtigung unter der fachkundigen Führung von Umberto Badoglio hinter sich hatten, machten sich Robert und Carlo am frühen Nachmittag wieder auf den Heimweg. Badoglio hatte Robert die Schriftrolle überreicht, mit dem Geständnis, dass er einen Blick darauf geworfen hatte, lateinische Lyrik ihn aber nicht sonderlich interessierte.
    Schweigend waren sie zum Parkhaus gegangen, damit beschäftigt, die Menge von Informationen zu verarbeiten.
    Sie hatten gerade die Einfahrt von Volterra hinter sich gelassen, als Carlo sich ausgiebig räusperte.
    »Weißt du, was ich jetzt überhaupt nicht mehr verstehe?«
    Robert lächelte, denn er wusste, dass nach längerem Schweigen seines Freundes stets ein längerer Monolog drohte.
    »Na, sag schon!«
    »Da machst du dich auf den Weg um die halbe Erde, bringst dich in Gefahr, findest die drei Rollen und machst dich auf die Suche nach der vierten. Dann findest du einen seltsamen Griechen, der dir erzählt, dass seine Familie seit Jahrhunderten den Aufbewahrungsort dieser Rolle geheim hält. Und jetzt fahren wir rund siebzig Kilometer von deinem Heimatort nach Volterra, wo dir ein etwas angestaubter Museumsdirektor eben diese ach so geheimnisvolle Rolle überreicht, als sei sie ein verlorenes Taschentuch. Soll ich dir sagen, was ich davon halte. Ich denke, dass du ...«
    Robert hatte die rechte Hand vom Steuer genommen und hielt Carlo die ausgestreckte Handfläche entgegen.
    »Halt, stopp, Carlo! Glaubst du nicht, dass ich darüber schon ausführlich nachgedacht habe? Ich glaube, die Sache ist relativ einfach.«
    Carlo bekam einen roten Kopf.
    »Ach ja, der italienische Sherlock Holmes hat mal wieder eine Erklärung parat!«
    Robert musste grinsen.
    »Es ist wirklich einfach. Mazzetti kam bei seinen Recherchen irgendwann auf den Bibliothekar. Dann ist er nach Alexandria gefahren, wo ihm Karakos von der vierten Rolle und von Aristoteles Pangalos erzählte, dessen Familie das Geheimnis angeblich hütete. Mazzetti muss ihn unmittelbar danach aufgesucht haben. Der Professore war ein Mann mit einem unheimlichen Gespür für Dinge, die andere noch nicht einmal ahnen. Und außerdem war er ein vermögender Mann. Er hat Pangalos sofort durchschaut und in ihm einen geldgierigen Menschen erkannt, der das Geheimnis längst zu Geld gemacht hätte – wenn er es denn durchschaut hätte. Und so wird Mazzetti ihm auf den Kopf zugesagt haben, er sei sicher, dass Pangalos die Rolle bei sich aufbewahre, und ihm einen ansehnlichen Betrag angeboten haben. Das hat funktioniert,

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