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Das Geheimnis der versteinerten Traeume

Das Geheimnis der versteinerten Traeume

Titel: Das Geheimnis der versteinerten Traeume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralf Isau
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Riesengründrachen in die Welt setzen.«
    »Das klingt wie ein wunderbarer Traum.«
    Er grinste. »Nun ja, in Illúsion werden Träume wahr.«
    »Wo lebt die holde Gertrude?«
    »Das ist ein Geheimnis – das nicht einmal Refi Zul kennt. Ich lüfte es für Euch, wenn Ihr mir auch eines verratet. Wie finde ich das Traumtor von Rapa Nui?«
    »Darüber darf ich nicht sprechen.«
    »Dann werdet Ihr ewig allein bleiben und irgendwann an Drachengrippe sterben.«
    Gigantolos schnaubte unwillig. Dunkler Qualm stieg aus seinen Nüstern auf. »Die Quelle entspringt in einem Kristallpalast.«
    »Das Haus des Rates. Um das zu erfahren, brauche ich keinen Hüter. Sagt mir, wo ich es finde.«
    Der Drache deutete mit seiner rechten Vorderklaue hinter sich. »Im Feuerwald.«

    »Ihr meint, im Krater?«
    »Ja. Dem Vulkan verdankt er seinen Namen.«
    »Lässt du uns ihn ansehen?«
    »Das darf ich nicht.«
    Leo stöhnte. »Willst du nun eine Gefährtin finden oder nicht?«
    Der Drache beugte sich tief zu den beiden herab und raunte: »Ihr verratet mich auch nicht?«
    Sie schüttelten nachdrücklich die Köpfe.
    »Na, dann kommt mal hinauf, Menschenkinder. Ihr werdet staunen.«
    »Ich halte das für keine gute Idee«, flüsterte Orla. Ihre Linke lag immer noch auf Leos Schulter.
    »Bleib cool«, sagte er. »Der Drache ist wie Wachs in meinen Fingern. Nur um Missverständnisse zu vermeiden: Steck lieber dein Schwert weg.«
    Trotzig stieß sie Ariki in die Scheide auf ihrem Rücken. »Ich hoffe, du weißt, was du tust.«
    Geschüttelt von zunehmend heftigeren Böen kletterten sie unter den neugierigen Blicken des Ungetüms bis zum Vulkangipfel empor. Und staunten. In dem annähernd runden Krater, der im Durchmesser mindestens einen Kilometer maß, wucherte tatsächlich üppiges Grün. Vereinzelte Bäume mussten über hundert Meter hoch sein. Der Feuerwald war ein kleiner Dschungel tropischer Pflanzen. Er wogte wie ein Kornfeld im Sturm, weil offenbar die vom Vulkan erwärmte Luft nach oben stieg und kältere vom Meer aus nachströmte. An einer Stelle zur Linken war eine Höhle zu sehen, wohl die Behausung des Drachen. Nur eines fehlte.
    »Da ist kein Kristallpalast«, sagte Leo.
    »Doch. Ihr seht ihn nur nicht«, erwiderte Gigantolos. Seine tiefe Stimme klang belustigt.

    »Ohne Traumquelle keine Drachenmaid«, wiederholte Leo ernst die Bedingungen des Handels.
    »Sie entspringt mitten im Krater«, erklärte Gigantolos.
    »Dann führe uns hin. Zeig sie uns.«
    »Das kann ich nicht. Refi Zul misstraut seinen Untertanen. Deshalb verbirgt er sie vor uns.«
    Leo blieb unerbittlich. »Wenn Ihr uns nicht helfen könnt dorthin zu kommen, platzt unser Geschäft.«
    Gigantolos stöhnte. Zum Glück ließ er diesmal seinen heißen Atem himmelwärts entweichen. »Die Insel des großen Steins ist der illúsische Widerhall eines anderen Eilandes. Vielleicht habt ihr es im Spiel der Chaoswinde gesehen. Es liegt in jenem Teil der Welt, der für unsereiner nur durch ein Traumtor betreten werden kann. Das Haus des Rates befindet sich genau zwischen dem Hier und dem Dort.«
    »Und wie kommt man dahin?«
    »Im Wald werdet ihr eine runde Steintafel mit Refi Zuls Symbol finden.«
    »Wie sieht das aus?«
    »Ein Vogel-Auge in einem Dreieck, das von einem Kreis überlagert ist«, sagte Orla tonlos.
    Leos Kopf fuhr zu ihr herum. »Das ist doch das Logo von YourDream. Zaki trägt es am Finger.«
    »Deshalb bin ich mir inzwischen auch sicher, dass er einer von Zuls Statthaltern ist.«
    »Das alles hättest du mir ruhig schon früher sagen können.«
    »Ich wollte den passenden Zeitpunkt abwarten. Wie du siehst, ist er jetzt gekommen.«
    Er schloss die Augen und schüttelte den Kopf, als ließen sich seine wirren Gedanken dadurch besser ordnen. Unbewusst spürte er, dass dieses Symbol noch ein anderes Geheimnis barg.
Etwas Wichtiges. Er sah die Antwort wie hinter einem Schleier nur schemenhaft, zu unklar, um daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Seufzend sah er wieder zu dem Drachen auf. »Sollten wir die Steinplatte aufspüren, was dann?«
    »Von da ab muss dich die Kraft der Träume führen.«
    »Na toll!«
    »Du findest nie den Quell, wenn du an dir selbst zweifelst.«
    Orla seufzte. »Das predige ich ihm schon seit Ewigkeiten.«
    Der Riesengründrache beugte sich weit zu den beiden herab. Seine tiefe Stimme klang so brummig wie ein sanft gestrichener Kontrabass. »Ich mag dich, Leo Löwengleich. Du verachtest mich nicht wie die anderen.« Er deutete mit

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