Das Geheimnis der Wellen
sein.«
»Lassen Sie sie fallen! Hände hoch, sofort.«
»Jedes Recht!« Suskind warf die Hacke weg. »Er ist der Dieb. Er ist der Mörder.«
»Nur eines noch«, sagte Eli gelassen, als er zwischen die Polizei und Suskind trat.
»Bitte treten Sie zurück, Mr. Landon«, befahl Corbett.
»Ja, ich habe schon verstanden.« Doch vorher musste er noch etwas erledigen. Er wartete, bis Suskind seinen Blick erwiderte, bis er sich sicher war, dass sie sich in die Augen sahen. Dann rammte er Suskind die Faust ins Gesicht, mit einer Kraft, in der sich all die Wut, der Schmerz und das Leid des letzten Jahres widerspiegelten.
Als Suskind gegen die Wand taumelte, trat Eli zurück und hob die Hände zum Zeichen, dass er fertig war.
»Das warst du mir schuldig«, sagte er nur und ließ seine Hand sinken, um seine aufgeplatzten Knöchel zu zeigen.
»Das wirst du büßen. Du wirst für alles büßen.«
Er dachte nicht nach, als Suskind hinter sich griff, sondern reagierte nur. Sein zweiter Hieb streckte Suskind zu Boden, und die Waffe, die dieser gezogen hatte, fiel ihm aus der Hand.
»Ich bin es leid zu büßen.«
»Legen Sie die Hände dorthin, wo ich sie sehen kann«, schimpfte Corbett, als Suskind sich bewegte. »Hände hoch, auf der Stelle! Bleiben Sie von ihm weg, Mr. Landon«, warnte Corbett ihn und trat die Waffe außer Reichweite. Dann nickte er Vinnie zu. »Deputy.«
»Ja, Sir.« Vinnie zog Suskind hoch und drückte ihn gegen die Wand, um ihn nach weiteren Waffen abzusuchen. Er löste das Holster von Suskinds Hüfte und reichte es dem anderen Deputy.
»Ich verhafte Sie wegen Einbruchs, Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung«, sagte er, während er Suskind Hand schellen anlegte. »Darüber hinaus werden Sie zweier tät licher Angriffe beschuldigt. Sieht ganz so aus, als kämen noch unerlaubter Waffenbesitz und versuchte Körperverletzung hinzu.«
»Belehren Sie ihn über seine Rechte«, befahl Corbett. »Und dann führen Sie ihn ab.«
»Gern.« Vinnie sah Eli an und hob den Daumen, bevor er zusammen mit dem anderen Deputy Suskinds Arme packte und ihn aus dem Raum schleifte.
Corbett verstaute seine Waffe. »Das war eine ziemlich idiotische Aktion. Sie hätten erschossen werden können.«
»Ich wurde aber nicht erschossen.« Wieder sah Eli auf seine blutverschmierten Knöchel. »Das war er mir schuldig.«
»Ja, wahrscheinlich. Sie haben ihm diese Falle gestellt.«
»Habe ich das?«
»Ihre Detektivin hatte mich verständigt und gesagt, sie habe gerade beobachtet, dass Justin Suskind in Bluff House eingebrechen würde. Gut möglich, dass er bewaffnet sei. Sie hat sich Sorgen um Ihre körperliche Unversehrtheit gemacht.«
»Das klingt vernünftig und verantwortungsbewusst. Vor allem, weil er hier eingebrochen ist und tatsächlich bewaffnet war.«
»Und Sie beide waren rein zufällig vor Ort?«
»Wir haben das geheime Treppenhaus erkundet.« Abra hakte sich bei Eli ein und lächelte verschmitzt. »Wir haben ein bisschen Pirat und Piratenbraut gespielt. Da haben wir plötzlich Geräusche gehört. Ich wollte nicht, dass Eli in den Keller geht, konnte ihn aber nicht davon abhalten. Ich wollte nach oben gehen und die Polizei rufen, aber da haben wir euch schon gehört.«
»Wie praktisch. Wo ist der Hund?«
»Der übernachtet heute bei Freunden«, sagte Eli gelassen.
»Das ist ein Hinterhalt gewesen.« Corbett schüttelte den Kopf. »Sie hätten mir vertrauen sollen.«
»Das habe ich und tue es immer noch. Aber das sind mein Haus, meine Großmutter, mein Leben und meine Frau. Trotzdem vertraue ich Ihnen, und deshalb würde ich Ihnen gern etwas erzählen, bevor Sie Suskind befragen. Einiges davon hat damit zu tun, was heute passiert ist. Ich weiß, wer Lindsay ermordet hat, beziehungsweise stehe kurz davor, es herauszubekommen.«
»Ich bin ganz Ohr.«
»Ich werde es Ihnen sagen, aber nur, wenn ich bei dem Verhör dabei sein kann.«
»Wenn Sie über Informationen oder Beweise in einer Mordsache verfügen, lasse ich nicht mit mir handeln.«
»Ich weiß etwas, und ich habe eine Theorie. Ich glaube, Sie dürften an beidem Gefallen finden. Ich glaube, sogar Detective Wolfe wird sich dafür interessieren. Ich möchte dabei sein, Detective. Das ist ein Handel, der sich für uns beide auszahlen wird.«
»Sie können mit mir aufs Revier kommen, dann reden wir weiter.«
»Wir werden mit dem eigenen Wagen fahren.«
»Sorgen Sie dafür, dass Ihre Detektivin auch kommt«, fuhr Corbett ihn an.
»Kein
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