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Das Geheimnis der Wellen

Das Geheimnis der Wellen

Titel: Das Geheimnis der Wellen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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»Hören Sie, Sie müssen nicht für mich kochen. Es hat toll geschmeckt, trotzdem …«
    »Ich koche gern, und es macht längst nicht so viel Spaß, für mich allein zu kochen.«
    Sie folgte ihm in die Küche und ging dann weiter zur Waschküche. »Außerdem essen Sie nicht anständig.«
    »Ich esse«, murmelte er.
    »Eine Dosensuppe, eine Scheibe Brot, Müsli mit kalter Milch?« Sie trug einen Wäschekorb herein und setzte sich an den Küchentisch, um die Wäsche zusammenzulegen. »Haus hälterinnen bleibt nichts verborgen«, sagte sie scherzhaft. »Nichts, was das Essen, das Duschen und den Sex anbelangt. Sie sollten etwa acht Kilo zulegen. Besser zehn.«
    Nein, er konnte seit Monaten nicht mehr richtig wütend werden, aber sie brachte ihn fast wieder so weit. »Hören Sie …«
    »Sie können mir ruhig sagen, dass mich das nichts an geht«, erwiderte sie. »Aber das wird mich nicht abschrecken. Ich werde also für Sie kochen, wenn ich Zeit dafür habe. Ich bin sowieso da.«
    Es war schwer, einer Frau zu widersprechen, die einem gerade die Boxershorts zusammenfaltete.
    »Können Sie kochen?«, fragte sie.
    »Ja. Für meine Zwecke reicht es.«
    »Lassen Sie mich raten.« Sie legte den Kopf schräg, musterte ihn mit ihren grünen Augen. »Toast Hawaii, Rührei, Steak, Hamburger – und irgendwas mit Hummer oder Miesmuscheln.«
    Er nannte es »Miesmuscheln à la Eli« und wünschte sich inbrünstig, sie würde aufhören, seine Gedanken zu lesen. »Können Sie außer Pfannkuchenbacken etwa auch Gedanken lesen?«
    »Ich lese aus der Hand und lege Tarotkarten, aber nur zum Spaß.«
    Er merkte, dass ihn das nicht im Geringsten erstaunte.
    »Wie dem auch sei, ich werde den einen oder anderen Auflauf machen. Den müssen Sie sich einfach nur aufwärmen. Ich gehe auf den Markt und komme dann wieder. Sämtliche Putztermine stehen im Kalender. Soll ich Ihnen außer Mountain Dew sonst noch was mitbringen?«
    Ihre knappe, sachliche Art machte ihn ratlos. »Mir fällt nichts ein.«
    »Falls doch, schreiben Sie es mir auf. Wovon handelt Ihr Buch? Oder ist das ein Geheimnis?«
    »Es geht um einen Anwalt, der seine Zulassung verloren hat und nach Antworten sucht. Es geht um Rehabilitation. Wird er im wahrsten Sinne des Wortes sein Leben verlieren oder es zurückgewinnen? So was in der Art.«
    »Mögen Sie ihn?«
    Er starrte sie einen Moment an, denn das war genau die richtige Frage. Eine, die er beantworten wollte, statt sich darum herumzumogeln. »Ich verstehe ihn, ich habe ihn geschaffen. Er entwickelt sich zu jemandem, den ich mag.«
    »Vermutlich ist es wichtiger, ihn zu verstehen, als ihn zu mögen.«
    Als sich Eli die Schulter und den Nacken massierte, runzelte sie die Stirn. »Sie machen einen Buckel.«
    »Wie bitte?«
    »An der Tastatur. Sie sitzen krumm wie die meisten Leute.« Sie stellte den Wäschekorb weg, und bevor ihm klar wurde, was sie vorhatte, stand sie schon hinter ihm und grub ihre Finger in seine Schulter.
    Ein süßer, plötzlicher Schmerz durchzuckte ihn. »Au, das tut weh!«
    »Meine Güte, Eli, Sie sind steinhart.«
    Seine Verärgerung wich Niedergeschlagenheit. Warum ließ ihn diese Frau nicht einfach in Ruhe? »Ich habe es gestern etwas übertrieben mit dem Schneeschippen.«
    Sie ließ die Hände sinken, als er einen Schritt nach hinten machte und Schmerztabletten aus dem Schrank holte.
    Er mag es übertrieben haben, dachte sie. Und er sitzt total krumm am Computer. Davon abgesehen konnte sie sehen, unter welch extremem Stress er stand.
    »Ich bin eine Weile weg, erledige ein paar Anrufe.«
    »Gut. Es ist kalt, aber schön draußen.«
    »Ich weiß gar nicht, wie viel Geld Sie bekommen.«
    Als sie den Betrag nannte, griff er nach seinem Geldbeutel und stellte fest, dass seine Hosentasche leer war. »Keine Ahnung, wo ich meinen Geldbeutel liegen gelassen habe.«
    »Er steckte in Ihrer Jeans und liegt jetzt auf der Ankleidekommode.«
    »Gut, danke. Ich bin gleich wieder da.«
    Er ist traurig und gestresst, dachte sie. Sie musste ihm helfen. Sie dachte an Hester und räumte kopfschüttelnd die Spülmaschine ein. »Das wusstest du genau«, murmelte sie.
    Eli kam zurück, legte das Geld auf die Theke. »Und noch mal danke für alles, falls Sie schon weg sind, wenn ich wiederkomme.«
    »Gern geschehen.«
    »Ich will nur gucken, wie es am Strand aussieht, und meine Eltern und meine Großmutter anrufen.« Und Ihnen aus dem Weg gehen.
    »Schön. Grüßen Sie sie von mir.«
    An der Tür zur Waschküche blieb er

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